- aus dem alten Wiki


Anklageschrift


Gegen Mittag zeigt sich trotz Hitze und unerträglicher Schwüle rege Aktivität auf dem Markt. Holzstämme werden herbeigebracht, ein Zimmermann beginnt sie zu zu sägen und viele Helfer, die sich aus den Wachen der Inquisition zusammen setzen Helfen dem Mann ein zweites kleines Podest aufzustellen mit einem Pfahl in der Mitte und sehr viel Platz unter der Plattform. Jedem der Zuschauer ist bewußt, wie viel Holz und Reisig so darunter passen. Als die Arbeit beendet ist steigt ein Wachoffizier auf das Anklagepodest entrollt einen Papyrus und liest laut vor.

„Das Volk von Estichá, höret und verbreitet die Kund!
Die Heilige unfehlbare Inquisition beruft sieben Tage Gericht ein. Ab dem morgigen Tage sollen die Verhandlungen beginnen. Folgende Anklagen stehen zu Gericht:

Hel Nergal – Wegen Ketzerei, Aufwiegelung gegen die göttliche Weltordnung, Anbetung fremder Götzen und dem versuch den wahren Glauben für seine weltliche Machtgier zu gebrauchen.

Tagamoga Perital – Wegen Hexerei, Aufwiegelung gegen die göttliche Weltordnung, Ketzerei und Beihilfe von Ketzern.

Medivh Alterac – Wegen Ketzerei, Anbetung fremder Götzen und Lästerlichkeit

Tislou – Wegen Ketzerei und Aufwiegelung gegen die göttliche Weltordnung

Kalvik - Wegen Ketzerei und Aufwiegelung gegen die göttliche Weltordnung

Dagon Morh - Wegen Ketzerei, Anbetung fremder Götzen und dem versuch den wahren Glauben für seine weltliche Machtgier zu gebrauchen

Aaron - Wegen Ketzerei, Anbetung fremder Götzen und dem versuch den wahren Glauben für seine weltliche Machtgier zu gebrauchen

Emmanuel II von Dammrien - - Wegen Ketzerei und dem versuch den wahren Glauben für seine weltliche Machtgier zu gebrauchen

Arbael - Wegen Ketzerei, Anbetung fremder Götzen und Lästerlichkeit.

Orin - Wegen Ketzerei, Anbetung fremder Götzen und Lästerlichkeit.

Niven – Wegen Ketzerei und in Frage stellen der göttlichen Weltordnung

Mylium - Wegen in Frage stellen der göttlichen Weltordnung

Ferion – Wegen in Frage stellen der göttlichen Weltordnung

Mantispas – Wegen Lästerlichkeit und in Frage stellen der göttlichen Weltordnung

Callan Eichbart – Auflehnung gegen die göttliche Weltordnung und Unterstützung von Ketzern.“

Die Wache rollt das Papier wieder zusammen und begibt sich mit den anderen von Markt.


Erster Verhandlungstag


Tja, an dieser Stelle muß ich leider enttäuschen. Das alte Wiki wurde von Vandalan heimgesucht. Einige Seiten wurden neu gestaltet, mit irgendwelchen Sexseiten, leider hat es den ersten Verhandlungstag erwischt. Vielleicht hat den noch jemand von euch?


Zweiter Verhandlungstag


Delvan ist kaum aufgestanden, da ist auch schon das Dunkle Donnern der inquisitorischen Trommeln, die den nächsten Verhandlungstag verkünden in den Straßen zu hören. Die Standarte der höchsten religiösen Gerichtsbarkeit des Wahren Glaubens weht an der Spitze der Prozession und erneut versammeln sich die Götter, um dem Gericht beizuwohnen. Das Triumvirat nimmt seinen erhöhten Platz ein und die Wachen stellen sich in Position. Kadijah und Ramon sitzen von Pferd ab und steigen ebenfalls auf das Podest. Die Augen der Anklägerin zeigen tiefe Ränder einer undurchschlafenen Nacht und es ist ihr und vielen der Inquisitionswachen anzusehen, daß , wie gerne sie wieder in ihre weichen Betten zurückkehren würden. Dennoch tritt Kadijah würdevoll vor das Volk und erhebt ihre Stimme.
„So beginne der zweite Tag des heiligen Gerichts. Auf das den Göttern und dem Wahren Glauben Gerechtigkeit widerfahre. Bringt die Hexe!“

Ein Raunen durchzuckt das umherstehende Volk und an dem Rand der Messen erkennt man zwei Wachen, die die Heilerin zwischen sich führen. Tagamogas Erscheinung ist erbärmlich. Ihr Gesicht ist blaß von Müdigkeit, ihre Augen wirken tief eingefallen und er Schmutz in ihrem Gesicht verleiht ihr eine erst recht ungesunde Hautfarbe. Viele Strähnen ihres langen Haares hängen aus dem Zopf heraus und versperren ihr teilweise die Sicht. Der Roch ihres Kleides ist auf der Rechten Seite fast bis zum Hüftknochen aufgerissen und verdreckt. Beim Gehen öffnet sich ab und zu den Riß und läßt einen Blick auf ihre schlankes Bein erhaschen. Punktförmige Wunden, teils verkrustet, teil verbrannt, teils frisch blutend verunstalten ihre Helle Haut. Ein, zwei frischen Blutspuren ziehen dünne Rinnsale bis zu ihrem weichen Lederschuh. Ausgebeult durch eine stark verletzen Fuß wirkt er fast schon grotesk. Jeder Schritt muß für die Heilerin starke Schmerzen bedeuten; dennoch ist es ihrem Gesicht nicht anzusehen und selbst das leichte Humpeln scheint nicht adäquat im Verhältnis zu ihrer Verletzung. Mit den auf dem Rücken gebundenen Händen und der aufrechten Haltung ist ihr eine gewisse Unbeugsamkeit und Unnachgiebigkeit nicht abzuerkennen.

Die Menschenmenge teilt sich vor ihr, als sie auf den Markt tritt und ihren Weg zu Anklagepodest antritt. Ihr Blick richtet sich immer auf das frisch erbaute Holz und dennoch kann ihr Blick nicht Dagon übersehen. Entsetzt spiegelt sich auf ihren Gesicht, als sie ihn doch ansieht und stehen bleibt. Doch die Wache stößt sie ungeduldig weiter. Den unvorhergesehenen Schritt nach vorn konnte ihr rechtes Bein und Fuß nicht auffangen und mit einem Schmerzensschrei fällt sie auf die Knie. Ärgerlich über sich selbst geschrienen zu haben beißt die Zähne zusammen und verdrängt den Schmerz. Ungeachtet ihrer Leiden reißen die Wachen die zierliche Frau nach oben, stellen sie unsanft auf die Füße und führen sie weiter zum Podest. Der Druck der fest zusammen gekniffenen Lippen ist zu so stark, daß die Unterlippe wieder aufreißt. Tagamoga Hände werden wieder um den Pfahl gebunden und ihr Stolz scheint er ihr zu verbieten, die Lippe abzulecken und das Blut daran zu hindern ihr Kinn herab zu laufen. Mit Genugtuung sieht sich Kadijah die Heilerin an. Lange treffen sich ihre Blick und die Überheblichkeit und Selbstsicherheit Kadijahs schwindet aus ihrem Gesicht, als sie den Stolz und die Überzeugung in Tagamogas Augen entdeckt. Und wieder einmal ist es Kadijah, die zuerst den Blick abwendet.

Die Inquisitorin geht zu dem Stapel der Papiere und nimmt den obersten Bogen.
„Tagamoga Perital, Ihr habt eine Nacht lang Bedenkzeit gehabt. Bekannt Ihr Euch NUN schuldig?“
Eine feste Stimme der Überzeugung und Unnachgiebigkeit hallt über den Platz: „Nein, ich bin mir keiner Schuld bewußt.“
Erstauntes Gemurmel erhebt sich und für einen Bruchteil einer Sekunde ist erstaunen auf den Gesichtern des Triumvirates und Kadijahs zu sehen. Die Verhandlungsführerin dreht sich kurz zu Rigol hinüber, der gerade genüßlich gähnt. Unter ihren Blick kann er es aber nicht beenden.

Er zieht die Schultern entschuldigend hoch und deutet auf Tagamogas verletztes Bein.
Kadijahs Blick verfinstert sich, als sie erneut den festen Blick der Heilerin auf sich spürt. Mit einer knappen Handbewegung bringt sie das Volk zum Schweigen.
„Dann bekommst Du einen weiteren Tag Bedenkzeit! Rigol wird Dich bei Deiner Entscheindungsfindung unterstützen.“ Sagt sie verächtlich. „Schafft sie fort!“ Herrscht sie die Wachen auf dem Podium an. Diese ergreifen Tagamoga und zerren sie hinab ungeachtet dessen, ob sie mit dem lädiertem Beim mithalten kann oder nicht. Widerwillen und Herablassung füllt Kadijahs Blick, als sie der „hexe“ nachschaut. Immer noch verärgert greift sie nach dem nächsten Papier.

„Hel Nergal“ donnert ihre Stimme über den Platz, der sich in erwartungsvolles Schweigen. Hüllt.

Hel hinkt mühsam, von den Wachen der Inquisition flankiert, vor das Tribunal. Sein zerrissenen Hemd schlottern um seinen Körper, daß hin und wieder einen Verband erkennen läßt, der Hels Seitenwunde bedeckt. Mit den Händen auf den Rücken gebunden greift er nach dem Hosenbund seiner mittlerweile zu weiten Hose, um sich nicht unziemlich zu entblößen. Jeder Schritt bereitet ihm Mühe und trotzdem hält er sich aufrecht, wenn auch mit großer Anstrengung und ein wenig schief. Sein Gesicht ist bleich, eingefallen und ausdruckslos, der Bart ungestutzt und die Haare notdürftig zusammen gebunden.

Als sein Blick auf den geräderten Dagon fällt, verhält er kurz in Schritt. Für ein paar Herzschläge sieht ihm Hel direkt in die blutunterlaufenen Augen, in denen sich entsetzlichen Qualen widerspiegeln.. Für einen Augenblick scheint die Zeit den Atem anzuhalten, nahezu körperlich wir die Spannung fühlbar, die sich zwischen den beiden so ungleichen Männern aufbaut, doch Hel sieht ihm nur in die Augen. Niemand wird je erfahren, was Dagon in dem kalten Glitzern dieses Blickes sah. Kein Muskel bewegt sich in Hels Gesicht, nur einmal zucken seine Mundwinkel, dann hinkt er weiter. Er wirkt gefaßt, als er sich knapp vor dem Tribunal verbeugt.

