Gilgat

Goldene Stadt am Strom


  • Einwohner: 9.800 (80% Menschen, 13% Chirà, zahlreiche Sragon und Unuim)
  • Herrschaft: Kronrat
  • Tempel: Hostinos, Jhoulana, Mehdora, Arivara, Mayeva, Kelida, Vanor, Vesana, einige Sekten.
  • Stimmung: hektischer und lebendiger Schmelztiegel am Großen Strom, mitten im religiösen Umbruch und dementsprechend überfüllt von Predigern und Redenschwingern, nach wie vor jedoch eine der vielseitigsten und lebendigsten Städte Zentralchrestonims

    Goldene Stadt Yedeas - diesen Titel hat sich das am Großen Strom gelegene Handelszentrum vor vielen Jahrhunderten verdient. Keine Ware, und sei sie noch so exotisch oder selten war nicht in einem der zahllosen Handelshäuser zu finden. Ob Sklaven, die Sinne benebelnde Gewürze oder auch Massenwaren wie Getreide oder Eisen, in einem der großen Lagerhallen in Norden der Stadt wurde man immer fündig.

    Doch diese exponierte Position als Warenumschlagplatz hat Gilgat verloren. Sicherlich wird auch noch heute gehandelt und verschoben, doch die große Zeit der Stadt scheint vorbei zu sein! Geblieben ist bis heute der Reichtum, der einem unübersehbar überall in diesem vom chiranischen Stilgefühl geprägten Ort begegnet. Mit einem besonderen Gespür für das Geschmackvolle haben die Bewohner die Stadt zu einem reich verzierten Schmuckstück gemacht. Im Zentrum davon liegt der mit feinstem Gestein gepflasterte Marktplatz. Er ist Treffpunkt und Kommunikationszentrum für die Massen. Umrahmt wird er nur von wenigen Ladengeschäften, sondern vorwiegend von den großen und massiven Gebäuden in denen sich die Beamte des Statthalters niedergelassen haben sowie die pompösen Tempel aller wichtigeren religiösen Vereinigungen. Gilgat war seit jeher ein Zentrum chiranischmenschlicher Kultur und damit des Alten Kultes, doch Weltoffenheit, Liberalisierung und die Vermischung der Kulturen, alles Erscheinungen im Zusammenhang mit dem großen Reichtum vergangener Zeiten, haben anderen Glaubensgemeinschaften Tür und Tor geöffnet.

    Und so wird das alltägliche Gesicht der Stadt von Priestern und Predigern in allen Straßen und Plätzen geprägt. Und während an der einen Ecke die Rede vom nahenden Untergang Chrestonims ist, wird an der nächsten vom Aufbruch in eine blühende Zukunft gesprochen. Und so verteilen sich auch die vielen Gläubigen auf alle Glaubensrichtungen, was zu zahllosen hitzigen Diskussionen an Brunnen und im Schatten der Bäume Anlass gibt, und des abends in den Gasthäusern nicht selten in handgreiflichen Auseinandersetzungen endet.
    Besuchen Fremde die Stadt, so sprechen sie von diesem Ort als einem Schandfleck für die ganze zivilisierte Welt ob all der heidnischen Götzenbilder. Im Reiche Yedea ist Gilgat wegen eben dieser großen Toleranz in Glaubensfragen als "Hure" verschrien. Viele befürchten, daß es eines Tages zu einer Spaltung Gilgats in Yedeisten und Anhänger des chiranischen Pantheons kommen könnte...

    Die Aufgabe des Kronrates, der für jeweils für ein Jahr vom Volk gewählt wird, ist es, in diesem Schmelztiegel für Ordnung zu sorgen. Doch dies ist gewiss keine leichte Aufgabe - die wenigen großen Straßen verzweigen sich bald in kleine und kleinste Gassen, und selbst Einheimische verirren sich schnell, wenn sie sich von den vertrauten Wegen entfernen.

