Die Geschichte Mradoshans

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Das erste Zeitalter

Als das erste der Zeitalter bezeichnet man eine Zeit der Legenden und Mythen, die jenseits der ältesten Aufzeichnungen der Völker Chrestonims liegen. In jenem Zeitalter lebte das Alte Volk, die sagenhaften Erbauer der Brücke, der Tarrocsha, des Turmes von Ashrabad oder des Entiljhas - alles Bauwerke, die auch in den ältesten Sagen als schon vor Urzeiten verlassen gelten. ca. 6000 v.A.
Ende des ersten Zeitalters und Verschwinden des Alten Volkes

Das zweite Zeitalter

Nicht weniger geheimnisvoll und allein durch Visionen von Heiligen und Propheten erhellt erscheint das zweite Zeitalter, Tod und Chaos geheißen. In diesem von den Priestern des Hostinos als das dunkelste von allen bezeichnete Alter habe sich Hostinos selbst von der Welt abgewandt und sie in Zerstörung und Agonie zurückgelassen. Zu jener Zeit habe Lijan ihre Hand nach den brennenden Tälern und Bergen ausgestreckt. Nach den Worten des Wahren Glaubens habe erst die Herrschaft dieser Fürstin der Finsternis die einst vollkommene Welt in ihrem Keim vergiftet, nach den verborgenen Anhängern von Lijan jedoch habe die Göttin Hostinos für ein Zeitalter aus der Welt verbannt und Chrestonim das Leben geschenkt und an der Schwelle zum Dritten Zeitalter jene Völker aus ihrem Leib geformt, die in der heutigen Zeit über die Dschungelwelt herrschen. 6000 v.A. bis 5500 v.A.
Der Legende nach herrschte ein halbes Jahrtausend lang die Göttin Lijan über die Welt und zerstörte auf Dauer die Vollkommenheit von Hostinos' Schöpfung, indem sie die Welt nach ihrem chaotischen Willen formte.

Das dritte Zeitalter

Die allmähliche Rückkehr von Hostinos in die Welt kennzeichnet den allgemeinen Lehren nach den Beginn des dritten Zeitalters. Die einzelnen Religionen Chrestonims sind vor allem in dem Punkt höchst unterschiedlicher Meinung, wie und vor allem von wem die Völker Chrestonims erschaffen wurden.
Der Neue Kult konnte sich erst im Jahre 355 v.A. darauf einigen, dass Hostinos und Mra-Aggar gemeinsam die Völker erschufen, beginnend mit dem unvollkommensten von allen, den Sragon, über die Unuim und die Menschen bis zur jüngsten göttlichen Schöpfung, die auch die perfekteste darstelle: den Chirà.
Andere Religionsgemeinschaften ordnen die Schöpfung einzelner Völker verschiedenen Gottheiten zu, nahezu alle Religionsgemeinschaften sehen die Geburt der Rassen jedoch im dritten Zeitalter.
Allgemein gelten die Sragon als das erste der neuen Völker, das von den Göttern erschaffen wurde. In der Tat stellt die alte Sragonkultur auch die erste bedeutende Hochkultur der Dschungelwelt dar.

Die Gragonkultur

Reliefs und Steintafeln, die die Sragon auf Tempeln und in Höhlen hinterlassen haben, deuten darauf hin, daß die Sragon bereits vor fünfeinhalb Jahrtausenden mit dem Bau von Kultstätten und der Errichtung einer Art Staatswesen begannen. Diese erste belegbare Kultur Chrestonims erreichte ihren Höhepunkt vor etwa 4.500 Jahren mit der Fertigstellung der gewaltigen Tempelanlagen am Fuße des Tafelberges Nivrarac und dem Heldenepos der Sscey-Lis. In diesem wird unter anderem beschrieben wie diese sragonsche Hohepriesterin durch ein Schattentor, welches sich im Umfeld des Berges Nivrarac, wahrscheinlich jedoch am Westende der Welt befinden soll, in die Zwischenwelt gelangt und dort die Zerstörung der Kristallgötter und die Freisetzung ihrer Macht miterlebt. Dieser Epos ist das letzte große Zeugnis von der alten Sragonkultur, die danach langsam zu verblassen beginnt. ca. 5500 v.A.
Erste Anzeichen einer Sragonkultur in der Westwildnis

ca. 4500 v.A.
Bau der Tempelanlagen am Fuße des heiligen Tafelberges von Nivrarac, Höhepunkt der Sragonkultur

Ruinenfunde auf der Metchà-Insel Shettema und in Elùrya stützen die Vermutung, daß gegen Ende jener Zeit sämtliche Regionen rund um den Metchà von einem Bund kleinerer Sragonreiche kontrolliert wurde, deren Herrscherinnen wohl machtvolle Priesterköniginnen gewesen sind. Nach diesem Machtzenit kommt es jedoch im folgenden Jahrtausend zum langsamen Zerfall der alten Sragonkultur. Wodurch dieser Zerfall ausgelöst wurde, ist bisher unbekannt. Manche sprechen von großen Naturkatastrophen im äußersten Westen der Welt, andere von einer geistigen Krise des Priestertums. Als sicher darf jedoch gelten, daß Ursprung, Höhepunkt und Zerfall der Kultur des gesamten Volkes immer unmittelbar oder mittelbar ihren Ursprung im gewaltigen Tafelberg Nivrarac hatten - seine Geheimnisse jedoch bleiben uns nach wie vor verborgen. ca. 4000 v.A.
Nach einer zweiten Blüte der Sragonreiche (vermutete größte Ausdehnung; Heldenepos der Sscey-Lis) Niedergang der Kultur