„Hel Nergal, Apotheker und Ratsherr zu Estichá, Ihr werdet beschuldigt Lijan angebetet zu haben, gegen die Inquisition intrigiert zu haben, in dem ihr ihren Reise weg unpassierbar machen wolltet und sie in der Stadt festsetzen wolltet; den Namen Mehdorahs als Schirmherrin für Eure lächerliche Revolution mißbraucht zu haben und durch ihren Namen zu bekommen um Erfolg für Eure weltlichen Pläne zu erreichen. Hel Nergal bekennt Ihr Euch schuldig?“

Der Apotheker atmet tief ein: „Ja, das habe ich getan.“ Ein aufgeregtes Raunen geht durch die Menge. Und alle Ratsherren der Stadt haben auf einmal ein wenig mehr Platz auf dem überfüllten Markt.
„und erkennt ihr die Unrechtmäßigkeit Eurer Taten?“
„Ja das tue ich.“ Diesmal ist das Gemurmel lauter und Kadijah sieht zufrieden über die Menge.
„Seid ihr bereit Euch von Euren Sünden frei zu sagen und Buße zu tun?“
„ja ich bitte den allmächtigen Götterpantheon um Gnade für mich demütigen Sünder.“
Kadijah dreht sich langsam zu Triumvirat um. „Seid Ihr, höchste Richter aller Welten, Hüter des Wahren Glaubens gewillt, seine Worte zu glauben oder übergebt Ihr ihn der Richtbarkeit der Götter selbst?“
Das Rubinauge der Großinquisitorin funkelt in dunklen Rot in der Sonne, als sie ihre Entscheidung erwägt. Dann nickt sie nur kurz. „Ja.“
Nun ergreift Ssikima Anervar das Wort. „ Ich bin bereit ihm zu glauben, da er sich im schändlichen Einfluß von Dagon Morh, dem Ketzer befunden hat.“
Hohepriesterin Enmara Ajeraridas Mehdorajian Akkijiar zögert lange und genießt die Macht, die sie im Moment innehält. Es braucht nur einer der Richter dem Beschuldigten nicht zu glauben und der Delinquent wird hingerichtet. Sie dreht immer wieder den Kopf von der einen Seite zur anderen. „Auch ich werde ihm glauben.“ Sagt sie schließlich.

Ein leises Gemurmel, des Erstaunens und der Erleichterung bewegt sich durch die Menge. Wenigstens ein Heiler bleibt der Stadt erhalten.

„So urteilt über ihn und gebt seine Strafe kund!“ Übertönt ihr Stimme die Schwätzer auf dem Platz.
Und wieder ist es an der Großinquisitorin das erste Wort zu verkünden. „Er soll Lijan öffentlich entehren und die Wahren Götter öffentlich huldigen!“ sagt sie fest.
„Er soll das Makel tragen.“ ergänzt Ssikima
Hohepriesterin Enmaras schwaches Lächeln ist kaum zu deuten, doch sie braucht nicht lange, um zu überlegen. „3 Peitschenhiebe mit der Gottespeitsche und einen Tag Pranger.“
Stille herrscht über dem Platz, doch schon bald kann man vereinzelte stimmen vernehmen, die eine größere Strafe fordern. Kadijah wendet sich ungerührt von den Stimmen im Volk zu Apotheker.

„Hel Nergal, seid Ihr gewillt diese Strafe zu empfangen und am sieben Tag Eure Buße öffentlich zu üben?“
Hel hört sein Urteil mit unbewegter Miene. Als Kadijah das Wort an ihn richtet, neigt er den Kopf.

„Das bin ich und mögen die Götter mir verzeihen.“
Das Geflüster vieler Stimmen bildet erhebt sich über Kadijahs Stimme, doch nur einer Spur Schärfe in ihrer Intonation genügt, um das Volk wieder zur Ruhr zu bringen.
„So werdet Ihr am 7. Tage gerichtet und bestraft!“
Sie nickt den Wachen zu. Noch unter lauten Gemurmel und kleineren Diskussionen im Volk wird Hel Nergal von Markt geführt.

Kadijah kann kaum noch ihr Gähnen unterdrücken. Sie nickt Ramon zu und geht selbst auf einen Stuhl im Hintergrund zu, auf den sie sich setzt. Ramon, völlig in schwarzes Leinen gehüllt, geht übereifrig auf den Papierstapel zu und kramt darin. Der Mann trägt über dem linken Auge eine Augenklappe und sein Gesicht darunter wird von einer häßlichen Narbe entstellt, die seinen Mundwinkel etwas nach oben zieht, so daß es stets wirkt, als umspiele ein heimtückisches Grinsen seine Lippen. Das gesunde Auge ist eisblau und schaut kalt und emotionslos auf das Dokument, das er gerade gefunden hat. Er dreht sich langsam zur Menge, streift seine Kutte glatt und tritt auf das Volk zu. Er achtet peinlichst genau darauf, daß er exakt eine Fußlänge entfernt von Rand steht und in der genauen Mitte des Podestes. Ein durchdringliche, fast schon schrille Stimme schwingt über die Leute und intoniert peinlichst genau, die offensichtlich für ihn wichtige Silben. Man kann sich dem Eindruck nicht erwehren, daß der man Stunden damit verbracht hat, vor dem Spiegel zu stehen und das einzuüben. „Das EHRENwerte, HEILige INQUIsitorische Gericht wendet NUN seinen Aufmerksamkeit KALvik und TISlou zu!“

Am westlichen Rand des Marktes erscheinen drei Wachen, die die an Händen gefesselten und an den Füßen mit Fußschlingen versehen Unuims. Die Füße gehen Barfuß in dem Dreck der Straßen und ihre beschmutzen und blutigen Nachthemden machen den Anblick nur noch erbärmlicher. Zum Entsetzen des Volkes sind die Münder des Verlegers und des Redakteurs ebenfalls mit 14 Stichen versehen und jedem ist bewußt, daß auch diesen ihre Zunge entfernt worden ist. Ohne daß das auch nur im Geringsten nötig wäre, deutet der Gerichtsführer den Wachen zuerst auf die gefangenen dann zum Podest, als ob er ihnen den Weg zeigen müßten. Die unterstehenden Menschen treten zurück, als sie sich dem Podest nähern, etwas aus Ekel hauptsächlich aber wegen dem gebieterischen Blick der Wachen. Die zwei armselig wirkenden werden an den Pfahl gebunden und Ramon scheint noch mal seine Position zu überprüfen, bevor er mit seiner spitzen, hohen Stimme die Verhandlung eröffnet.

„KALvik und TISlou, IHR seid bei dem HEILIGSTEN Gericht angeklagt! Ihr habt auf WIDERLICHSTE ketzerische Reden GEFÜHRT und VERBREITET!“ Seine Stimme überschlägt sich immer wieder. Die mühsam einstudierten Betonungen machen sich in ganzen Text breit und immer wieder klingt die Stimme wie ein einziges Kreischen. „In Eurem Schmierblatt verunglimpft, beschimpft und verreißt ihr Vesana! Die Tochter Von MRA-AGGAR, ohne auch nur im entferntesten qualifiziert und ausgebildet zu sein über religiöse belange zu urteilen!“ Sein Gesicht färbt sich von Empörung zusehends rot und keine Schweißperlen glänzen über seiner Oberlippe. „anstatt einen Priester zu fragen und sein Fehlwissen ausmerzen zu lassen, verbreitet Ihr die Lügen über Vesana weiter und ruft zum BOYKOTT EINER GÖTTIN AUF!“ Seine Stimme vermag nicht mehr die Empörung dieses Menschen aufzufangen und quiekt nur noch. Die Narbe auf seinem Gesicht ist blutrot angelaufen und scheint in seinen fanatischen Rausch zu pulsieren. Für einen Moment muß er nach Luft schnappen. „Es muß die Nacht geben, damit wird den Tag schätzen! Es muß den Tod geben, damit wir das leben lieben. Es muß Diebe geben, damit wir den ehrlichen Handel achten! Und es muß verurteilte Ketzer wie Euch beide geben, damit das Volk den Glauben befolgen kann. Kalvik und Tislou ist werdet gevierteilt, anschließend gepfählt und vor den Stadtmauern zur Warnung aufgestellt!“ Im fanatischen Eifer merkt er nicht einmal wie Schweiß über sein Gesicht strömt und seine Robe tränkt. „Jeder auf der Bevölkerung ist aufgerufen, jedes Exemplar dieser Zeitung zu verbrennen und jeden, der noch ein Exemplar besitzt anzuzeigen!“ Sein Atem geht beinahe röchelnd und er merkt nicht wie sich seine Finger in das Papier krallen und die Anklageschrift zerknittern. Mit einer selbstherrlichen Geste breitet er seine Arme weit aus und schreit über die Köpfe der Leute hinweg: „Vollstreckt das Urteil!“ Fasziniert und schockiert steht das Volk da und starrt stumm den Verhandlungsführer an.

Das durch die verschlossenen Müden gedämpfte Winseln der Verurteilten hallt einsam durch die Luft. Kein Wort ist zu verstehen. Aber jeder weiß, daß sie um Gnade flehen. Kalt und teilnahmslos beobachtet Ramon wie 6 geschirrte Pferde auf den Markt geführt werden. Ein Zimmermann schlägt 6 Schlaufen in das Podest und die Wachen legen die Unuims auf die Bretter des Podestes. Ihre kläglichen Wehrversuche hindern die Wachen nicht daran ihnen Ketten an Händen und Füßen anzulegen, um sie anschließend durch die Schlaufen zu führen. Je ein Pferd steht an jeder Ecke und jeweils ein an der Längsseite des Podestes, so daß die mittlere die Ketten an jeweils zwei Armen oder Beinen ziehen. Die Metallschlaufen verhindern lediglich, daß nicht der ganze Korpus von Podest gezogen wird. Die Wachen arbeiten schnell und zügig. Schon bald stehen die Pferde in Position und die Ketten liegen nicht mehr auf dem Boden auf. Die entsetze Stille der Bevölkerung wird lediglich von dem weinerlichen Winseln Tislous gestört, während Kalvik starr in den Himmel starrt, als ob er von dort Hilfe erwarte. Die Wachen blicken abwartend auf den Inquisitor, der verachtend auf die beiden schaut.

