Küche

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Speis & Trank in Mradoshan

Die Küche Mradoshans hat das Glück, auf eine Unmenge an Zutaten zurückgreifen zu können: der Dschungel fließt über von vielerlei exotischen Früchten und Gewürzen, die alle in vielfältiger Weise miteinander kombiniert und arrangiert werden können. Das Überfließen bezieht sich jedoch mehr auf die Vielfalt der Spezies, nicht immer jedoch auf ihre jeweilige Anzahl, so dass leider die meisten dieser essbaren Kostbarkeiten so teuer sind, dass sie nur den reichen Mitgliedern der chiranischen Hauptstadtgesellschaft zugänglich sind.

Hausmannskost

So sind die Speisen, mit denen sich das einfache Volk, egal welcher Rasse auch in der Hauptstadt, begnügen muss, auch nicht anderes als das, was man in den Städten der Menschen vorgesetzt bekommt.
Grundlage fast aller Mahlzeiten bilden Brot und Reis. Ersteres wird aus dem Getreide hergestellt, das rund um die Hauptstadt auf den großen Plantagen wächst, zweiteres stammt von den Reisfeldern im Süden der Stadt rund um den großen Strom des Metrekà oder den Terassenhängen im Hinterland. Fleisch ist weniger verbreitet, weil es nicht ganz billig ist. Wenn es einmal im Kochtopf der Arbeiterkaste landet, dann ist es das Fleisch von Ziegen oder Fisch.
Als Getränk wird meistens Wasser ausgeschenkt, hin und wieder auch mit Wein oder Tono-Beeren-Saft vermischt. Gegessen wird im Kreis der Familie bei Tisch, der im Allgemeinen gleich in der Küche selbst steht. Das Frühstück und das Abendessen haben bei den niederen Schichten keinen großen Stellenwert. Anders die mittägliche Mahlzeit, die inmitten der großen Mittagspause liegt. Bis zu eineinhalb Stunden kann das Essen dauern, da man sich schnell während des Essens in angeregte Gespräche vertieft.

Avebulaflügel in Detba-Soße

Die Tafeln der Reichen und Mächtigen sind zweifelsohne reichlicher gedeckt: man hat den Eindruck, die Köche der reichen Häuser hätten Freude daran, jedes Gewürz mal mit jedem bestehenden Rezept auszuprobieren. Da wird gehäkselt, gewalkt, geschnitten, gerieben, zerstampft, ausgepreßt, gesotten, gebraten, gedünstet, gekocht, paniert, mariniert, kandiert, entkernt, abgerieben, zermahlen, zerknetet und zerstäubt was mit allen Geräten, die die chiranische Küche hergibt. Man kann sicher sein, dass noch kein Tier des Dschungels nicht von irgendeinem Küchengehilfen schon einmal eingefangen und zubereitet wurde, mal mit wenig Erfolg, mal mit überwältigendem. Dabei muss es nicht einmal schmecken. Wenn es nach gar nichts schmeckt? Unwichtig, rein damit! Schließlich kann man damit die hohen Herrschaften beeindrucken.
Eine Ausnahme gibt es allerdings im großen unstillbaren Hunger nach neuen raffinierten Speisen: Alkohol wird nur in geringen Mengen Soßen beigegeben, getrunken in Form von Wein, Bier oder Schnaps ist er bei der gesamten chiranischen Kultur fast nicht zu finden. Kleine Mengen sind als Geschmacksverstärker oder Magenputzer willkommen aber als vollwertige Getränke werden sie nirgendwo konsumiert.
Die Speisezimmer der Reichen sehen freilich ganz anders aus als die der armen Leute. Man isst meistens im Liegen, hat kleine Tischchen vor sich, auf denen Bedienstete ständig die Teller und Gläser von Neuem füllen.
Inmitten der stets kreisförmig angeordneten Essensliegen ist ein Freiraum für Tanzdarbietungen und die Diener gelassen.
Die Abendmahlzeiten, wenn die warme Luft des Tages aus den dämmrigen Gärten in die Säulenhallen fluten, ist nicht selten der wichtigste Tagesabschnitt. Es ist jedoch selten üblich, dass man wartet, bis alle Hausbewohner (das können ja durchaus einige Dutzend sein) Platz genommen haben, sondern es herrscht nicht selten ein ständiges kommen und gehen. In den Clanspalästen gibt es fast immer mehrere Speisezimmer, denen verschiedene Motive zugeordnet sind: manche sind voll von Pflanzen und Farnen, so daß man den Eindruck hat, in einem Garten zu speisen, manche wurden mit aufwendigen Wasserspielen versehen, andere sind mit schweren Vorhängen und Fackeln als stille Kämmerlein gestaltet.

