In der Allianz
ALS SKLAVEN
Etwa 200.000 Sragonsklaven leben und arbeiten in der Hauptstadt der Allianz. Es sind keineswegs wilde Sragon aus dem Westen Chrestonims, sondern Echslinge, die hier geboren wurden, als Kinder von Sklaven, deren Familien schon seit über 1.000 Jahren im Besitz der reichen, adligen Clans sind.
Knapp die Hälfte der Sklaven arbeitet auf den Plantagen rund um die chiranische Hauptstadt. Mit Stroh-Schlapphüten sieht man sie allerorten die Saat ausbringen, die Äcker pflügen und die Ernte einbringen. Die Arbeit wäre für eine Chirà kaum zu bewältigen, aber die robusten Sragon-Männer werden mit der Arbeit leicht fertig. Die Sklaven leben in kleinen Dörfern mitten in den Plantagen. Ihr Leben dort findet im Kreis ihrer eigenen Familien statt, von denen jede eine eigene Hütte hat.
Gegner der Sklaverei erzählen besonders in den Menschenstädten immer wieder Schauergeschichten über dunkle Hütten, schwere Ketten, gebeugte Rücken und knallenden Peitschen, wenn es darum geht, die Sragonsklaven auf den Feldern zu schildern, doch dem ist bei weitem nicht so.
Die über tausendjährige Erfahrung der Chirà in der Sklaverei hat deutlich gezeigt, daß nichts so unproduktiv ist, wie halb zu Tode geprügelte, rebellische Sklaven, die ständig den Aufsehern nach dem Leben trachten.
Sklaven sind wertvoller Besitz, teuer in der Anschaffung und noch teurer, wenn man so große Sicherheitsmaßnahmen treffen müßte, wie sie nötig wären, würde man die Sklaven schlecht behandeln. Die kostengünstigste Methode ist gleichzeitig auch die angenehmste für die Sragon.
Jeder kann sich frei auf dem Staatsgebiet der Allianz bewegen, heiraten, Kinder zeugen, sich seine eigene Hütte bauen und nebenbei sogar noch zusätzliches Geld verdienen, solange er seine eigentliche Arbeit nicht vernachlässigt. Zudem stehen der gesamten Dorfgemeinschaft 10% der Erträge der Plantage zur freien Verfügung und das ist mehr als genug für die kleinen Siedlungen. Für die Chirà lohnt sich das Geschäft: die 10%, die dadurch an Einnahmen verloren gehen, wiegen die Kosten, die durch Aufseher, Bluthunde und Ketten entstehen würden oder gar die ständige Angst um die Wirtschaftsgebäude der Plantage nicht auf. Ab einem gewissen Lebensalter werden die Sragon aus dem Dienst auf der Plantage entlassen und leben als freie Sragon mit ihren Familien im selben Dorf. So ist das schon seit Jahrhunderten und die Tatsache, daß es nur 100 chiranische Aufseher gibt und die meist gelangweilt über die Felder spazieren, zeigt, daß das System gewaltfrei funktioniert.
Die andere Hälfte der Sragon-Sklaven ist in der Hauptstadt an sich tätig in einfachen Berufen wie Kutschern, Reinigungspersonal oder Dienern. Weibliche Sragonsklavinnen sind meist in Schreibstuben, Küchen oder als Leibsklavinnen eingesetzt. Für sie gilt dieselbe Regelung wie für alle Sklaven der Allianz. Der Clan hat für Kost und Logis zu sorgen und den Sklaven ein Taschengeld zu zahlen, zudem sind die Besitzer für das Wohl der Sklaven direkt verantwortlich und werden darin streng kontrolliert.
ALS FREIE
Die Mehrheit der Sragon lebt in der Allianz in Freiheit.
Der Großteil der Männer dient dem chiranischen Heer als Soldaten für einen ansehnlichen Sold. Gerade die Sragon gelten als gute Krieger und Sragon-Kompanien gelten als wertvolle Einheiten, denn sie ergänzen mit ihrer Robustheit und Widerstandskraft die Schnelligkeit und Taktik der chiranischen Truppen ideal. Weiters verdingen sie sich als Tagelöhner oder einfache Arbeiter in Manufakturen oder gar als freie Bauern am Rande der Allianz.
Weibliche Sragon dürfen oft auf eine steile Karriere im Staatsdienst hoffen. Ihre große Intelligenz, ihr Einfallsreichtum und ihr Improvisationstalente machen sie zu wertvollen Mitarbeitern in jedem Kontor, in jedem Clanspalast und in jeder staatlichen Behörde. Zahlreiche Institute, Schulen, Museen und Theater werden von Sragon-Intendantinnen geleitet, in der Geschichte der Allianz gab es mehr Sragon-Ministerinnen als chiranische, der Beraterstab der Herrscherinnen ist mindestens zu 50% von Echsenfrauen besetzt.
So stehen hinter vielen Handelshäusern, so z.B. dem Haus Khaliss oder der Allianz-Versicherung reiche Sragon-Frauen, die es durch ihren Einsatzwillen und ihren Verstand geschafft haben, das ganz große Geld zu verdienen.