„Beginnt!“ kommt es schrill aus seinem Mund.
Peitschen knallen durch die Luft und die Pferde setzen sich in Bewegung. Die Metallglieder reiben aneinander, als die Ketten langsam gespannt werden. Tislou kämpft verzweifelt gegen die Pferde an, während Kalvik gedämpft schreiend sich seinem Schicksal überläßt. Die ketten schürfen die Gelenke wund und die Pferde werden mit lauten Rufen und Peitschen hieben weiter angetrieben. Das Knacken des ausgekugelten Gelenke läßt nicht nur einen zusammen zucken. Die Haut über den Gelenken wird schnell dunkel durch das aus den zerrissenen Muskeln sickernde Blut und die wird immer dünner, bis mit einem lauten Schrei eins der Pferde ohne Widerstand seine Schritte nach vorne macht. Die anderen Pferde brauchen nicht viel länger, bis auch sie keinen Zug mehr verspüren. Grausige Stille herrscht über dem Platz, als die zwei Scharfrichter von gestern die Leichen stücke von den Ketten befreien und sie Pfählen.

Ramon erhebt erneut die Stimme: „Das ehrenvolle Gericht vertagt bis morgen.“
Zwei kleine Prozessionen bilden sich. Inder einen verlassen das Triumvirat und Verhandlungsführer den Platz in der anderen werden die grotesk aufeinander gereihten Korpi von Tislou und Kalvik außerhalb der Stadtmauern gebracht. Zurück bleibt ein schwer bewachter, von betroffener Stille erfüllter und blutbesudelter Platz.


Dritter Verhandlungstag.


Der Geruch verbrannten Holzes liegt noch in der Luft, als da leise Pochen der des Blutes im Ohr von dem rhythmischen Schlägen der Trommeln überdeckt wird. Die erdrückend schwül-heiße Luft drückt die Kleidung an die verschwitzen Leiber, als sich das inquisitorische Gericht und Stadtbewohner auf dem Marktplatz einfinden.

Noch sind keine Anzeichen des Verhandlungsbeginns zu erkennen und so werden noch schnell die neusten Gerüchte ausgetauscht.

Gizzo, Tagamogas Jewaka, soll sich in eine schwarze stinkende Wolke aufgelöst haben, als die Heilerin verhaftet worden ist.

Hel Nergal soll sich nur mit dem Verrat an Dagon und der Heilerin freigekauft haben.
Callan Eichbart sympathisierte mit der Revolution und wurde bei dem versuch Hel Nergal zu befreien erwischt und verhaftet.

Nicht nur die Hexe soll in den Nächten gefoltert werden, sondern auch die, die sie nicht belasten wollen oder können.

Dagons letzen Anhänger haben das Feuer in der Apotheke gelegt, um Beweise gegen sich zu vernichten.

Und so weiter..

Endlich tritt Kadijah nach vorne: „Tagamoga Perital!“
Das Geflüster erstirbt bei ihrem Erscheinen. Ihre langen Haare sind fast bis auf die Kopfhaut abgeschnitten worden und nur einzelne Büschel ragen länger aus den kurzen Haaren heraus. Auf ihrem Nacken bis unter das Kleid hinab prangen blutunterlaufene Striemen auf ihrer hellen Haut und das überdimensionale Zeichen für „Hure“ ist auf ihrem Kleid in leuchtend weißer Farbe angebracht. Ihr Kleid ist an vielen Stellen aufgerissen.. Dreck und Blutflecken gereichen sich die Ehre und ihre Hände sind gnadenlos eng auf ihren Rücken gebunden.

Obwohl nichts unterlassen worden war, um sie zu demütigen, geht Tagamoga mit stolz erhobenem Kopf, einer König oder Herrscherin gleich, zur Anklage. Anmutig, als ob in feinste Seide gehüllt, mit kostbaren Schmuck behangen, mit dem höchsten Wappen Chrestonims geschmückt und von ihrer Leibgarde und nicht von ihren Peinigern begleitet, schreitet sich auf das Podest zu. Ihr fester Blick ruht auf Kadijah, die gerade in den Papieren kramt, und wartet auf die Frage.

Ohne aufzusehen richtet die Verhandlungsführerin das Wort an sie. „Hexe zu Estichà, bekennt Ihr Eure Schuld?“
Tagamoga schweigt. Die Sekunden vergehen zäh und die Luft scheint noch erdrückender zu werden. Kaum einer wagt die Stille durch seinen Atem zu stören und alle stellen sich die Selbe Frage. (warum antwortet sie nicht?)
Kadijah fährt siegessicher herum: „Warum antwortest Du nicht?“
Tagamogas Kopf hebt sich leicht im gespielten Erstaunen. „Ich war überzeugt Ihr spracht zu einer Hexe und nicht zu mir. Ihr fragtet nach einer Hexe, doch sehe ich hier keine, noch kenne ich eine.“ Ihr Ton ist sehr höflich aber auch sehr erklärend. Leises Gekicher und Gemurmel ist stellenweise in der menge zu hören
Zorn spiegelt sich für einen Moment in Kadijah Gesicht. Schnell fegt sie diesen Augen von ihrem Antlitz aber ihre Augen funkeln gefährlich. „Siehst DU die Sünden ein, die Dir vorgeworfen werden?“ Fragt sie schließlich gereizt.

Die junge Frau läßt sich von den Emotionen der jungen Frau nicht beeindrucken und spricht in einem ruhigen sachlichen Ton: „Nein, ich bin mir keiner Schuld bewußt.“ So manch kleines Lächeln huscht über das Gesicht des einen oder anderen, ob dieser Antwort. Kadijahs Wangen färben sich leicht rot in ihrem Zorn. „RIGOL! Mach endlich Deine Arbeit richtig! Und ihr beide „ Sie deutet auf die Wachen, die die Heilerin hergebracht haben. „Schafft sie endlich weg!“ Tagamoga wird von Platz gezerrt und immer noch stark erregt greift Kadijah nach der nächsten Akte.

„Niven Meh!“
Eine dreckige dünne Gestalt wird von zwei Wachen zum Podest gebracht. Seine Augen flüchten furchtsam über die Gesichter an denen er vorbeigeht und irgendwann fällt sein Blick auch auf Dagon.

Erschreckt von seinem Anblick wendet er sich ab. Nur schwerlich kann er verhindern sich bei dem Anblick zu übergeben.

Gnadenlos zerren die zwei Bewaffneten Niven zum Pfahl und binden ihn daran.
Selbstgefällig betrachtet die Sragon dies ärmlich verängstigte Gestalt. Mit Genuß beobachtet sie, wie ihr Warten den Mann noch mehr verunsichern und ängstigen.
„Niven Meh!“ Beginnt sie schließlich. „Ihr habt die Inquisition und deren Mitarbeiter beleidigt und bedroht. Gebt Ihr Euer Handeln zu?“
Niven nickt nur, ohne dabei in das Volk zu sehen.
„Erkennt Ihr, wie abscheulich dieses Tun was und daß es bestraft werden muß?“
Wieder nickt Niven nur still.

„Seid ihr willens Euren Sünden abzusagen und Buße zu tun?“
Es vergeht ein kurzer Moment des Zögerns, dann nickt Niven abermals.
Kadijah dreht sich zu den heiligen Richterinnen.
„Glaubt ihr diesen Mann und wollt Ihr ihn in dieser Welt richten oder wollt ihr ihn der Gerichtsbarkeit der Götter überlassen?“
Das Rubinauge der Großinquisitorin schaut emotionslos auf die jämmerliche Gestalt auf dem anderen Podest. Schweißperlen bilden sich auf Nivens Lippen und obwohl er ständig mit der Zunge die Lippen befeuchtet, scheinen sie ihm ständig zu trocken.

Das kurze „Ja.“ entlockt Niven einen Stoßseufzer der Erleichterung und er blickt zu Boden, um diesen nervenaufreibende Spiel nicht noch zwei mal mit zu machen.
Die weiche Stimme Ssikimas wiederholt dieses erlösende Wort. Dann aber setzt eine lange Pause ein.

„Ehrenwerte Enma..“
„Ja doch! Laßt mich überlegen! Warum sollt ich ihm eigentlich glauben?“
Nivens Schweißausbruch färbt stellenweise seine Kleidung dunkel. Abwechselnde heiß und kalt Schauer laufen ihm über den Rücken als er leichenblaß aufschaut. Enmaras Augen lächeln ein sadistisch vergnügtes Lächeln, als dieser blasse Mann sie mit angstvollen Augen ansieht.

„Ach! Na gut. Ich glaube ihm auch.“
Nivens Knie geben nach, Die Hände immer noch um den Pfahl gebunden, kniet er auf dem Boden und keucht in Stößen seine Erleichterung heraus.

„So urteilt über ihn und gebt seine Strafe kund!“ Diese Worte scheinen den Bauern kaum noch zu erreichen. Mit einem erleichterten Lächeln starrt er die Maserung des Holzes an.
Die Stimme der Großinquisitiorin bringt ihn aber schnell wieder in die Wirklichkeit. „Er soll die Götter huldigen, das Makel tragen, 3 Peitschenhiebe und einen Tag Pranger erhalten.

„So sei es“ ertönt Enmaras Stimme während Ssikima nur zustimmend nickt.

Die Verhandlungsführerin dreht sich zu Niven. „Seid Ihr bereit die Strafe zu empfangen und am siebten Tag Eure Buße öffentlich zu üben?“
Niven schließt die Augen, und spricht ein leises, kurzes Gebet zu den Göttern. Dann blickt er auf. Er versucht Mehrmals 'Ja' zu sagen, doch es gelingt ihm nicht, und er beläßt es mit einem weiteren Nicken.

„So werdet ihr am letzen Tag gerichtet und bestraft. Bringt ihn zu den anderen Gefangenen!“ Die zwei Wachen auf dem Podest setzen sich prompt in Bewegung, binden Niven los und stellen ihn harsch auf seine wackeligen Beine. Während Kadijah schon die nächste Anklageschrift in den Händen hält, stolpert Niven glückselig die Inquisition überlebt zu haben durch die Menge.