    In der Stadt wird seit ihren Glanzzeiten fast nur noch ausgebessert, und wenig Neues errichtet. Auf alten Steinmauern sind immer neue Holzgebäude notdürftig zusammengezimmert worden, so daß sich hier eine abenteuerliche und oftmals nicht ganz ungefährliche Architektur ergeben hat.
    Viele Stockwerke hoch ragen die Aufbauten gen Himmel. Manchmal ist es in den Gassen kaum möglich, daß sich zwei Personen aneinander vorbeischieben. Aus diesem Grund hat man bereits vor Langem damit begonnen, die Gebäude auch auf höheren Ebenen mit zunächst einfachen Planken, später auch mit richtigen Behelfsbrücken zu verbinden. So ist ein Gewirr entstanden, daß kein Außenstehender zu überblicken vermag! Ein Labyrinth in vielen Ebenen mit Sackgassen, Ringwegen, Geheimgängen, zahllosen Abzweigungen und dunklen Ecken. Von den wenigen großen Prachtstraßen, die auch heute noch mit Blumen geschmückt werden, abgesehen, ist dies das Gilgat, wie es sich der Durchschnittsbevölkerung heute darstellt.



    Die Viertel der Stadt


    Händlerviertel
    Rojula Notara

    Der Rojula Notara befindet sich im Norden von Gilgat unmittelbar am großen Strom gelegen, so dass alle Handelsschiffe direkten Zugang haben.

    Das Straßenbild wird vor allem von großen, zumeist hölzernen Gebäuden geprägt - den Lagerhäusern der Händler die sich hier niedergelassen haben.

    Dies ist eine sehr künstliche Gegend, in der wenig vom alten Charme der Stadt zu spüren ist. Einzig der Hafen, ein heute nur noch in Teilen genutztes Relikt der besseren Zeiten besitzt den erlesenen Charakter. Das weitläufig angelegte Becken lag zur Zeit seiner Erbauung außerhalb des eigentlichen, besiedelten Gebietes, ist heute jedoch innerhalb der Stadtmauern.

    Nach Ladenschluss sind hier zumeist nur die Wächter anzutreffen, welche die Warenhäuser ihrer Arbeitgeber vor unberechtigten Zugriffen zu schützen versuchen. Auch sind die Straßen hier recht breit gehalten, um den Wagen der Händler ein passieren zu ermöglichen.

    Die große Vocha Blavan führt von hier direkt zum zentralen Marktplatz der Stadt. Außer den Händlern sind hier vor allem noch Bänker und Kreditinstitute, die sich hier große, pompöse Steinbauten errichtet haben zu finden.

    Handwerksviertel
    Rojula Lidovas

    In diesem, im Osten der Stadt gelegenen Bezirk hat sich vor allem die Mittelschicht der Stadt angesiedelt.

    Fast ausschließlich zweistöckige Steingebäude stehen hier eng zusammengerückt, so als ob sie sich gegenseitig Schutz bieten möchten.

    Zumeist lebt hier in jedem Haus nur eine Familie. Bei den bessergestellten vielleicht noch ein oder zwei Bedienstete.

    Im Erdgeschoss befindet sich dabei oftmals der Laden oder das Geschäft, während die Wohnräume darüber liegen. Den gemäßigten Wohlstand der hier lebenden Bürger erkennt man auch daran, dass aus vielen Gebäuden kurze Schornsteine ragen, die auf Feuerstellen und fest eingefasste Kochplätze hindeuten.

    Die hygienischen Verhältnisse gehören zu den besten der Stadt. So existiert zumindest an den größeren Straßen eine Fäkalienrinne, in welcher die Abfälle schnell in niedriger gelegene Stadtteile abfließen. Fast jedes Haus besitzt hier einen eigenen Abort.

    Arbeiterviertel
    Rojula Lidranas

    Dieser westlichste Stadtteil Gilgats beherbergt einen Großteil der einfachen Arbeiter und Tagelöhner.

    Vereinzelte Steinhäuser lockern das ansonsten einheitliche Bild der mehrstöckigen Holzhütten auf. In den meisten Gebäuden wohnen mehrere Familien.

    Zumeist steht Eltern, Kindern und oft auch Großeltern nur ein Zimmer zur Verfügung. Alle Familien eines Gebäudes teilen sich eine in der Regel vor dem Haus gelegene Feuerstelle. Nachbarschaftliche Verhältnisse sind hier besonders stark ausgeprägt.