Das Erscheinen der Chirà

Vor ungefähr 3700 Jahren schließlich erschien in den Nebeln der engen Dschungeltäler im äußersten Osten der Welt eine neue Rasse: die Chirà. Ihr Erscheinen wurde durch keine primitivere Form dieser Rasse angekündigt, nein, diese Kultur trat mit umfassendem Wissen in Architektur, Kunst und Technologie in die Welt. Die Chirà führten dies seit jeher auf göttliches Einwirken zurück - sie sind das jüngste Volk und als letzte Schöpfung der Götter seien sie auch das vollkommenste von allen. Diese mit einem Schlag entstandene Hochkultur blieb wohl über zwei Jahrhunderte in ihrem angestammten Gebiet, das heute als der Distrikt Rac bezeichnet wird. Doch schließlich, vor knapp 3.500 Jahren erschien die Chirà Lajeya. Ihr Wirken ist durch zahlreiche Legenden und Mythen ausgeschmückt und verzerrt, doch steht fest, daß sie eine Kulturrevolution unter den Chirà in Rac auslöste. Sie gründete die fünf Kasten der Chirà, verbreitete Ackerbau und Viehzucht und machte die chiranische Kultur zur bis zu diesem Zeitpunkt überragendsten Hochkultur Chrestonims.

Auf Lajeya ist auch die Religion zurückzuführen, die heute der Alte Kult geheißen wird. Während in Rac der Gott Hostinos und die Göttin Mra-Aggar als gleichgestellte Entitäten verehrt wurden, setzte Lajeya Hostinos deutlich über seine Gattin und verteufelte jene als "Lijan", das personifizierte Chaos und Herrin der Geister und Dämonen.

ca. 3700 v.A.
Erschaffung der Chirà als letztes der großen Völker

ca. 3500 v.A.
Erscheinen Lajeyas und Beginn der chiranischen Zivilisation

Das vierte Zeitalter

Das Erscheinen Lajeyas wird als der Beginn des vierten Zeitalters angesehen, das bis heute andauert. Einigen Prophezeiungen zufolge soll es einst ein fünftes Zeitalter geben, welches das letzte für die Welt sein soll. Eine neue Weltschöpfung trete an die Stelle der alten. ca. 3400 v.A. bis 3200 v.A.
Exodus der Lajeya-Jünger aus Rac, dem Heimatgebiet der Chirà. Spaltung der Chirà in Chirà altrijian und Chirà jhetrijian

Zeit des Aufbruchs

Nach Lajeyas Tod spaltet sich die Gesellschaft in Rac. Während die eine Hälfte wieder zu der ursprünglichen Lebensweise vor Lajeya zurückkehrt, ziehen die anderen aus Rac auf das Hochplateau zur Quelle der Sieben Ströme. Dort entsteht der Kern der heutigen Hauptstadt der Allianz.

"...sieben Ströme und drei Berge werdet ihr dort finden. Gehet zu den Bergen zu den Stellen, die ich Euch genannt und betet zu Hostinos und seinen Göttern und folgt den Worten der Priester, die dort zu Euch sprechen."
— aus dem Lajeya-Zyklus, vermutlich von Lajeya selbst, um 3500 v.A., letzter Band

In alten Texten wie dem obigen werden hin und wieder drei Berge erwähnt, oft auch als singende oder silberne Berge bezeichnet. Diese Berge sind in der heutigen Allianzhaupstadt nicht mehr zu finden, obwohl sie eindeutig in der Literatur nachweisbar und sie laut der Texte auch eindeutig auf dem Areal zwischen den Quellen der sieben Flüsse zu finden sein müßten, zumal sie den Beschreibungen nach nicht zu übersehen gewesen sein dürften. Mit Baubeginn der Kastenpyramiden verschwinden sie aus allen Aufzeichnungen dieser Zeit und werden in keiner folgenden Schrift jemals wieder erwähnt.

"...und obwohl viele Tausend erschöpfte Chirà tot zu Boden fielen, Steine und Balken sie erdrückten, so hörten sie doch nicht auf zu singen den Göttern. So viele Jahre, so viele Generationen dauerte der Bau und doch waren ihre Herzen erfüllt vom Stolz, und der Segen der Götter war mit ihnen. Sieben mal sieben mal sieben Jahre brauchte der Bau der Pyramiden, so wie es Lajeya prophezeit hatte. Und sie prophezeite uns ein Goldenes Zeitalter, das kommen wird, wenn der letzte Stein auf die Pyramiden gesetzt werde und siehe, was unser Volk vollbringt: unsere Schiffe befahren die Ströme und die fernen Meere, unsere Heere treiben die Echsen aus den Wäldern, schlagen das Holz und machen das Land gut und fruchtbar, unsere Tempel und Hallen besingen der Götter und ihres erwählten Volkes Ruhm."
— aus "Die acht Siegel der Herrschaft" der Religionsphilosophin Vesjida Vetras Chrestijis Akkrijian, im Jahre 1211 nach dem Erscheinen Lajeyas, letztes Kapitel des dritten Buches

ca. 3200 v.A.
Gründung der Hauptstadt der Allianz; Beginn des Baus der drei Kastenpyramiden, welcher der Legende nach über etwa 350 Jahre gedauert haben soll

Das Goldene Zeitalter (2900 bis 1800 v.A.)