„Ferion!“
Ein alter Mann mit grauen Haaren und weiter Kleidung betritt den Platz der Schaulustigen. Ein Auge mit einer Augenklappe bedeckt, schaut das andere verwirrt suchend umher. Ab und zu versucht er abzubiegen, doch die Wachen halten ihn mit eisernen Griff an den zusammengebundenen Händen und drücken ihn unnachgiebig in die gewünschte Richtung. Die Wachen müssen den Alten fast schon auf das Podest tragen bevor sie ihn endlich mit dem Gesicht zur Richterpodest drehen und seine Arme um den Pfahl binden.

„Alter Mann, Ihr habt die göttliche Weltordnung in Frage gestellt bekennt Ihr Euch schuldig?“
Der Alte sieht sie fragend an. „Ordnung? Wasz für Ordnung? Ferion weißzt Nichst welchze Ordnung ihr wissen wollt? Wasz iszt Ordnung?
Sehr leise, so daß es nur die ersten Reihen hören, murmelt Kadijah: „Das was in Deinem Verstand fehlt.“ Und löst damit leises Gekichere aus. Wieder laut: „Dann sagt uns Doch, wie für Euch die Welt aufgebaut ist.“
Ferion denkt lange nach bevor er antwortet. Anscheinend will er ganz von vor beginnen. „Die Erde iszt flachz..“

Diesmal lacht der ganze Platz leise.
„.. über unsz iszt der Himmel und dahinter kein Land..“
Ein lauteres Auflachen der Menge läßt Kadijah schmunzeln. Sie verschränkt die arme vor der Brust und stellt sich locker hin, um bequem zusehen zu können, wie der alte Mann sich selbst blamiert.

„... und Nachzts, wenn der Mond szeinen Bogen auf dem Firmanten machzt..“
Vergnügliches Gelächter füllt den Marktplatz und eine Bewohner Estichàs tippen sich schon mit dem Finger auf die Stirn.
„.. szind tauszende von Stzernen an Himmel..“
Einige Witzbolde schreien laut in die Menge: „Haut dem mal auf den Schädel, dann sieht er wenigstens Stern!“
„Und einen schlimmeren Schaden für er bestimmt nicht bekommen!“
„Das würde die Sache höchstens wieder bessern!“
gefolgt von tosenden Gelächter werden immer wieder sehr derbe Scherze auf Ferions Kosten gemacht. Bis auf einmal die drei Richterinnen leicht gereizt aufstehen. Die Großinquisitorin gibt Kadijah nur noch das Urteil bekannt und alle drei begeben sich zur Kutsche. Indes hat das Volk seinen Spaß. Die Anspannung, Schrecken und die Angst der vergangenen Tage lösen sich für ein paar vergnügliche Augenblicke und man scherzt und lacht über den unfreiwilligen Clown Ferion. Kaum einer schenkt Kadijah Beachtung, als sie auf ihr Pferd aufsattelt und dem Scharfrichter den Befehl gibt. Der Mann in der schwarzen Kutte betritt das Podest mit einem Tätowierbesteck in der Hand. Unter weiteren Hohn und Gelächter tätowiert er Ferion unter das gesunde Auge das Zeichen des harmlosen Verrückten, so daß jeder sofort erkennt, daß seine Worte der pure Schwachsinn sind.
Das Inquisitionsgericht hat sich schon lange zurückgezogen, als Ferion immer noch an den Pfahl gebunden vor den letzen Gaffern ausgelacht wird. Von der Inquisition scheint ihn keiner frei schneiden zu wollen.


Vierter Verhandlungstag


Die Nacht brachte keine nennenswerte Abkühlung. Bleiern schwer wie am Tage drückt die schwüle Hitze auf die hauchdünnen Bettdecken der Bürger. Sämtliche Fenster sind weit geöffnet in der Hoffnung ein Lufthauch würde wenigstens für Sekundenbruchteile Linderung schenken. Kaum einer findet in solch einer Nach Schlaf und als am Morgen ein Dumpfes Grollen durch die Straßen hallt, wünschen jeder auf das erlösende Gewitter. Doch der Himmel bleibt wolkenfrei und man kann, wenn man nach oben schaut sogar die andere Seite der Weltenröhre erkennen. Aber das rhythmische Grollen ist allgegenwärtig, nur stammt er nicht von Sanikas, sondern von den Trommeln der Inquisition, die den vierten Verhandlungstag einläuten.

Ein Stimmengewirr füllt den Platz. Wetten werden abgeschlossen, wem heute die Verhandlung gemacht wird und wer welche Strafe bekommt. Die Ankunft der beiden Schiffe wird auf heftigste diskutiert und man spricht scherzhaft von Marias Zwillingsschwester. Die wenigsten schenken den Podesten Aufmerksamkeit, bis Kadijahs Stimme alle zu Schweigen bringt.

„Tagamoga Perital!“
Die Heilerin erscheint mit einem ungewöhnlich entspannten Gesichtsausdruck. Immer wieder scheint sie die Fesseln zu vergessen, die ihr ins Fleisch schneiden und immer wieder will sie die Hände nach vorne nehmen. Ihr unsicherer Schritt läßt sie taumelnd über den Platz schwanken. Und sobald sie einen bekannten entdeckt, grüßt sie ihn freundlich, als ob sie einkaufen gehen würde und nicht zu r Anklage. Die Begrüßten weichen zurück in die Menge. Keiner will mit ihr in Kontakt gebracht werden und jeder ist erschrocken über die weit aufgerissenen Pupillen in ihren hellen Augen. Anscheinend nicht gewahr ihrer Lage versucht sie immer wieder zu einem kleinen Plausch stehen zu bleiben und wird teilnahmslos von dem Wachen weitergezerrt. An den Pfahl muß sie nicht nur an den Händen, sondern auch an der Taille und Beinen gebunden werden, damit sie das Gleichgewicht nicht verliert.

Die Stille auf dem Platz und die Anstrengung der letzen Tage lassen die ihre Augen schließen und den Kopf langsam auf ihre Brust sinken.

Kadijah mißachtet all dies und schaut die Angeklagte voller Abscheu und Widerwillen an.
„Bekennst Du dich schuldig?“ Fragt sie fast schon beiläufig und gelangweilt.
Tagamogas Kopf schnellt etwas nach oben , sinkt aber sogleich wieder herab. Mehrmals muß sie ihre Kraft darauf konzentrieren, bis sie es schafft mit offenen Augen ihrer Anklägerin ins Gesicht zu schauen. Dabei wippt ihr Kopf immer wieder rauf und runter.
Kadijahs Augen sprühen vor Triumph. „Endlich gestehst Du Deinen Schuld ein!“ Ruft sie aus. Stumme Fassungslosigkeit füllt den Markt. Die Inquisitorin geht einen Schritt nach vorne „Siehst Du die Lästerlichkeit deines Tuns ein?“

Die Heilerin lächelt mit dem Lächeln einer völlig berauschten Person Kadijah an. Sie blinzelt fragend durch den Schleier der Drogen und fragt lallend: „Schuld?.. Welche Schuld?“ Die lächeln wird breiter. „Habe ich.. etwa..“ sie kichert leise „Schuld auf mich geladen? Sie kichert leise im Rausch. „Aber ich bin mir..“ sie lacht leise „doch gar keiner Schuld bewußt!“ Sie lacht leise, wie jemand der gerade an der Grenze zum Wahnsinn steht und sieht Kadijah mit geneigten Kopf fragend an.

Kadijahs Gesichtszüge verhärten sich und ihre Augen werden gefährlich kalt. „Bringt sie zu Rigol.“ Zischt sie dunkel die Wachen an. Sie achtet nicht auf das hysterische Lachen der angeführten Frau und wartet auch nicht, bis sie weggebracht wird.

“Rondos!”
Ein verschlagen dreinblickender Sragon wird gefesselt auf den Markt gebracht. Seine kleinen gehetzten Augen springen von Gesicht zu Gesicht. Seine Schwanzspitze zuckt nervös hin und her. Plötzlich bleibt sein Blick auf Dagon stehen. Für einen Moment hatte es den Anschein als wollte Rondos etwas sagen, statt dessen warf er Dagon nur einen verachteten Blick zu. Unberührt stoßen die Wachen ihn weiter auf die Anklagebank zu. Während sie Rondos an den Pfahl binden, ließt Kadijah seine Akte stirnrunzelnd.

“Nun gut Rondos, Vorsteher der Diebesgilde zu Estichà.” Eine Raunen erhebt sich in Volk und hier und da ist ein Gekicher zu hören. Immer noch den Blick auf das Papier gerichtet schüttelt Kadijah ungläubig den Kopf.

“Ihr habt einen Mitarbeiter der Inquisition aufgefordert in Eure Diebesgilde einzutreten und sich strafbar zu machen. Des weiteren habt Ihr die Inquisition bei der Ausübung ihrer Pflicht behindert und beschimpft. Rondos bekennt Ihr euch der Unterstützung von Ketzern, Auflehnung gegen die göttliche Weltordnung und der Lästerlichkeit schuldig?
Rondos zuckt zusammen. "Die Diebesgilde gehört mir nicht! Sie gehört.."

Er lässt seinen Blick durch die Menge schweifen, während im Schweißperlen über seine Schuppen fließen. Er zuckte zusammen, und sagte dann ohne Übergang: "Aber sonst bin ich schuldig, und bin bereit Buße zu tun"!

“Erkennt Ihr die Lästerlichkeit Eures Tuns?”
Rondos antwortet mit Entschlossenheit: "Ja!“
“Seid ihr bereit Euch von Euren Taten zu entsagen und öffentlich Buße zu tun?”
"Ja das bin ich!“
Die Inquisitorin dreht sich mißtrauisch auf Rondos blickend zu den Richterinnen.
„Glaubt Ihr ihm?“
„Nein.“ Entgegnet Varistas Stimme ausdruckslos. Rondos schnappt entsetzt nach Luft und eine Welle der Überraschung schwappt durch das Volk. Die Diskussion schwappen hoch und übertönen jegliches Wort. Rondos Gesicht wird bleich und seine Knie zittern stark. Zu trocken ist seine Kehle, um auch nur ein Wort herausbringen zu können.

Nur langsam verebben die Stimmen, als man bemerkt, daß Enmara und Ssikima sich in einem heftigen Disput befinden.