Tischsitten

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Es gibt nicht viele strenge Regeln bei Tisch. Als unhöflich gilt schmatzen, husten, niesen oder schneuzen, ohne sich von den Speisen abzuwenden. Reden mit vollem Mund galt hingegen als normal, Reiche Chirà reden und essen viel zu gern, als dass sie auf eines von beidem verzichten wollten. Die Mengen, die gereicht werden sind in den reichen Häusern ohnehin so groß, dass man sie nicht aufessen kann, also ist auch das Übriglassen von Portionen keine Schande. Sich große Mengen von nur einer Speise auf den Teller zu tun wird hingegen als merkwürdig und kleinbürgerlich angesehen, man sollte zumindest von allem mal probiert haben.
Sauberkeit beim Essen ist allerdings oberstes Gebot. Zutaten müssen immer absolut frisch sein. Wenn irgendeinem Nahrungsmittel auch nur ein leichter unangenehmer Geruch anhaftet, landet es sofort im Abfall.
Das augenfälligste Merkmal der chiranischen Esskultur sind jedoch die Esshandschuhe, die auch in armen Familien verwendet werden. Messer und Gabel sind nicht gebräuchlich, Löffel natürlich schon (wenngleich Suppen nicht zu den bevorzugten Speisen gehören). Die Esshandschuhe sind aus sehr glattem, leicht abwaschbarem Material. Der linke verfügt an fast allen Fingern über Metallspitzen, mit denen alles mögliche aufgespießt werden kann, während der rechte Handschuh mit besonderen Fingerkuppen versehen sind, die dazu dienen, mit allen Fingerspitzen Reis oder Nudeln aufzugreifen. Am kleinen Finger und der Handkante ist beim rechten Handschuh eine scharfe Kante angebracht, mit der man sehr gut schneiden kann. Messer liegen aber bei jeder Mahlzeit dabei.

Essensgebote

Der Neue Kult kennt keine Essgebote, das bedeutet, dass es im Prinzip nichts gibt, was nicht auf dem Märkten und den Tavernen feilgeboten werden darf.
Anders sieht das jedoch in Yedea aus, welches vom strengen, monotheistischen Yedeismus geprägt ist.
Geschuppte oder gefiederte Tiere zu verspeisen ist rechtgläubig yedeistischen Familien streng verboten, es sei denn, es herrscht allergrößte Not und dann auch nur mit den Segnungen eines yedeistischen Priesters. Ebenso ist das Essen von Eiern verboten, lediglich an bestimmten Feiertagen ist dies erlaubt. In strenggläubigen Regionen Yedeas gibt es zudem das Gebot, dass Speisen nicht angerührt werden dürfen, ehe sie nicht von einem Priester gesegnet wurden - dies gilt allerdings nur für alle Getreidearten und Fleischsorten, nicht jedoch für Obst und Gemüse. Der Reisende mag sich fragen, warum dies im Yedeismus so kompliziert gehalten ist, aber für den Yedeiten stellt dieses Segnungsgebot einen alltäglichen Teil seines Lebens dar.

Nahrungsmittel und Preise

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Die hier angezeigten Preise gelten für die nächst größere Stadt am Herstellungsort. Also beispielsweise der Preis für Metchà-Aal in Estichà, der für yedeische Granatäpfel in Bet-Narekem. Für den Handel gilt, dass billige und einfache Waren in Städten, in denen das Gut nicht vorhanden ist, etwa das eineinhalbfache im Wiederverkauf einbringt, teure Waren das doppelte bis dreifache, Luxuswaren hingegen ab dem vierfachen, wobei hier fast keine Grenze nach oben existiert.
Die Preise gelten pro Portion für eine Mahlzeit. Das kann von einem viertel Paccra bei Fleisch bis zu einer Prise bei Gewürzen reichen.

Fleisch

billig (ab 20 S): Zwysel (praktisch ungenießbar), Ratte
einfach (50-150 S): Majina (Alttier), Viljana, Teccrakha (leicht bitter), Edre, Piyuva, Roputan (zäh), diverse Insekten, Poraca, Maikong (Hund)
teuer (150-300 S): Vanati, Majina (Jungtier), KaninChon, Streifenfebetara, Chiga; Chara (Katze)
Luxus (ab 300 S): Wasser-Reganya (Schildkröte), Dova (seltene Taubenart)

Fisch

billig (ab 15 S): Metchà-Aal
einfach (30-100 S): Anpata (Aalart)
teuer (100-400 S): Sotroch, Diraota (Tintenfisch), Shettema-Garnelen
Luxus (ab 400 S): Vanora-Muscheln, Thunata (fetter Fisch), Stachelbestie (gefährlich zu fangender Fisch)

Sonstige Nahrungsmittel

billig (ab 5 S): Mayeshfladen
einfach (10-30 S): Süßmayesh-Kolben, Gersa, Posheyto, yedeisches Fladenbrot (ungesäuert, Gersa/Vacanta), Feigen, Oranyas (Orangen), Chitonas (Zitronen), Chititas (Bananen), Käse (Viljana), Pfeffer, Zucker
teuer (30-150 S): Weißbrot (Vacanta), yedeische Oliven, Pitcha (belegtes und dann gebackenes Brot aus Estichà), Chiàn-Pilze, Vanille (fast nur
Allianz); Honig
Luxus (ab 150 S): yedeische Granatäpfel, Stej (gefürchteter Stinkkäse aus Ravunua), lintarisches Früchtebrot, Churrey (Gewürzmischung aus Rash-Magapur), Chimt (Gewürz; Westwildnis u. Senke)

Getränke

billig (ab 5 S): Wasser, Cladijabier
einfach (10-50 S): Tono-Beeren-Saft, Milch (Viljana), Chervecha (Bier), einfacher Wein
teuer (50-500 S): Grutbier (Kräuterbier), yedeischer Wein, Kaffee Allianz), Hochland-Tee (Chiang-Mey)
Luxus (ab 500 S): Milch (Avaja)