In der Tat folgte in der Zeit nach dem Auszug der Lajeya-Anhänger aus Rac eine Zeit des Aufstiegs für das Volk der Chirà. Die von ihnen gegründete Stadt, die in ihrem Herzen nach über dreihundertjähriger Bauzeit nun die gigantischen Kastenpyramiden trug wurde zum Ausgangspunkt zahlreicher Siedlungsprojekte die Flüsse hinab, die von der Hauptstadt aus sternförmig in alle Himmelsrichtungen weisen. Angetrieben durch die Bemühungen der Adelskaste, Ländereien zu vergrößern sowie die Gründung zahlreicher Klöster in der Wildnis, die von den Glaubensgemeinschaften dann kultiviert und gezähmt wurde, standen im Vordergrund. Die Kriegerkaste hingegen übte sich im Kampf mit den zahlreichen Kreaturen des zu zähmenden Dschungels, unternahm Expeditionen in die damals unbekannten Regionen an Thomya envay und Thomya sinvar und lieferte sich wohl auch einige Scharmützel mit wilden Sragonstämmen, die aber nach dem heutigen Stand der Kenntnis unabhängig von den Priesterkönigreichen der Westwildnis dort existierten. So war die Zeit von etwa 2500 v.A. bis 1500 v.A. vom generellen Aufblühen der chiranischen Kultur geprägt.

Ob diese Zeit wirklich so golden war, wie sie nun Jahrhunderte später gesehen wird, sei dahingestellt. In der Tat sind nahezu alle Aufzeichnungen aus dieser Zeit im Laufe der Kastenkriege späterer Jahrhunderte vernichtet worden. So tun sich große Lücken im Wissen um die Zeit vor den Jahren 500 v.A. auf. Womöglich hat es gar ganze Reiche und Kulturen der Chirà in dieser Zeit gegeben, von denen heute kein Zeugnis mehr übrig ist oder welche missinterpretiert werden. Die Geschichtsforschung, die erst in letzter Zeit modern geworden ist, wird wohl noch einige Überraschungen präsentieren können.

Sicher ist jedoch, dass in dieses Goldene Zeitalter die meisten Gründungen der heutigen großen Städte Mradoshans fallen. Selten sind ihre Daten genau aufgezeichnet, doch in diesem Zeitraum werden zumindest Meti-Jana (um 2350 v.A.), Chitan (späteres Chiàn, um 2200 v.A.) und Garapura (Rash-Magapur, um 2180 v.A.) erwähnt. Später folgen Ashraha (2078 v.A.) und Gilagara (um 2000), sowie 1955 v.A. die Gründung eine befestigten Lagers an der Stelle des heutigen Estichà. Die meisten wurden als Stützpunkte für die Entdeckungsreisen gegründet, die die Chirà bis weit in den Metchà und gar in die Westwildnis gebracht haben.

ca. 2900 v.A.
Die Fertigstellung der Kastenpyramiden gilt als Beginn des Goldenen Zeitalters Das Goldene Zeitalter (ca. 2900 bis 1500 v.A.) ist geprägt von der Besiedlung des Umlands der heutigen Allianzhauptstadt, also des chiranischen Kernlandes und dem allgemeinen Aufblühen der chiranischen Kultur in Architektur, Literatur und Wissenschaft.

ab 2400 v.A.
Beginn der großen Entdeckungsreisen der Chirà den Strom hinab bis zum Metchà

ca. 2350 v.A.
Gründung von Metija

ca. 2200 v.A.
Gründung von Chiàn

ca. 2180 v.A.
Gründung von Rash-Magapur

2078 v.A.
Gründung von Ashrabad

ca. 2000 v.A.
Gründung von Gilgat

Die Dunkle Zeit (1800 - 1500 v.A.)

Als Beginn der Dunklen Zeit wird der Ausbruch der schrecklichen Yorana-Seuche unter den Chirà genannt, die fast 200 Jahre lang wütete und mehrere ZehntausendTodesopfer forderte. Die Seuche stürzte die chiranische Gesellschaft in eine Glaubenskrise. Aus dem von der Seuche vollkommen verschonten Heimatland der Chirà, Rac, löste ein neuer Glaube, der Hostinos und Mra-Aggar gemeinsam auf den Thron der Götter hob, den alten Kult ab, welcher noch von Lajeya verkündet worden war und Hostinos als alleinigen Herrscher über alle anderen Götter stellte. um 1800 v.A.
Der Ausbruch der Yorana-Seuche läutet das Ende des Alten Kultes ein.
Die folgenden Jahrhunderte der chiranischen Geschichte sind vom Verdrängungskampf dieser beiden Kulte gezeichnet, der schließlich in den schrecklichen Kriegen zwischen den chiranischen Kasten mündet (etwa 800 bis 400 Jahre vor unserer Zeit). Zuvor jedoch traf vor gut 1.600 Jahren eine chiranische Expedition in den Bergen von Chescea südlich von Vorovis auf eine Gruppe von wilden Menschen, die dort in primitivster Art und Weise in Höhlen hausten. Die "neu entdeckte" Rasse sollte durch die Begegnung mit den hochzivilisierten Chirà eine grundlegende gesellschaftliche Änderung erfahren und bald zogen die ersten Stämme aus dem Gebirge hinab in die Täler und an die Küsten, wo sie zunächst als Fischer oder nomadische Hirten ihr Auskommen fanden. um 1600 v.A.
Entdeckung der Menschen in Höhlen südlich des heutigen Vorovis

Die vergessene Zeit (1500 - 600 v.A.)