„Einen überführtem Ketzer glaube nie, denn er hat schon seine Seele verkauft und wird alles tun, um freien Fußes wieder Böses zu tun. Richte ihn sofort, so daß er keine Zeit findet jemanden in seine Sünden hineinzuziehen.“ Zitiert Enmara belehrend.
„Ein jedes denkendes Wesen hat die Fähigkeit Fehler zu erkennen und aus ihnen zu lernen. Metijana Elontria.“ kontert die Sragon ruhig.

„Ihr wollt doch nicht die heilige Metijana mit diesem.. diesem..“ sie Deutet voller Verachtung auf Rondos.
„Sragon, werte Enmara. So wie ist es einer bin.“ Sagt sie voller Stolz.
Enmara hebt schon zum Gegenschlag an, als Varsitsta mit einer kleinen Fingerbewegung die Diskussion beendet.

„er soll Göttersklave werden und mit dem Makel für alle erkennbar sein.“
Enmaras Gesicht verzieht sich zu einen höhnischen grinsen. „Eine angemessene Strafe.“
Untertänig verneigt Ssikima ihren Kopf in Richtung der Großinquisitorin. „Eine seht weise Entscheidung.“

„Dann soll es so sein! Ab dem heutigem Tage seid Ihr Göttersklave von Endrakha!“ Kadijah sucht in der menge, aber schon bei dem Richterspruch bahnt sich schon (setze bitte einen Namen ein Willi) den Weg zum Angeklagten und wartet bis der Scharfrichter Rondos einen länglichen Ohrring an den Rand seiner rechten Ohrmuschel anbringt, der das Zeichen für einen Göttersklaven bedeutet. Er nimmt eine Zange und verbiegt den Ohrring so sehr, daß er nicht mehr einfach abgezogen werden kann. Schließlich nehmen (der Name der Priestern) und zwei begleitende Priester Rondos in dem Tempel der Endrakha, während Kadijah noch schnell etwas notiert.

„Medivh Alterac!” Der Kapitän der Qualpá kommt nur in der Hose bekleidet auf den Markt. Seine Hände sind ebenfalls auf den Rücken gebunden und die Wachen die ihn führen verziehen angewidert das Gesicht. Das Spalier, das sich gebildet hat, um beide hindurch zu lassen, wird breiter als der abscheuliche Gestank an die Nasen der Leute dringt. Seine Haare sind verklebt, haben sehr viel Dreck und er stinkt, als ob er in Jauche gesteckt wurde. Sein Oberkörper weist mehrere blaue Flecken auf und an einer Seite sind häßliche Brandwunden. Außerdem ziert eine lange blutige Spur seine linke Wange.

Trotzdem versucht er eine gewisse Würde in seine Haltung zu bringen, während er langsam auf das Podest zuschreitet. Er würdigt dem gaffenden Publikum keines Blickes, erst als er einige Matrosen erkennt, welche unter seinem Kommando dienten und nun den Markt abriegeln, bleibt er kurz stehen und schaut sie mit einem undurchsichtigen Blick an. Doch sofort stößt ihn eine der Wachen nach vorne. Aufgrund des plötzlichen Stoßes stürzt er nach vorne und macht stolpernd ein zwei Schritte. Die Wachen aber halten ihn immer noch erbamungslos an den Oberarmen. Sie reißen ihn zurück, als sie glauben, daß er fliehen möchte. Seine Schultern knacken schmerzhaft und sein Gesicht verhärtet sich bei dem Schmerz. Erst als die Wachen auf seiner Höhe sind, schieben sie ihn weiter auf das Podest zu.

Als er den geräderten Dagon erblickt, verhält er wieder kurz im Schritt. Zuerst zeichnet sich tiefe Genugtuung auf seinem Gesicht, doch sofort mischt es sich mit tiefem Mitleid und Angst. Fröstelnd wendet er sich von dem
Anblick ab und stolpert barfuß weiter durch den Dreck und die blutige Asche zum Podest.
Die Wachen sind froh endlich zur Seite zu gehen zu können, nachdem sie ihm die Hände um den Pfahl gebunden haben. “Medivh Alterac, Kapitän der Quaplá, Ihr seid der Ketzerei, Anbetung fremder Götzen und der Lästerlichkeit angeklagt. Bekennt Ihr euch schuldig?
Der Kapitän atmet tief ein: "Ja, ich bekenne mich schuldig."
“Seht Ihr die Lästerlichkeit in Eurem handeln?”
"Ja das tue ich."
Werdet Ihr Euren Verfehlungen entsagen und öffentlich Buße tun?
"Ja, ich bin bereit für meine Verfehlungen zu büßen und bitte die Götter um Gnade."
Erneut dreht sie sich zu den Richterinnen. “Glaubt Ihr diesem Mann oder überläßt Ihr ihn der Gerichtsbarkeit der Götter?” Die Metallplatte, die das Gesicht der Großinquisitorin bedeckt, blendet Medivh für einen Augenblick, als sie nickt. Ssikima sieht Medivh wohlwollend an. “an der Akte konnte man Reue und gute Ansätze erkennen. Ich glaube diesem Man n gerne.”

“Oder er war ein Schauspiel.” Entgegnet Enmara kalt. Diebisches vergnügen spiegelt sich in ihren Gesichtszügen, als sie beobachten kann wie die Angst in Medivh hochsteigt. “Aber ich werde mich nicht Euren geschätzten Urteil entgegenstellen und bin bereit diesen Mann zu richten.”

“So gebt Euer Urteil kund!”
Ohne jegliche Regung hallt Varistas Galors Stimme über den Platz. “Er soll den Götzen lästern, den Wahren Göttern huldigen, das Makel tragen, einen Tag am Pranger stehen und sieben Hiebe mit der Götterpeitsche erfahren.” Die zwei anderen Richterinnen nicken nur und fügen nichts hinzu.

“Nehmt Ihr die Strafe an?”
Medivh hat die ganze Zeit gespannt die Luft angehalten. Nach der Urteilsverkündigung atmet er erleichtert aus und schließt für einen Moment erschöpft die Augen. Als Kadijah ihre Worte an ihn richtet, schaut er wieder auf und antwortet fest: "Ja, ich nehme die Strafe an."

“So werdet Ihr am siebten tage gerichtet! Bringt ihn zu den Anderen!”
Die Wachen nähern sich nur zögerlich der Ursache des Gestankes und bringen ihn sehr schnell wieder vom Markt.

„Emmanuel II von Dammrien!“
Eine dürre Gestalt mit zerzausten Haaren wird unter heftiger Gegenwehr auf den Mark gezerrt.

„Aber es ist wahr! Es ist wirklich geschehen!“ Wiederholt er immer wieder verzweifelt. Doch die Wachen achten nicht auf seine Worte und heben ihn fast schon die stufe zum Podest hinauf. „Die Göttin selbst ist mir erschienen!“ ruft er aus. „Die Göttin selbst!“ unbeeindruckt von seinen Worten wird Emmanuel II von Dammrien an den Pfahl in der Mitte gefesselt.

Kadijah tritt einen schritt nach vorne „Diesen..“ Sie zeigt mit dem ausgestreckten Arm anklagend auf ihn.

„Diesen armen Menschen hat ein Dämon den Geist verwirrt.“
Emmanuel stöhnt auf „NEIN.. es ist wahr, es ist wahr. Ich war dort...“schreit er während Kadijah fortfährt
„Der Dämon hat sich seiner bemächtigt um Zweifel und Zwist unter die Völker zu sehen. Der Dämon...“

Wieder übertönt Emmanuels heiseres Schreien die stimme der hohen Priesterin „Es war wie ein Sturm, ja wie ein starker Sturm, der über meinem Kopf tobte. Er schien sich auf mich konzentriert zu haben...“

Der freie Kreis um das Podest wird größer, als die Bevölkerung vor Emmanuel zurückweicht. Kadijah Emmanuel fest an „.... hat sich seiner bemächtigt um den Glauben der Völker an die Götter zu schmälern und Zweifel in die Welt zu tragen.“

„Es erklang die Stimme von Arivara Stimme die sagte: `Dir möchte ich schenken die sieben Inseln, die umgeben sind vom Meer der Unwissenheit. Die Entdeckung sollst du in ganz ...´ “

Kadijah unterbricht ihn „SCHWEIG“ Dann wendet sie sich dem Volke zu und spricht: „ Ihr hört es selber. Seeleute aus Estichà! Ihr befahrt täglich das Meer. Habt ihr jemals die sieben Inseln gesehen von denen der Dämon schwafelt?“

Verneinendes Gemurmel kommt vom Volke herauf geschwappt.\
„Leute von Esticha erkennt wie der Dämon versucht die heilige Arivara und auch noch andere Götter eine Lüge nachzusagen die er selber ausgeheckt hat!“

„...Vor allem aber sollest du suchen das beste Volk, das die Inseln bewohnt. Rühme meine Mutter Mra-Aggar. Rühme auch meine Schwestern Mehdora, Vesana, Jhoulana, Endrakha, Kelida und Mayeva. Nun ziehe hin, in d...“ kreischt Emmanuels Stimme bevor Kadijah wieder anfängt zu reden. Der Wahnsinn kriecht aus seinen Augen und ergießt sich aus seinem Mund.
„Wir haben Tagelang versucht den Dämon zu vertreiben und dieser armen Menschenhülle zu neuem Leben zu verhelfen...“

„...Doch es erschien mir ein Stein. Ein Stein, der alle Farben von Chrestonim in sich vereinte. Ich hob den Stein auf und wurde auf eine geheimnisvolle Insel geschleudert. „ sagt der Dämon nun mit weich modellierter Stimme und mit den Augen seelig nach oben gerichtet. Weich wie ranzige Butter versucht er auch in Angesicht des Todes seiner Hülle seinen Plan zu vollenden. Schmeichelnd umgarnen die Worte die Ohren der Bürger. „Doch leider“ fährt Kadijah fort. Voller Angst drängt sich das Volk zurück und Stimmen werden gewahr den Dämon ins Jenseits zu schicken.

