Waldpera

Aus Elginster's Lehre über die Fauna

„Iiihgitt! Spinne!“, war der wohl beliebteste Ausruf meiner Mutter, bei ihren Besuchen in unserem Keller. Sie war eine recht hartnäckige Vertreterin von Spinnenhassern, wie es wohl die meisten Bewohner zivilisierter Gegenden sind. Ein Glück, dass sie nie den berüchtigten Peras begegnet ist, sonst wäre sie wohl beim Anblick dieser riesigen Monster schon vor Schreck gestorben.

An dieser Stelle möchte ich allerdings auf die nicht ganz so bekannten Waldperas eingehen. Dem Namen kann man schon ihren Lebensraum entnehmen. Sie leben vor allem in dichten Dschungelgebieten und sind meist kleiner, als die Arten in Elurien. Erreichen jene noch beachtliche sechs vat und mehr, kommen die meisten Peras der hier beschriebenen Gattung nur auf zwei bis drei vat. Dieser Unterschied macht sie aber deshalb nicht weniger gefährlich. Ich möchte sogar behaupten, dass sie ein Teccrakhà an Bedrohlichkeit übertreffen.

Sie sind äußerst wendig und schnell im Unterholz, können zur Not auch bis zu sieben vat springen und obendrein auch stabilere Bäume problemlos besteigen. Da sie ebenso in Rudeln von bis zu acht Exemplaren jagen, sollte man sich ihnen nicht unbedingt allein nähern. Ihre Vorderbeine sind zu gefährlichen Sicheln ausgebildet, welche ein Opfer mit großer Kraft aufspießen oder, dank scharfer Kanten, auch zerschneiden können. Haben sie einen erst einmal gepackt, versuchen sie rasch ihren giftigen Biss anzubringen. Ihr Gift lähmt allerdings meist nur, so dass sie sich die Mahlzeit für spätere Gelegenheit aufheben können. Am schmalen Hinterleib befindet sich ein seltsamer Dorn. Dieser kann ebenso zum zustechen benutzt werden, wobei sich die Spinne auf den Hinterbeinen aufrichtet und ihren Leib nach vorn schnellen lässt. Abgesehen vom aufgespießt werden, hat dieser Dorn noch eine weitere und wohl wesentlichere Funktion. Darin befinden sich die Spinndrüsen. Sie können mit ihm ihr gefangenes Opfer in Sekundenschnelle einwickeln und sicher verpacken. Dummerweise sind sie auch in der Lage mit dem Dorn ihr Spinnsekret bis zu zehn vat weit zu spritzen.

Eine Begegnung mit ihnen ist also in jedem Fall äußerst gefährlich und man sollte es sich gut überlegen, ob man sie gar jagen möchte. Besonders, da ihr Fleisch nicht zu den schmackhaftesten zählt und somit der Aufwand und die Gefahr es nicht im mindesten rechtfertigen.

(Text und Zeichnung stammen von Markus aka Hrassiss)