Von den Jahren zwischen 1.500 und 600 v.A. ist erschreckend wenig bekannt, ja fast scheint es, als seien absichtlich Aufzeichnungen aus jener Zeit vernichtet worden, denn keine Kultur, seien es die frühen Menschen, die Chirà oder die Unuim wissen mehr als Kleinigkeiten über diese Zeit zu berichten, gerade was das Stammland der Chirà und das Stromland betrifft. Es gibt aber Hinweise darauf, dass in jener Epoche das Land am Großen Strom in Kleinstaaten zerfiel, die sich rund um die großen Städte bildeten. Das Gebiet des heutigen Yedea war wohl Schauplatz des Aufstiegs und der Zerfall mehrere kleiner Reiche, die in zahlreichen Kriegen übereinander herfielen. Ruinenfunden nach zu urteilen muß es in jener Region einst bedeutend mehr große Städte gegeben haben als heute.

Nur drei bedeutende Ereignisse sind aus diesem Jahrtausend überliefert - bezeichnenderweise betreffen diese nur die Randgebiete der Zivilisation, während sich die Kernlande weiterhin in historisches Schweigen hüllen.

ab 1500 v.A.
Die vergessene Zeit, eine Epoche nahezu ohne geschichtliche Aufzeichnungen gibt nach wie vor große Rätsel auf.
Zum einen ist da um das Jahr 1250 v.A. die Gründung der heutigen Hauptstadt Yedeas, Bet-Narekem zu vermelden, zum anderen wurde inder Bibliothek von Estichà ein uraltes Dokument aus der Zeit um das Jahr 1000 v.A. gefunden, das von einer chiranischen Flotte aus 21 Kriegsgaleeren berichtet, die in die Westwildnis auf Sklavenfang auszogen. Angeblich 10.000 Sragon seien damals in die chiranischen Metropolen verschleppt worden. Allgemein wird dies als Beginn der chiranischen Sklaverei in großem Maßstab betrachtet.

Das letzte bekannte Datum schließlich ist das Jahr 776 v.A., an dem an der Südküste des Metchà Vorovis von einem in der Region lebenden Menschenstamm gegründet wurde.

ca. 1250 v.A.
Gründung von Bet-Narekem, der ersten Menschenstadt

ca. 1000 v.A.
Größte Sklavenfangaktion der Geschichte, 10000 Sragon werden verschleppt.

776 v.A.
Gründung von Vorovis

Die Kastenkriege (600 - 209 v.A.)

Um das Jahr 600 v.A. brach der erste von insgesamt vier Kastenkriegen aus, die sich vor allem zwischen der Priester- und der Kriegerkaste entzündeten. Es handelte sich bei diesen Zusammenstößen weniger um kurze Perioden heftiger Schlachten, sondern vielmehr um eine lange, Jahrzehnte dauernde Zeit des schwelenden Konfliktes, der viele Opfer forderte und die chiranische Kultur für ein halbes Jahrtausend in Stillstand verharren ließ, aber weder das rasante Wachstum der Hauptstadt verlangsamte noch die äußeren Provinzen entvölkerte.

Der Zweite Kastenkrieg jedoch brachte wenigstens auf einem Gebiet eine endgültige Entscheidung: im Jahre 502 v.A. wurde der Pantheon der 14 Götter unter Führung der göttlichen Prinzipien Hostinos und Mra-Aggar Staats- und Volksreligion für die Chirà und beendete somit eine fast ein Jahrtausend währende Glaubenskrise.

ca. 600 v.A.
Erster Kastenkrieg der Chirà

530 (?) bis 502 v.A.
Zweiter Kastenkrieg

502 v.A.
Der Neue Kult wird Staats- und Volksreligion der Chirà und zum Wahren Glauben erklärt.

499 bis 477 v.A.
Dritter Kastenkrieg

242 bis 209 v.A.
Vierter und letzter Kastenkrieg

Die Sieben Jiarate (200 - 1 v.A.)