„Doch leider konnten wir ihn nicht vertreiben. Zu Tief hat er sich schon in der Hülle, die ihr einstmals als Emmanuel II von Dammrien kanntet, hinein gefressen. Wir konnten sie nicht trennen. Und so „ sie hebt den Arm zum Himmel empor. „Und so übergeben wir den Dämon in seiner Hülle den läuternden Händen Yoroms und Chiskels. Auf das er sie trenne und die Seele von Emmanuel in die Zwischenwelt geleite, den Dämon jedoch hinaus in die eisige Welt werfe.“

Der Emmanuels Lippen speien die Worte des Dämons hinaus„...nur eine Insel war, sondern 7. An ihren Ufern lagen kleine Schiffe , die Arivara wohl für die kurzen Wegstrecken von Insel zu Insel bestimmt...“

„Damit der Dämon nie wieder in unsere Welt fahren kann um in einem neuen Opfer seinen Plan fortzusetzen wird er zusammen mit seiner Hülle durch die reinigende Kraft des Feuers in Yoroms Hände gegeben.“ Kadijah macht eine Pause in der nur das wahnsinnige Wimmern und Flehen von Emanuel und das Scharren der Füße der Bürger zu hören ist.

Emmanuels Augen quellen aus seinen Augen und die Adern schwellen an als er mit ganzer Kraft „NEIN! HELFT MIR! ES IST WAHR! SIE IRREN SICH! ICH WAHR DORT ICH WAR AUF DER INSEL Sogleich baute ich eine Stadt“. Es sollte die Hauptstadt von Arivar werden. Ich nannte die Stadt ajianeyva, was soviel heißt wie "heiliger Platz". Das erste Haus war ein Tempel zu ehren der Götter.“

Unter Rufen des Volkes und Emmanuels Gekreische schichten die Soldaten Holz und Stroh um ihn herum. Emmanuels windet sich in seinen Fessel und der Dämon windet sich auf seiner Zunge. Als die Soldaten ihre Arbeit getan haben tritt Kadijah vor das Volk
„Yorom und Chiskel!“ ruft sie „ Wir schicken Euch hier mit Flammen geläutert den Dämon in seiner Hülle. Nehmt in auf und rettet die Seele des Menschen“

Ein kurzes Kopfnicken und die Wache entzündet das Stroh des Scheiterhaufens. Emmanuel wirft sich an seinem Pfahl hin und her und schreit mit Irrsinn in der Stimme „die Inseln als Ruhm für Arivaras Schwestern
Mehdor, Vesan, Jhoula, Endrak, Kelia und Mayev. Die Inselgruppe aber nannte ich Mra-Aggar.“.

wärend die Flammen sich durch das Holz fressen. Die Stimmen der Bürger schallen laut, so das auch Yorom sie hören kann „JAA Brennen soll er. Zwist und Lüge nimmermehr. Brennen soll der Ketzer“

Das Feuer, vom Holz gut genährt springt auf Emmanuel über. Im Nu stehen seine Kleider in Flammen.“ Mit brennendem Haar stößt Emmanuel einen Schrei aus, wie kein Mensch, wie kein Sragon und wie kein Chira ihn ausstoßen kann. Halb das Lachen des Dämons halb der Schmerz des Körpers Emmanuels. Halb in Verachtung und Siegeswille, Halb in Schmerz und Todesangst“ Schon schwebt der Stoff in dicken schwarzen Flocken dem Himmel entgegen. Die Haut der Hülle wird erst rosig um dann mit schwarzen Rissen aufzuplatzen. Ganz in Feuer gehüllt sieht das Volk ihn. Ihn den Dämon und Emmanuel um dessen Wille es geschieht. Noch ein Aufschrei des Volkes, noch ein Gebet der Priester für Emmanuels Glück. Noch ein Aufschrei der zwei im Feuer vereint. Das Leben verweht mit dem Rauch zum Himmel den Göttern entgegen.

Stille regiert nun die Massen und keiner wagt es ein Wort zu sagen.
„Das heilige Gericht zieht sich bis morgen früh zurück.“ Verkündet Kadijah ruhig und die kleine Prozession verläßt wieder den Ruß- und staubbedeckten Markt.

Eine Erklärung zum Göttersklaven:
Göttersklaven sind keine Sklaven im herkömmlichen Sinne. Der Göttersklave wird vorerst für ein Jahr unter die Obhut eines Hohenpriesters. In diesem Jahr lebt der Göttersklave wie ein Novize des Ordens im Tempel und ist in der Hierarchie an der untersten Stufe. Sein Tag ist erfüllt von Arbeit, Gebeten und Demut. In diesen Jahr muß er nach allen Regeln und Gesetzen des Ordens leben. Verstößt er auch nur gegen einer dieser Regeln, so hat er sein Leben verwirkt. Nach diesem Jahr treffen sich alle Hohepriester der Stadt und entscheiden in einer Sitzung, ob der Delinquent gezeigt hat, daß seine Seele rein ist. Entscheiden sie für ja, so wird er freigelassen. Entscheiden sie für „nein“, so bleibt der Göttersklave für ein Jahr länger im Dient des Ordens. Die Richter treffen sich maximal 7 mal zusammen. Kommen sie auch beim 7. Mal nicht zu einer Einigung, wird der Göttersklave in die Gerichtsbarkeit der Götter gegeben. Das heißt den Tod für den Sklaven.
Das ist eine Art religiöse Bewährungsstrafe mit einem religiösen Bewährungshelfer für den „Göttersklaven“.


Fünfter Verhandlungstag


Und wieder einmal wecken die Trommeln der Inquisition die Bürger der Stadt. Mann ist nicht nur wegen der Verhandlungen gekommen, sondern auch wegen der neusten Beunruhigungen. Schwarze Zeichen sind an den Türen vieler Bürger aufgetaucht und einigen hatten die Botschaft, daß sie Zeichen gesetzt sind und die Rache vollführt wird. Jetzt versucht das aufgeregt schnatternde Volk herauszufinden, wer all diese Bürger sein und was ihre Gemeinsamkeit ist. Timida die Schreinerin, Wardig der Echsenzüchter, Kennan der Richter, Fuasn der Buchhändler und Zesikel der Müller sollen die Betroffenen sein. Und man findet keiner Gemeinsamkeit unter diesen fünf. Auch will niemand glauben, daß jemand so viele Zeichen bei so vielen Wachen in der Stadt anbringen kann ohne auch nur einmal dabei beobachtet worden zu sein. Die Spekulationen haben ein jähes Ende, als das inquisitorisches Gericht Platz genommen hat und Kadijahs Stimme über den Platz schallt:

„Tagamoga Perital!“
Die Heilerin erscheint bleich auf dem Platz. Ihr blutleeren Lippen unterstreichen ihre stark umrandeten Augen und eingefallenen Wangen. Ihre Augen wirken stumpf und leer. Die Ärmel ihres Kleides sind über die ganze Länge aufgeschnitten worden und werden jetzt nur lediglich von einem dünnen Lederband, das um ihre Arme gewickelt wurde, an ihrem Platz gehalten. Dort wo die Bänder den Stoff an die Haut drücken ist er dunkelrot verfärbt. Ihre auf dem Rücken gebundenen Hände sind stark deformiert und offenbar mehrmals gebrochen. Unsicheren Schrittes geht sie ihren Weg zur Anklage. Jedesmal, wenn sie in den schwachen Knien einsackt, greifen die Wachen fest an ihre Oberarme und ziehen sie schmerzvoll nach oben. Ihr Gesicht kann die Qual dieser Behandlung nicht verbergen und oft hat man das Gefühl, daß ihre Knie ihr schließlich vollkommen den Dienst versagen. Auch diesmal wird sie nicht nur an den Händen an den Pfahl gebunden, damit sie stehen bleibt.

Zufrieden sieht Kadijah die Heilerin an. Tagamoga leerer Blick scheint durch sie hindurch zu gehen und raubt der Verhandlungsführerin ein wenig Selbstsicherheit.

„Bekennst Du Dich schuldig?“
Tonlos gleichgültig klingt ihre Stimme: „nein ich bin mir keiner Schuld bewußt.“
Eine kurze Kopfbewegung und Tagamoga wird von Pfahl befreit. Ihre frei gebundenen Beine geben nach und mit einem leisen Krachen fällt sie mit den Knien auf den Holzboden. Ungerührt ergreifen die beiden Männer sie an den Schultern und ziehen sie brutal hoch. Der Schmerz entlockt ihr unweigerlich einen gequälten Schrei und ihre Beine versagen endgültig ihren Dienst. Widerwillig und abgestoßen nimmt eine Wache sie auf die Arme und trägt sie vom Platz.

Befriedigt, daß Tagamogas Kräfte sich ihrem Ende neigen sieht sie ihr nach.

"Tobin Laubschläger!"
Das Hemd von Tobin ist alt und verdreckt. Die dunklen eingetrockneten Schweißflecken auf seinem Hemd werden von Dreck überlagert. In seinem wirren, überfettenden Haaren steckt hier und da ein Strohhalm und seine Hose zeigt Flecken von Unrat. Auch seine Hände sind auf den Rücken gefesselt und wie bei den anderen flankieren ihn zwei Wachen, die ihn ungeduldig weiterschubsen. Tobins Gesicht zeigt tiefe Traurigkeit und einen Schimmer von Sehnsucht. Er scheint sich weit weg zu wünschen. Als er Dagon erblickt, stolpert er kurz. Sein Lippen bewegen sich lautlos. Dann wendet er seinen Blick wieder ab und fixiert Kadijah. Erst als seine Hände um den Pfahl mitten auf dem Marktplatz gebunden sind, spricht Kadijah ihn an.

“Tobin Laubschläger. Ihr habet Mitarbeiter der Inquisition bedroht und wolltet sie “jagen”. Ihr habt sie beschimpft und Euch in Ketzerei ausgelassen. Bekennt ihr Euch dieser Taten?”

Tobin schaut Kadijah immer noch ins Gesicht, als gäbe es nichts außer ihr auf dem Platz. Dann gibt er ein krächzendes "Ja" von sich.
“Sehr ihr auch den zu bestrafenden Frevel und die Widerwärtigkeit dieser Taten an?”
Tobin nickt und gibt wieder ein "Ja" von sich.
“Seid ihr bereit Euch von Euren Sünden frei zu sagen und Buße zu tun?”
Wieder ein Nicken von Tobin.
Kadijah dreht sich zu den Inquisitorinnen.
“Glaubt ihr diesen Mann und wollt ihr ihn in dieser Welt richten oder wollt ihr in der Gerichtsbarkeit der Götter überlassen?”
Die Großinquisitorin verliert kein Wort, sondern nickt nur.
Kadijah Blick ruht auf Ssikima, als ihre ruhige Stimme über den Platz gleitet: “Ja, Ich bin gewillt ihm zu glauben.”
Enmara gähnt gerade, so daß ihr die Kiefer knacken. Gelangweilt winkt sie ab. “Ja ja, tue ich auch.”

