Yanàla

Dem südlichen Küstenstreifen Elùryas vorgelagert ist das kleine Inselreich von Yanàla. Die Inseln sind allesamt sehr klein. Die größten der namenlosen Eilande sind innerhalb weniger Minuten zu Fuß zu durchqueren.
Die wenigsten der Inseln bestehen aus bewachsenen Sandbänken. Diese stellen sich meist als romantische Flecken dar, mit breitem Sandstrand, umgeben von smaragd- oder türkisfarbenem Wasser und sich im hier auf See doch recht kräftigen Wind wiegenden Palmen. Im Inneren der Inseln kann man kaum ein größeres Tier treffen, lediglich zahlreiche Vogelarten haben sich diese ruhigen Plätzchen als Brutplätze erwählt. Für Menschen sind sie praktisch von keinerlei Interesse, ermöglicht der sandige Boden doch keine Landwirtschaft. Vielleicht mag man hier und da einen alten Fischer finden, der von den Fischvorkommen im flachen, sehr warmen Wasser profitiert und seine kleine Hütte aus Palmstämmen und - wedeln am Sandstrand erbaut hat, größere Menschengruppen wird man jedoch vergebens suchen.
Der Großteil der Inseln besteht aus Korallenriffen.
Dort, wo sie sich bis über die Oberfläche getürmt haben, hat oft Sand und Treibholz für das Entstehen kleiner Inseln gesorgt, die die Schiffahrt mit großen Lastschiffen unmöglich machen. Mit diesen einsamen, scharfkantigen Flecken trockenen Landes weiß nicht einmal die sonst so einfallsreiche Tier- und Pflanzenwelt etwas anzufangen: ein dorniger Busch, ein verkrüppelter Baum, hier mal ein Epujtira-Krebs und dort ein Hatira-Käfer - mehr gibt es hier selten zu entdecken.
Als letztes sind vielleicht noch die schwimmenden Mangrovenwälder zu erwähnen. Natürlich schwimmen diese Pflanzengesellschaften nicht wirklich, aber ein ständiges Schaukeln und das scheinbare Fehlen jeden Grundes unter den Wäldern erweckt diesen Eindruck. Manchmal liegt der schlammige Boden erst viele Meter tief unter der Wasseroberfläche, aber die langen Wurzeln reichen bis dorthin. Über der Wasseroberfläche bietet sich dem Betrachter ein Bild von wild und planlos über-, unter- und durcheinanderwachsender Wurzelstöcke.
Man sagt, in einem dieser schwimmenden Burgen habe sich ein kleines Dorf von Ausgestoßenen gebildet, die auf dem Wurzelwerk leben und sich zwischen den Stämmen der Bäumen ihre Hütten erbaut hätten. Wer es glaubt, mag selig mit seinem Wissen werden...