War der chiranische Einfluß auf ganz Mradoshan wohl schon in der Vergessenen Zeit geschwächt worden, so ermöglichten es schließlich die Kastenkriege den Menschen, sich explosionsartig auszubreiten. Bald stellten sie in zahlreichen Siedlungen am Meer und dem Großen Strom die Mehrheit in der Bevölkerung.
An der Küste des Meeres indes hatte Vorovis mit einer schweren Krise zu kämpfen. Beim Putsch eines führenden Generals kam es im Frühjahr des Jahres 190 v.A. zu schweren Häuserkämpfen und tagelangem Blutvergießen innerhalb der Stadtmauern. Aus diesem Chaos gelang es dem Bürgerführer Deradan Anvor mit seiner Familie und 200 Verzweifelten eine Galeere im Hafen von Vorovis zu kapern und über den Metchà zu flüchten. Zuflucht fanden sie in den Mauern des verlassenen Klosters auf dem heutigen Estichàner Felsen. Dort gründeten die Flüchtenden die Stadt Estichà, die sich in den folgenden Jahren dank der Tatsache, dass sich Vorovis mit sich selbst beschäftigte einen steilen Aufstieg nahm.

Doch wenden wir uns wieder den Geschehnissen am Großen Strom zu. Nachdem die Zeit der Kastenkriege vorbei war und der Vierte Kastenkrieg nach 33 Jahren scheinbar alle Differenzen innerhalb der Chirà endgültig ausgeräumt hatte, brach eine lange Zeit des Friedens für Mradoshan an.

190 v.A.
Gründung Estichàs durch Flüchtlinge aus Vorovis
Am 01. Jevour des Jahres 200 v.A. wurde in Chiàn ein Bündnis besiegelt, das schließlich den Grundstein zum heutigen Wohlstand in der Region legte. Die Regionen Nahaya (Hauptstadt der Allianz), Lintaria (Lidrajà), Churaysha (Metijà), Chiang-Mey (Chiàn), Rash-Magapur, Ashan'drar (Ashrabad) und Yeshalid (Gilgat) schlossen sich in Frieden zu den Sieben Jiaraten zusammen. Die Herrscher und Herrscherinnen gaben sich selbst den Titel von Jiars bzw. Jiaras. In der Tat hielt dieses Bündnis der Sieben Jiaraten und brachte der gesamten Region, vom Weltenwall bis zur Einmündung des Großen Stroms in den Metchà für über 200 Jahre Frieden und Wohlstand. 200 v.A.
Gründung des Bundes der Sieben Jiarate; Beginn einer langen Friedenszeit in Mradoshan
199 Jahre nach der Besiegelung des Bundes zwischen den Sieben Jiaraten gab es in fast allen Regionen Bestrebungen, sich zu einem gemeinsamen Staatsgebilde zusammenschließen. Bestrebungen, die vor allem von den Jiaraten Nahaya, Lintaria und Churaysha, also den Kernländern der heutigen Allianz, ausgingen.

Die Verhandlungen wurden von den drei Führerinnen der obersten Kasten der Chirà geführt, sollten jedoch erfolglos bleiben: das Jiarat Yeshalid mit seiner Hauptstadt Gilgat (ebenso wie das Jiarat Ashan'drar) wurde mittlerweile von einem menschlichen Geschlecht beherrscht und deren Führer wollten einer so engen Verbindung nicht zustimmen, da sie sich ausmalen konnten, welch geringes Gewicht ihre Worte als Gemeinschaften mit hohem menschlichen Anteil gegenüber den machtvollen chiranischen Herrscherinnen haben würden.

So trennten sich die Wege Zentral- und Ostmradoshans voneinander. Während Gilgat, Ashrabad und Rash-Magapur als unabhängige Staaten aus dem Bund der Sieben Jiarate ausstiegen, traten die übrigen vier, von den Chirà beherrschten Regionen einem neuen Bündnis bei...

1 v.A.
Verhandlungen zwischen den Jiaraten, sich zu einem Staat zusammenzuschließen, scheitern; Unabhängigkeit von Gilgat, Ashrabad und Rash-Magapur

Die Gründung der Allianz (Jahr 1 der Allianz)

Die Verhandlungen, die von den drei Herrscherinnen der obersten Kasten geführt wurden, nahmen einen erstaunlichen Verlauf. Erstmalig in der Geschichte Mradoshans schlossen sich die drei mächtigsten Kasten zu einer starken Gemeinschaft zusammen: der Mondrai-Akkra-Chrania-Allianz. Und die beiden niederen Kasten ordneten sich dem machtvollen Bündnis unter.

Das Triumchirat und der Kastenrat wurden gegründet und bildeten die neue Regierung für die Allianz. Die Regionen Nahaya, Lintaria und Churaysha, fest in der Hand der Chirà, ordneten sich bedingungslos dieser Regierung unter und bildeten Provinzen des neuen Reiches.

1 d.A.
Gründung der Allianz; Beginn der neuen Zeitrechnung
Einzig Chiang-Mey mit seiner stolzen Hauptstadt Chiàn war nicht begeistert von der neuen Unterordnung. Chiàn wurde schon seit langem von Clans der Kriegerkaste beherrscht, die ein Bündnis mit anderen Kasten als unehrenhaft und als verräterisch empfand. Da jedoch nicht alle in Chiàn derselben Ansicht waren, kam es zu Unruhen in der Stadt. Da es sich um einen internen und recht delikaten Streit innerhalb der Kriegerkaste handelte, wollte die neue Regierung der Allianz nicht eingreifen und es dauerte lange, bis die Herrscherin der Kriegerkaste mit einem eigenständigen Militärschlag gegen Chiàn die Stadt einnehmen und die gegen die Allianz stehenden Clans in das Hinterland vertreiben konnte. Noch heute gilt eben jenes Hinterland als eine Region, die von Rebellen nur so wimmelt und in der immer wieder Aufstände gegen die Allianz entfacht werden. Chiàn jedoch gehörte nun dem Bündnis an. 1 d.A.
Die "100 Tage von Chiàn"; Bürgerkrieg in der Region, schließlich Eroberung durch ein Heer der Kriegerkaste; Beginn des Unabhängigkeitskampfes von Chiang-Mey