    Wer hier wohnt, hat ein einfaches aber ehrliches Leben. Die meisten Bewohner träumen davon, eines Tages in einen besseren Bezirk der Stadt ziehen zu können.

    Doch bedeutend öfter passiert es, dass jemand in der Familie seinen Arbeitsplatz verliert, und alle am Ende im Rojula Shatva landen.

    Viele der kleineren religiösen Gemeinschaften haben sich mit ihren Tempeln in diesen Bezirk zurückgezogen. Zum einen, weil die Preise für Räume hier bedeutend niedriger liegen als im Hauptbezirk, und zum anderen, weil hier das Leben der Menschen vor allem von Hoffnung geprägt ist. Ein guter Nährboden für die verschiedenen Lehren.

    Markt
    Feyva Lanemagi

    Der Markt ist der zentrale Platz von ganz Gilgat. Viele Alte behaupten, dass jeder Bewohner der Stadt wenigstens einmal am Tag hier auftaucht. Sei es auf dem Weg zur Arbeit, bei der Einkehr in einer Kneipe oder auch nur um ein Schwätzchen zu halten.

    Hier am Markt haben sich zahlreiche Offizielle Gebäude wie z.B. das Haupthaus der Stadtwache und auch das Gebäude der Stadtplanung und Gebäudeverwaltung zusammengefunden. Unmittelbar um den eigentlichen Platz, in den kleinen Seitengassen befinden sich die meisten Herbergen und Gasthäuser der Stadt.

    Dazu haben sich hier alle großen Glaubensgemeinschaften Gilgats ihre zum Teil gewaltigen Tempel erbaut. Alle 14 Götterkinder von Hostinos und Mra-Aggar werden hier verehrt. Und auch einige in den anderen Bereichen Chrestonims kaum bekannte Götter haben es geschafft, hier unter den großen Tempeln Fuß zu fassen.

    Der Platz selbst ist mit Kopfsteinpflaster ausgelegt, dass nur in der Mitte von einigen Bäumen durchbrochen wird.
    An Markttagen gruppieren sich die Händler, Gaukler und sonstige Anbieter zumeist ringförmig um diese grüne Oase.

    Zwielichtviertel
    Royula Shatva

    Der Rojula Shatva wird auch oft als das alte Gilgat bezeichnet!

    Im Süden der Stadt gelegen ist dies wohl der älteste Siedlungspunkt. Auf alten Steinmauern sind immer neue Holzgebäude notdürftig zusammengezimmert worden, so dass sich hier eine abenteuerliche und oftmals nicht ganz ungefährliche Architektur ergeben hat.

    Viele Stockwerke hoch ragen die Aufbauten gen Himmel. Nirgendwo rücken die Gassen enger zusammen. Manchmal ist es kaum möglich, dass sich zwei Personen aneinander vorbeischieben.

    Aus diesem Grund hat man bereits vor Langem damit begonnen die Gebäude auch auf höheren Ebenen zunächst mit einfachen Planken, später auch mit richtigen Behelfsbrücken zu verbinden. So ist ein Gewirr entstanden, dass kein Außenstehender zu überblicken vermag! Ein Labyrinth in vielen Ebenen mit Sackgassen, Ringwegen, Geheimgängen, zahllosen Abzweigungen und dunklen Ecken. Nicht einmal die Sonne vermag es ihren Weg bis zum Boden zu finden, so dass hier eine Zone ständigen Zwielichtes entstanden ist.

    An warmen Tagen im Schatten gekühlt, in kalten Zeiten eng zusammengerückt, die Wärme bindend. Überall findet man offene Feuer, an denen sich große Menschengruppen zum Plausch oder zum einnehmen des spärlichen Essens versammeln.

    Dies ist ein Gebiet, in dem sich alle für die Gesellschaft nutzlosen oder gar schädlichen Individuen zurückgezogen haben. Arbeitslose leben hier aus Geldmangel ebenso wie Gauner, die sich hier vor der Stadtwache sicher fühlen.