Samanchas Webstube

hr steht in einer Gasse, die mehrheitlich aus niedrigen, bescheidenen Häusern mit höchstens zwei Stockwerken besteht. Das Haus Nr. 28 auf der Vocha Sutras, welches vor euch liegt, ist dabei noch eines der Größeren.
Es ist offensichtlich ein altes, langgestrecktes Gebäude, dessen weiße Wände vor ein paar Jahren neu gekalkt wurden. Über die ganze Front ist die strahlend weiße Wand von schmalen Fensteröffnungen durchbrochen, welche aber so hoch liegen, dass höchstens ein Chirà ohne Hilfsmittel hineinblicken könnte. Über den Fensteröffnungen sind aus schlichten Brettern gefertigte Fensterläden hochgestützt, welche offensichtlich abends hinuntergelassen und befestigt werden können. In ihrer jetzigen Position bieten sie aber den Passanten ein wenig Schutz vor Delvans Strahlen.
Wer den Blick nach oben richtet, bemerkt noch ein weiteres Stockwerk, das keinerlei Fenster enthält und darüber das relativ flache, auf grobgefügten Balken ruhende und mit alten, fleckigen Ziegeln gedeckte Dach.
Teppich Auf der rechten Seite liegt eine Türöffnung, die immerhin so hoch ist, dass auch ein Chirà ohne sich zu bücken hineintreten kann. Auch hier ist ein hölzerner Laden vorhanden, der aber jetzt zur Seite aufgeschlagen ist. Vor der Öffnung bauscht sich einladend ein leichter, blauer Vorhang im Wind, und rechts und links der Tür hängen zwei schmale, gewebte Wandteppiche mit traditionellen Mustern, welche auch dem des Lesens Unkundigen, der somit das über der Tür angebrachte Schild nicht entziffern kann, verrät, dass hier Samanchas Web- und Schneiderstube ist, und somit die ehemalige Weberei Akulina Yirpa.

Samanchas Webstube besteht aus einem einzelnen, größeren Raum, welcher sich über die gesamte Länge und Breite des kleinen Hauses im Viertel Sutragya hinzieht. Die säuberlich weißgekalkten Wände sind sparsam mit einigen schlichten, aber dennoch kunstvoll gewebten Teppichen behängt. An der linken Seitenwand stapeln sich mehrere Ballen mit Piyuva-Wolle, daneben finden sich in einem schlichten Holzbord diverse Zwirnrollen. Dem aufmerksamen Blick mag auffallen, dass nur noch wenige einsame Schnur-Rollen daneben liegen. Neben den gesponnenen Rollen hängt ein Vorhang und verdeckt den Inhalt weiterer Regale.

Gegenüber der Eingangstür ist eine weitere Tür zu sehen, welche offenbar ins Freie führt, denn ein dort befindlicher Vorhang bauscht sich leicht im sanften Atem des Sanikas .Ab und an gewährt er auch einen Blick auf den sich dort erstreckenden Hof. Auf die Frage nach der Schneiderstube werdet Ihr in Hof geschickt.
Auf beiden Längsseiten ist der Raum mit einer Reihe von Fenstern ausgestattet, welche so hoch liegen, dass ausreichend Licht hineinfällt, den vorbeieilenden Passanten auf der Straße aber keinen Blick in die Werkstatt gestatten.


An einem ebenfalls weiß gekalkten Stützpfeiler steht ein Tisch mit drei Stühlen. Darauf befindet sich eine Karaffe, aus der es dampft und von der sich herrlicher Kräuterduft in der Werkstatt ausbreitet. Zudem befindet sich dort noch eine weitere Karaffe, in der sich wohl Wasser befindet. Auf dem gesamten Tisch liegen Papiere verteilt, dabei mag es sich wohl um die Buchhaltung handeln.
An dem Stützpfeiler ist eine grobe abgewandelte Zeichnung eines Webstuhles und die Zeichnung eines Spinnrades angebracht. Diese Zeichnungen sollen wohl die Funktionsweise eines Webstuhles, wie die eines Spinnrades, für Lehrlinge erklären. Darauf abgebildet sind die einzelnen Teile aus denen solche Werkzeuge bestehen.
Mehrere große Webstühle sind in der Werkstatt aufgebaut, außerdem vier Spinnräder. Hier arbeiten zur Zeit drei Männer und sechs Frauen, eine von ihnen zeigt einen deutlichen Sragon Einschlag, eine ist eien Halbunuim und eine ist eine Chirà.

Eine der jungen Frauen erhebt sich von der Bank hinter ihrem Webstuhl. Anmutig ist jeder Schritt, den sie weiter auf Euch zugeht. Jetzt seht Ihr auch, dass es sich bei der etwa 1,8 Vat großen Weberin um die Halbsragon handelt, deren blonde lange Haare zu einem sehr lockeren gepflochtenen Zopf gebunden sind. Mit ihren giftgrünen Augen, welche durch die senkrechten Schlitze, die ihre Pupillen bilden, stark ihre Herkunft verrät, wirft sie Euch einen musternden Blick von der Seite zu. Ihre zwarte haut, die über und über mit feinsten grüner Schuppen überzogen ist, schimmert in seienr Farbe, egal wie sie sich auch bewegt. Locker sitzt das sommerlich wirkende Kleid, welches vielleicht doch zu tief ausgeschnitten ist. Dann steht sie mit ihrem schlanken Körper vor Euch und lächelt Euch freundlich an.
"Sichàra. Mein Name ist H'sszint. Kann ich Euch weiterhelfen?"