Der Aufstieg Yedeas (2 bis 201 der Allianz)

Man muß die Geschichte Yedeas streng von der Entwicklung der Yedeiten trennen. Denn die Yedeiten, die heute das Leben in den Städten bestimmen, kamen erst vor 200 Jahren in das Land. Ursprünglich waren sie ein Volk von Nomaden oder Karawanenführern, kleine Familiengesellschaften also, die unter der Führung von Patriarchen ganz Yedea durchstreiften. Das Land an sich war die Jahrhunderte zuvor von einem ständigen auf und ab geprägt. Regionale Reiche, kleinere Stadtstaaten und hin und wieder eine Theokratie verliehen dem Land eine bunte politische Landschaft. Vor zwei Jahrhunderten jedoch entschlossen sich die Yedeiten dazu, sich mehr und mehr in der Region niederzulassen, ihre Sitten und ihre Religion (der Eingottglaube des Yedeimsus) errangen immer mehr Bedeutung in den Städten und Dörfern und verdrängten schnell die ursprünglichen Ansichten der bisherigen Bewohner. Mit der ungeheuer schnell und gründlich voranschreitenden Ausbreitung der yedeitischen Bevölkerung und ihrer Religion brachen auch fast sämtliche größeren Regierungsstrukturen zusammen, so daß bald jedes Dorf sich selbst verwaltete, nach dem alten Prinzip der Herrschaft durch die Stammväter der Sippen - den Patriarchen. (Die eigentlichen Yedeiten, also der Volksstamm maß den Männern schon immer einen höheren Stellenwert bei. Die frühere Gleichberechtigung war nur bei den Einwohnern der Städte Yedeas, die einst durch die Yedeiten übernommen werden sollten, verbreitet.) So schnell sich die Yedeiten in ihrer neugewonnenen Heimat wohlfühlten, so schnell entwickelten sie auch einen ausgesprochenen Sinn für Territorium. Hin und wieder kam es zu Konflikten zwischen den Yedeiten und den Einwohnern der alten Städte, die den Sittenwandel nicht mitmachen wollten. So kam es z.B. in Sedib im Jahre 81 nach Gründung der Allianz zu einem kleinen Scharmützel zwischen yedeitischen Viehhändlern und einigen Einwohnern Sedibs. Die Unruhen in Sedib veranlaßten Vorovis dazu, einen Angriff auf die Stadt zu unternehmen, doch wurde ein Großteil der vorovisianischen Flotte durch einen plötzlichen Sturm stark beschädigt, so daß man von einer Invasion absah. Der Sturm sei angeblich von yedeitischen Hostinos-Priester beschworen worden. Die Errettung Sedibs vor der vorovisianischen Knechtschaft gab nicht nur dem Yedeismus als neuer Glaubensrichtung einen Vertrauensschub, sondern schlichtete auch schnell die Streitigkeiten zwischen Yedeiten und den Einwohnern der Städte. So fand in den nächsten Jahrzehnten eine starke Vermischung zwischen den beiden Volksstämmen statt und mit der Vermischung ging ein starker kultureller und vor allem wirtschaftlicher Aufschwung einher, aus dem schließlich ein starkes "Wir-Gefühl" entstand. ab 2 d.A.
Einwanderung großer Gruppen von nomadisch lebenden Yedeiten in die Stadtstaaten und Kleinreiche auf der yedeischen Ebene.


















81 d.A.
Abwehr einer vorovisianischen Invasion Sedibs durch ein Hostinos-Wunder
Fast 70 Jahre nach dem Vorfall in Sedib wurde der neue yedeitische Wohlstand von außen durch einige wilde Bergstämme bedroht, die erst nach harten Schlachten zurückgeschlagen werden konnten. Der Sieg über die Stämme und die anschließenden Jahre ihrer Verfolgung ließen das Selbstbewußtsein der Yedeiten schnell ansteigen. Auch wenn es damals nominell immer noch kein gemeinsames Oberhaupt aller Yedeiten gab, so war doch die Religion zu jener Zeit so stark, daß jedes Wort eines Priestern jedem aufrechten Yedeiten ein wie Gesetz war. Und der herausragendste Geistliche jener Zeit war mit Sicherheit Sanuon. Sanuon galt als Heiliger und er wurde als Prophet und Richter gleichermaßen innig verehrt und zwar nicht nur unter den ursprünglichen Yedeiten sondern auch von den Einwohnern der alten Dörfern. Die Überraschung und Aufregung in Yedea war groß, als Sanuon eines Tages von einer heiligen Vision sprach, die ihm Hostinos gesandt hätte, in der er aufgefordert wurde, über alle Bewohner vom Golf von Ashahìm bis zu den Ufern des Großen Stroms einen gemeinsamen König zu setzen. Und der oberste Gott habe ihm auch in der Vision gesagt, wer der neue Herrscher sein soll.