Die Schwätzer können wieder nicht still halten und vereinzelt kann man sogar zwei beobachten, die den Wetteinsatz einlösen.
“So urteilt über ihn und gibt seine Strafe kund.”
Die Großinquisitorin zögert nicht lange. “Er soll die Götter huldigen, das Makel tragen, sieben Peitschenhiebe erhalten und einen Tag Pranger erhalten.”
Die beiden anderen Richterinnen nicken nur stumm.

Kadijah wendet sich wieder Tobin zu. “Seid ihr gewillt die strafe zu empfangen und am siebten Tage Eure Buße öffentlich zu üben?”
Tobin nickt, immer noch Kadijah anstarrend.
“So werdet Ihr am 7. Tage gerichtet und bestraft!”
Mit einer knappen Handbewegung setzt sich die Wachen in Bewegung, die Tobin von Markt bringen. Tobin verdreht den Hals um Kadijah nicht aus den Augen zu verlieren. Dann dreht er den Kopf plötzlich weg und schaut zu Boden.

„Orin!“ schallt Kadijahs Stimme schon über den Platz
Ein großer gut gebauter Söldner betritt den Markt. Seine auf den Rücken gefesselten Hände schmälern weder seinen Stolz noch die Imposanz seiner Erscheinung. Sein etwas verdrecktes Gesicht zeigt keinerlei Regung als er auf den Platz geführt wird.
Als er Dagon erblickt überfliegen mannigfaltige unterschiedliche Gefühlsregungen, die allerdings so kurz und verschieden sind, daß man zu keinem Schluß kommen kann. Ein kräftiger Stoß und Orin konzentriert sich wieder auf das Podest, wo er an den Pfahl gefesselt wird.

„Orin, Ihr seid der Ketzerei, Anbetung fremder Götter und Lästerlichkeit angeklagt. Bekennt Ihr Euch schuldig?“
„Ja.“ Kommt es knapp.
„Erkennt Ihr den Frevel in Euren Taten?“
„Ja.“
„Seid Ihr bereit Euch von euren Sünden frei zu sagen und Buße zu tun?“
„Ja.“ Kommt die Antwort wie für einen Befehlshaber.
Kadijah dreht sich zu den Richterinnen.
„Seid Ihr ihm gewillt zu glauben?“
Alle drei nicken.
„So gebt seine Strafe kund!“
„Der Götzen freveln, den wahren Göttern huldigen, das Makel tragen, 10 Peitschenhiebe und einen Tag Pranger.“
Enmara und Ssikima stimmen nickend zu.
„Orin! Nehmt Ihr dieses Urteil an?“
„Ja.“ Fast hat man den Eindruck, er wollte aus Gewohnheit salutieren.
„So werdet Ihr am 7. Tage gerichtet und bestraft!“
Die Wachen binden Orin los und bringen ihm von Markt.

„Arbael!“
Im Vorübergehen treffen sich die Blicke beider Männer. Orin bleibt militärisch unberührt, während Arbael ihm mit Verachtung straft. Er ist ein Mann fortgeschrittenen Alters und von sich selbst überzeugter Haltung. Seine Hände sind, wie der anderen auf den Rücken gebunden. Doch er legt sie so in einander, daß es aussieht, als ob er es so wollte. Mit aufrechter Haltung schreitet er durch die Menschenmassen. Es ist gänzlich in weiß gekleidet und über und über mit Schmuck behangen. Der fürchterliche Anblick Dagons läßt gerade mal seine linke Augenbraue nach oben gleiten, aber ansonsten zeigt sein Gesicht keine Regung. Er steigt widerstandslos auf das Podest und noch ehe der Knoten um seine Hände festgezurrt wird, spricht er die Großinquisitiorin höchstpersönlich an.
„Ihr Götzendiener! Ihr nichtige Kreaturen wagt es MICH festzuhalten?“

Fassungslose Stille füllt die Luft. Selbst Kadijah steht mit halb offenem Mund da.
„laßt mich frei Ihr Ketzer oder Lijan wird Euch richten!“ Unruhe entsteht auf dem Markt. Keiner drängt sich mehr nach vorne, um besser sehen zu können. Kadijah tritt nach vorne.
„Ihr habt gerade Euer eigenes Todesurteil unterschrieben! Wie könnt Ihr..“ Höhnisches Gelächter unterbricht sie.

„Im Tode diene ich unsterblich Lijan, bin mächtiger denn je und werde zur Vernichtung Eurer Götzen beitragen bis sie auf ewig verschwinden! Eure mickrigen..“
Ängstlich sehen viele aus dem Volk dem Mann, der so lange in ihrer Mitte gelebt hat und so mach einer ist nun doch froh, daß die Inquisition da ist. Kadijah sieht sich zu den Richterinnen um und ein Flüstern verrät ihr das Urteil.

„..Selen werden vor meiner Macht, die mir Lijan noch heute verleihen wird, im Staube kriechen. Und bei meiner Rache..“

Die Verhandlungsführerin gibt den Befehl an die Scharfrichter weiter und deutet den Wachen Arbael auf den Boden zu legen, zu entblößen und zu fesseln. Ungerührt dessen spricht Arbael weiter.

„..werden Euch Eure lächerlichen Eisfelder Yoroms wie ein strahlen schöner Tag vorkommen!“
Die Rufe und Forderungen nach dem Tod dieses Dämonen werden laut. Selbst die Wachen auf den Dächer zielen sicherheitshalber auf den gefesselten.

Die Wachen fesseln ihn an Fuß- und Handgelenken. Die Arme überm Kopf ausgestreckt, legen sie ihn flach auf den Boden und spannen (ich finde im Augenblick kein anderes Wort, Willi hilf mal) ihn diagonal auf die Holzplattform. Während dessen kommen die Scharfrichter mit einem großen durchscheinenden Kasten und einer Truhe zurück, aus der es laut quiekt.
„Das Zeitalter der Lijan ist nah! Sie wird alle ihre Feinde und deren Lakaien gnadenlos vernichten! Dann..“

„Doch zuerst vernichten wir DICH!“ schreit ein Mutiger. „Du wirst uns nicht mehr schaden!“ Man kann das Volk Gebete sprechen sehen, wie es nach dem Tod des Mannes auf der Plattform schreit und wie es auch stumm mit weit aufgerissenen Augen sie Szene beobachtet.
Einer der Scharfrichter holt einen kleinen scharfen Dolch. Geübt ritzt er in die Haut von Arbael. Zunächst nur von Hüftknochen zum anderen Hüftknochen, dann gehen zwei schnitte jeweils einer auf jeder Seite von dem Hüftknochen zur Achseln und schließlich von Achsel zur Achsel quer über die Brust..

Arbael unterdrückt seine schreie und ruft gepreßt weiter.
„.. wird sich die Welt für immer verdunkeln und ich werde wieder auferstehen, als Scharfrichter für eure Götzen. Und es wird mir..“
Der Scharfrichter greift in seine Wunden an den Hüftknochen und zieht mit einem Ruck nach oben. Der Schrei Arbaels betäubt die Ohren der umherstehende. Die entsetzte Stille wird jetzt nicht mal durch die mutigsten im Volk durchbrochen. Emotionslos steigt der Scharfrichter mit seiner Trophäe von Podest. Der andere weißt die umher stehenden Wachen an, den durchscheinenden Kasten über Arbael zu stülpen. Erst jetzt bemerkt man, daß er im Deckel eine Öffnung hat. Das Material scheint kein Glas zu sein. Es ist leicht und robust, aber dennoch durchsichtig.. Arbael Körper zittert vor Schmerz, aber er faßt sich langsam wieder.

„Und es wird mir ein Vergnügen sein Strafen für Eure Götzen auszudenken, die schrecklicher sind als Eure geballte Vorstellungskraft und länger als die Ewigkeit!“
Nun wird die quiekende Truhe emporgehoben und geöffnet.

„RATTEN!“ schreit entsetzt eine neugierige Frau, die in die Truhe hinein schaute. Eine ausgehungerte Ratte wir an ihren langen Schwanz gepackt und in die Öffnung des Kastendeckels gesteckt. Angelockt durch das Blut und von Hunger getrieben, machen sie sich die Ratten an ihr Werk. Arbael kann seine Schreie nicht mehr unterdrücken.
Anstatt alle Ratten aus einmal hinein zu werfen sind es am Anfang vielleicht nur zehn. Erst als sie satt zu sein scheinen, werden die nächsten zehn hinein geworfen. Quälend langsam tun sie Ihr Werk, quälend langsam stillen sie ihren Hunger, quälend langsam töten sie ihn um sich selbst zu retten und quälend langsam werden Arbaels schreie immer schwächer, bis der Tag sich schon fast dem abend neigt.

In der Truhe befinden sich schon lange keine Ratten mehr, als Holz unter der Leiche aufgeschichtet und angezündet wird, um sich der Ratten zu entledigen. Erst als Bettler in der Asche nach dem Schmuckstücken wühlen, bemerkt man, daß sich das Gericht schon lange zurückgezogen hat.


Sechster Verhandlungstag


Die Asche Liegt immer noch auf dem Marktplatz, als bei den ersten Sonnenstarhlen Anzeichen von Aktivität zu entdecken sind. Holzstämme und Bretter werden auf den Markplatz getragen, um mit lauten Hämmern ein neues Anklagepodest aufzustellen. Der alte Priester gerht erneut mit seinem Schüler zu Dagon, um ihn den Magen mit Wasser zu füllen. Die Vorbereitungen für den heutigen Verhandlungstag laufen noch im vollen Gange, als siech der rhythmische Ton der inquisitorischen Trommeln über der Stadt erhebt und die Ankunft der Richterinnen auf dem Marktplatz verkündet. Heute wird nicht mehr gewettet, heute scheint es allen Klar, wer angeklagt wird. Und dennoch oder gerade deshlab ist der Markplatz voller als denje, weil heuete jemand Antwort und rechenschaft stehen muß, der sonst immer, die Fragen stellt, der sonst immer die Verbrecher faßte und nicht gefaßt wurde, der sonst immer mit anklagte und sich keiner Anklage stellen muzßte.

Die Sonne ist schon auf ihrem Weg fotgeschritten, als nun endlich alle Vorbereitungen beendet sind und sich das heilige Gericht gesetzt hat. Und wie in all den Tagen tritt die Inquisistorin Kadijah nach vorn und ruft die erste Person auf.

