Achorahs

So nennen sich voller Stolz die Bewohner Men-Achors, zumindest diejenigen, die auf den unzähligen Schiffen und Hausbooten der Stadt geboren und aufgezogen wurden. Noch nie in ihrer Geschichte wurden die Achorah von einem anderen Volk oder Staat beherrscht und ihre Freiheit ist ihnen ihr höchstes Gut. Das, was sie jedoch als Freiheit bezeichnen, findet sich in den Beurteilungen von Besuchern und Reisenden in Wörtern wie Willkür, Barbarei, Gewalt, Anarchie und Faustrecht wieder. Es gibt keine Regierung, keine Verwaltung, keine Richter und auch keine allgemeingültigen Gesetze. Vielmehr herrscht jeder über seine eigene Welt, sei es das eigene Schiff, das eigene Bordell oder die eigene Familie - und all das gilt es oft genug mit Säbel und Fäusten zu verteidigen.
Wenngleich der Rest der Welt steif und fest behauptet, jeder Achorah sei ein Pirat und Mordbrenner, so entspricht dies freilich nicht den Tatsachen, gibt es doch auch genug Handwerker, Gastwirte, Bauern, Fischer und Kleinhändler unter ihnen. Doch hat die Halbinsel außer einigen wenigen Nahrungsmitteln wie Fisch und ein wenig Wild, sowie Reis und Zukkerrohr wenig zu bieten und das gewundene, oft faulige Holz ist nur mühsam herbeizuschaffen. Deshalb
hat die Piraterie in der Tat eine lange, erfolgreiche Tradition unter den Achorah und der Großteil der Rohstoffe und Waren, mit denen auf dem Markt von Men-Achor gehandelt wird fand sich auf einem Handelsschiff, das nun auf dem Grund des Metchà liegt. Zwar kann es kaum ein Schiff aus Men-Achor mit einer chiranischen oder vorovisianischen Kriegsgaleere lange aufnehmen, aber ihre Wendigkeit und Geschwindigkeit machen sie trotz allem zu gefährlichen Gegnern, und ihr geringer Tiefgang ermöglicht es ihnen, sich in Flußmündungen oder flache Buchten zurückzuziehen, in die ihre größeren und schwerer bewaffneten Gegner nicht folgen können.