Die Wahl fiel auf Sebron, den jüngsten Sohn eines Eselzüchters aus einem Dorf ganz in der Nähe von Bet-Narekem. Keiner sei mehr von der Wahl Hostinos' überrascht gewesen als Sanuon selbst, aber er folgte dem Willen seines Gottes und salbte Sebron zum König.

Es ist wahrhaftig als Wunder zu bezeichnen, was damals geschah: denn welches Volk akzeptiert es ohne Murren, daß ein einfacher Bursche aus ärmlichen Verhältnissen, kaum zum Manne herangewachsen nun über sie herrschen soll? Aber der Einfluß Sanuons, seine Art, seine Visionen dem Volk vorzutragen und letztendlich auch die sympathische und Vertrauen einflößende Erscheinung des neunzehnjährigen Sebron versetzten tatsächlich das gesamte Volk von Yedea, egal welcher Abstammung, egal welcher Schicht in einen Freudentaumel, der seinesgleichen in der Geschichte Yedeas suchte.

147 d.A.
Bedrohung Yedeas durch wilde Bergstämme; der Sieg über sie stärkt das Selbstbewußtsein und den Glauben der Yedeiten weiter

157 d.A.
Der Heilige Sanuon erhält von Hostinos in einer Vision den Auftrag, einen König für Yedea zu finden

158 d.A.
Sebron wird zum ersten König von Yedea gesalbt

In der Tat blühte Yedea unter ihrem neuen König auf. Doch zwei Jahrzehnte später kommt es zwischen dem mittlerweile 38jährigen König und dem Weisen Sanuon zu Spannungen. Da Sanuon nach wie vor das Ansehen des yedeischen Volkes besitzt, sinkt das Vertrauen der Yedeiten in ihren König.

In dem Versuch, das Volk für sich zu gewinnen, indem er ihm einen großen Sieg schenkt, führt König Sebron den Sturm auf das unabhängige und reiche Gilgat an. Der Angriff kann jedoch von der Stadt abgewehrt werden und König Sebron wird dabei getötet.

Sein Nachfolger auf dem yedeischen Thron in Bet-Narekem wird Dilaon, ein Kriegsheld zum neuen, zweiten König Yedeas gesalbt. In den folgenden Jahren seiner Regentschaft erlebt Yedea weiteren Aufschwung. Das Land festigt sich innerlich und auch der Eingottglaube an Hostinos gewinnt immer mehr Zulauf, so daß der Yedeismus schließlich im Jahre 190 d.A. zur Staatsreligion und dem einzigen Wahren Glauben für Yedea wird.

Auch militärisch kann Dilaon erfolge verbuchen: 195 d.A. gelingt es ihm, Sedib einzunehmen und so viel Stärke zu demonstrieren, dass Vorovis von einem Angriff absieht.

Letzter großer Erfolg Dialons ist schließlich die Übernahme des alten Jiarats Yeshalid und seiner Hauptstadt Gilgat, als der letzte Jiar Gilgats kinderlos stirbt. Gilgat bleibt jedoch ein unruhiges Pflaster. Als eines der großen Städte am großen Strom war es traditionell vom Neuen Kult geprägt. Dilaon in seiner Weisheit sieht von einer Zwangsbekehrung der Bevölkerung ab, doch bemühen sich bis heute yedeitische Priester in Gilgat redlich, das Volk zu überzeugen.

Nach 26 Jahren weiser Regierung stirbt der gealterte König Dilaon und hinterläßt seinem Sohn Roneam ein stabiles und starkes Königreich. Roneam, der seit nun mehr zwei Jahrzehnten das Reich führt konnte bisher weder besondere Erfolge für sich verbuchen, noch hat er Yedea geschwächt. Unter seiner strengen, aber gerechten Herrschaft kehrte in Yedea Ruhe ein, eine Ruhe, die das Land nach diesem rasanten Aufstieg gut vertragen kann.

177 d.A.
Tod des Königs Sebron bei der erfolglosen Erstürmung von Gilgat.

177 d.A.
Dialon wird neuer König Yedeas

190 d.A.
Der Eingottglaube an Hostinos (Yedeismus) wird Staatsreligion in Yedea.

195 d.A.
Eroberung Sedibs durch Yedea

201 d.A
Gilgat wird Teil Yedeas

203 d.A.
Roneam wird nach Dilaons Tod neuer König von Yedea.

Das Diamantene Zeitalter (von 1 d.A. bis in unsere Zeit)

Die Gründung der Allianz wird gerne als der Beginn des Diamantenen Zeitalters betrachtet. Das Begraben der Differenzen zwischen den Kasten der Chirà fügte das Wissen und die Talente der drei Gemeinschaften zu einem sinnvollen Ganzen zusammen. Das Fallen der Mauern in der Gesellschaft ließ die Bahn für Ideen und persönliches Engagement frei werden.

Die neue Epoche des Aufstiegs erhielt seinen Namen zum einen durch die Tatsache, dass die heutige Zeit von einem noch größeren Fortschritt geprägt ist als das Goldene Zeitalter vor zwei Jahrtausenden, zum anderen werden in der Allianz zunehmend den Himmel stürmende Türme und schlanke Pyramiden aus neuen Baumaterialien errichtet, die im Himmelsfeuer wie ein Diamant funkeln und strahlen.

Besonders die Wissenschaft profitierte von der neuen Zeit. Zahlreiche und immer schneller erfolgende Erfindungen verändern die Welt, gerade in der Allianz. So sorgte die blitzartige Verbreitung der Druckmaschine ab dem Jahr 48 d.A. für eine Schwemme an Büchern und gar Zeitschriften, was eine Verbreitung von religiösenaber auch wissenschaftlichen Inhalten erleichterte. Der Bau des Großen Teleskops von Ashrabad 69 d.A. durch Amresh Melhal brachte die Optik ebenso weiter wie die großartige Alara Jhascandell Akkrijas die Mathematik und Mechanik. Die ersten durch Dampf betriebenen Maschinen wurden der Öffentlichkeit der Allianzhauptstadt im Jahr 77 präsentiert und der Baustoff, die aus der Vermischung von Aumog Jade mit durch Taran angereicherten Sandstein entstand ermöglichte die Errichtung der Tiyala-Türme, dem bis dahin nach den Kastenpyramiden höchsten Gebäude der bekannten Welt. Als neuestes Wunderwerk dürfen die Drillingstürme der MaramaArenen der Hauptstadt gelten, die 221 aus dem bahnbrechenden Ejhao-Stahl erbaut
wurden.
48 d.A.
Einführung des Buchdrucks

69 d.A.
Bau des Großen Teleskops von Ashrabad

77 d.A.
Vorstellung der ersten Dampfmaschine

Politisch konnte die Allianz auch ihr Territorium ausweiten: das neu gegründete Nojiarat Oranya ließ die Zahl der Provinzen auf fünf ansteigen.

Während Rash-Magapur seine Stellung als Stadt der Tempel weiter ausbauen konnte, stärkte Ashrabad seine Stellung als weitwichtigste Metropole der Welt durch einen kräftigen Anstieg im Sklavenhandel. Nach wie vor sind die drei Mächte Ashrabad, Rash-Magapur und Allianz durch freundschaftliche Bande fest verbunden. Während Yedea zur Ruhe gekommen ist, könnte der kalte Krieg der Religionen in Gilgat für Aufregung am großen Strom sorgen. Vorovis lauert nach wie vor wie eine schwarze Spinne und wartet auf eine Schwäche der Gegner am Metchà - dies allerdings schon seit mehreren Jahrhunderten vergebens.

103 d.A.
Gründung der Allianz-Provinz Oranya
Turbulenter hingegen ging es in Estichà zu. Die Stadt hatte im Jahre 4 d.A. ein Bündnis mit der neu erstandenen Allianz geschlossen, das sie vor Übergriffen aus Vorovis schützte. Die Stadt, mittlerweile zu einer der größten ganz Mradoshans herangewachsen wurde zu einem Inbegriff für Freiheit und Unabhängigkeit, denn als einzige Stadt Chrestonims war hier die Sklaverei untersagt. Dies wurde erst im Jahre 221 d.A. geändert, als der Hohe Rat der Stadt das Sklavengesetz gegen den Widerstand seiner Vorsitzenden erließ. Als langfristige Folge davon kam es Ende des Jahres 222 zu einem bewaffneten Aufstand, der zwar vor seinem Eintritt in die heiße Phase durch Verhandlungen beendet werden konnte, aber wegen Umtriebe eines Mehdora-Priesters die Heilige Inquisition auf den Plan rief, welche die Stadt schwer zeichnete. 4 d.A.
Estichà schließt ein Militärbündnis mit der Allianz

222 d.A.
Ein Umsturz in Estichà kann nur knapp vereitelt werden

Im Frühjahr des Jahres 224 schließlich wurde der Rat durch die Entführung des Ratsherren Kolar Majester während des Großen Sturmes geschwächt. Als im Sommer desselben Jahres zwei weitere Ratsherren auf mysteriöse Weise verschwanden und zur selben Zeit die Vorovisianische Flotte mit einer starken Präsenz vor Estichà glänzte, übernahm die Kommandantin der Stadtwache, Maria Villa Lobos die Kontrolle über die Stadt, stellte sich dann jedoch an die Seite von Jhiatara Jascara Chranijas, eine Chirà aus adligem Hause, die seit zwei Jahren als Vorsitzende des Hohen Rates die Stadt führte. Mit dem Segen der Priesterschaft und der Unterstützung der öffentlichen Organe wurde die Regierung von einem Gremium aus Hohepriestern, Stadtverwaltung, Richter und Stadtkommandantin umgeformt und dem Rat die bisherige Vorsitzende Jhiatara Jascara Chranijas als Regentin mit einem Ministerrat übergeordnet. Am 1. Serchas 224 wurde die neue Verfassung ausgerufen und das Elurische Reich gegründet mit Estichà als seiner Hauptstadt. Der Ausbau und die Stärkung des Reiches steht freilich noch bevor und wie sich diese Machtverschiebung im westlichen Mradoshan auf das Kräftegewicht am Metchà auswirkt, bleibt freilich noch abzuwarten... 224 d.A.
Der Hohe Rat von Estichà zerbricht. Im Zuge der Umgestaltung der Regierung wird das Elurische Reich gegründet und Jhiatara Jascara Chranijas als Regentin eingesetzt.