„Tagamoga perital!“
Zu geschwächt und verletzt zum Laufen wird sie von einer der Wachen auf den Marktplatz getragen. Der zerrissenen Rock gibt bei jedem Sxchritt der Wache immer wider ihre verunstalteten und blutigen Beine frei. Ihr Kleid scheint mittlerweile viel zu weit für diesen ausgehungerten Körper zu sein und tatsächlich hat die Wache nicht die geringste Mühe diese Frau den langen Weg von ihren Kerker bis hier hin zu tragen. Obqohl sie den Wachen niemal jätte entfliehen können, sind ihre Hände hinter den Rücken gebunden. Ausdruckslos ist ihr gesicht, als unbehagliche Stille sie empfängt, genauso leer an Gefühlen wie die Geischter der Wachen, die sie begleiten. Kaum etwas erinnert an ihr an ihre Stärke und ihren Stolz aus den letzen Tagen. Nur noch Sturrheit scheint aus ihren Augen zu sprechen. Unterdrücktes Stöhnen aus Schmerz dringt an die Ohren der Bürger, als sie erneut an den frisch erichteten Pfahl gebunden wird. Als ihr Kopf kraftlos nach vorne sinkt, grefit die Wache angeekelt an den Rest ihres Haarschopfees und reist den Kopf nach hinten.

Ungetrübte Zufriedenheit breitet sich in Kadijah gesicht aus, als sie auf die erbärmliche Erscheinung der Angeklagten begutachtet. Lange labt sie sich an dem Anblick, bevor sie die Frage stellt.

„Tagamoga Perital, Heilerin zu Estichà, bekennt Ihr Euch schuldig?“
Die Kehle rauh wie Sandpapier, klingt ihre Stimme heiser, wie die eines toten:
„Nein ich bin mir keiner Shculd bewußt.“
Eine knappe Handbewegung läßt die Wachen den kraftlosen Körper wieder freibinden und von markt tragen. Kadijah dreht sich schon den Papieren zu, als ein leises Wort in die Stille bricht.
„Gnade.“

Kadijah fährt herum und selbst auf den Gesichtern der Richterinnen ist Verwunderung zu erkennen. Doch der Klang dieses Wortes kam nicht aus der Richtung der Angeklagten, sondern ganz weit hinten vom Markt. Aber keine Blicke, kein Gemurmel oder auch nur die leiseste Beweguin der Massen auf dem Platz verrät die Person, deren Herz den Mut zusammengebracht hat, dieses Wort zu sagen. Fast scheint es, als ob dieses Wort nie gesagt worden wäre und der Klang des Windes die Ohren getäuscht habe. Aber der Wind hällt sich immer noch versteckt und läßt die Luft allerorts dick, schwül und still stehen. Langsam mit zusammengekniffenen Augen dreht sich die Verhandlungsführerin wieder zu ihren Akten und ruft mit Mißtrauen in der Stimme den nächsten Angeklaten.

„Mylium!“
Verängstigt scheu umher blickend wird ein junger Sragon mit gefesselten Händen auf den markt geführt.
Als er durch das gaffenden murmelnde Volk geführt wird, fällt sein Blick wieder auf Dagon.
Ein brükser Stoß läßt ihn weiterlaufen und die Stufen des Podestes erklimmen, wo ihm die Hände um den Pfahl gebunden werden.

„Mylium! Ihr werdet der in Frage stellen der göttlichen Weltordnung angeklagt. Bekennt Ihr Euchschuldig?“
Mylium muß merhmals schlucken, bevor sein Hals wieder feucht genug ist, um schlucken zu können.
„Erkennt Ihr auch die Lästerlichkeit in Eurer Festellung?“
„Wollt Ihr euch Eurer ketzerischen Ansichten und Eurer Sünden frei sgaen und öffentlich Buße tun?“
Kadijah wendet sich an das heilige Gericht.
„Glaubt Ihr seinen Ausführungen?“
Alle drei nicken.

„So teilt uns seine Strafe mit!“
„70 Stunden Frohnarbeit im Endrakha Tempel.“ Verkündet Vrasistas Stimme kalt. Beide Emnara und Ssikima sehen sie verwundert an. Die eine ungläubig die andere freudig. Das Volk schnatter aufgeregt und selbst Mylium kann das milde Urteil noch nicht fassen.
„nur 70 Stunden?“ Fragt Enmara entrüstet. „Dafür, Daß er und hier unsere Recht abspricht?“
Noch ehe die Großinquisitiorin antworten kamm, erklingt ssikimas höfliche Stimme. „Es war wohl eine Frage, kein Verbot.“

„Oh! Jetzt fangt Ihr schon wieder Interpretationen ind ein Komma zu legen! Könnt Ihr Euch nicht einmal auf das wesentliche konzentrieren?“

„Kein Komma, werte Emnara, ein Fragezeichen.“ Wird sie von Ssikima Korrigiert. „und des weiteren seid Ihr werte Emnara nur deshaln in diesem gericht..“ die kurze Handbewegung Vrasistas schneidet Ihr das Wort ab. Ihr Stimme klingt ungerührt: „Es war eine Frage, die zur falschen Zeit am falschen Ort und vor allem an die falsche Person gestellt wurde. In den wenigen Tagen, in denen ich hier bin habe ich beobachten können, welche schädlichen Einfluß und Unsicherheit dieser ketzerische Priester Zrrikiz in dieser Stadt verbreitet hat. Da ist es nicht verwunderlich, daß Fremde durch solche Nachrichten und Gerichten zu falschen Schlüssen kommen. Und schließlich wollte er nur eine Klarstellung haben. Sein einziger Fehler war, nicht zu jemanden qualifizierten wie einem Priester zu gehen, sondern sich an das Volk zu wenden und es so zu verunsichern. Doch in den 70 Stunden, die ihm bevorstehen, wird er die Zeit haben, alle Fragen zu stellen und wird jede beantwortett bekommen.“

„Ich bin ganz Eurer Meinung.“ Verneigt Ssikima ehrerbietig den Kopf zu Vrasista. Enmara hingegen sieht Ssikima giftig an. Ein wunder Punkt wurde wohl in der kurzen Diskussion berührt und das nimmt sie Ssikima wohl überl. Ihre Stimme klingt mürrisch und dunkel.
„Ich vertraue völlig auf Eurer weises Urteil Vrasista und stimme der Strafe zu.“
Die Wachen schneiden der erleichterten Mylium los und übergebn ihn sogleich der Hochepriesterin Endrakhas. Kadijah wphlt indens schon wieder in dem Papieren.

„Matispas Syriaka!“
Der Werftenbesitzer wird gefesselt und leicht ramponiert auf den Markt geführt.
(Bitte beschreibe Deine Erscheinung nach 6 Tagen Haft.)

Sine Befürchtungen unterdrückend, sieht sein gesicht verkniffen aus. Schlagartig ändert sich dies, als er Dagon Mohr erblickt.
(Bitte beschreibe Deine Reaktion auf Dagon)

Unbrührt dessen drückt ihn Geleit wieder zum Podest. Ungerührt seiner zittrigen Hände werden sie geübt und rücksichtlos hinter dem Pfahl gebunden.
„Mantispas Styriaka, Ihr habt Euch Lästerlichkeiten und der in Frage stellen der göttöochen Weltordnung schludig gemacht. Das wurde Euch shcon in Eurer vernehmung erläutert. Beknnt Ihr Euch dieser verbrechen schuldig?“
(Bitte beschreibe Deine Antwort, ich nehme an du sagst ja.)
Und erkennt Ihr die Schnadhaftigkeit Eures Handelns?“
(Bitte beschreibe Deine Antwort, ich nehme an du sagst ja.)
Kadijah nickt gefällig. „Seid Ihr nun bereit Euch von Euren Sünden frei zu sagen und öffentlich Buße zu tun?“
(Bitte beschreibe Deine Antwort, ich nehme an du sagst ja.)
Kadijah dreht sich zufrieden um und spricht das Triumvirat an.
„Glaubt Ihr diesem Mann?“
Das ehrwürdige Nicken aller drei bejaht die Frage.

„So setzt seine Strafe fest!“
„Er soll die wahren Götter öffentlich ehren, das Makel bekommen, 10 Peitschenhiebe erleiden und eien Tag am Pranger stehen.“
„Dem stimme ich zu.“ bekräftigt Ssikima
„und 100 Stunden Frohndienst für Endrakha.“ Ergänzt Enmara. Ssikima schaut sie strafend fragen an, doch bevor ich eine Erklärung fordern kann, erläuter Enmara selbst.
„Damit auch er alle Fragen beantowrtet bekommt und auch in ihm alle Zweifel ausgeräumt werden.

Noch bevor ein neues Disput aufflammen kann, eklingt Vrasistas Stimme.
„So sei es. Bringt ihn zu den anderen und führt den letzen Angeklagen her.“

Die Wachen setzten sich augenblicklich in Bewegung und arbeiten so schnell wie nie zuvor. In kürzester Zeit verschwindet der Werftmeister von Plazt.
Das ständige leise Gemurmel der Bevölkerung erlischt schlagartig. Unsicherheit und Angst zeigt sich auf vielen Gesichtern, als der ehemal kommandierende Wachoffizier auf den Platz geführt wird. Aber in den Gesichter derer, die unter seinem Befehl schon mal in dem Kerker saßen, scheint sich Benugtuung, fast schon Freude und der Wunsch auf Rache zu spiegeln.

Callan Eichbart betritt von vier Wachen gesäumt den Marktplatz. Er ist all seiner Amtszeichen entledigt und sein Gesicht zeigt vielfältige Spuren von einer Schlägerei.
(Beschreibe Bitte Deine Erscheinung nach einer Woche Haft und Deine Reaktion auf Dagon.)
Unwirsch wird Callan, der jetzt eher einen Bauern, als einer Stadtwache gleicht, zum Podest gestoßten. Härter und unnachgiebiger als sonst schneiden sich die Fesseln in seine Haut, als seine Aarme um den Pfahl gebunden werden. Verachtung spricht aus jeder Faser Kadijahs, als sie Callan anspricht.

„Ihr werdet der Auflehnung gegen die göttliche Weltordnung und der Unterstützung von Ketzern angeklagt. Callan Eichbart, beknnt Ihr Euch Schuldig?“
„Ich tat es im guten Glauben, Euch zu entlasten, Euch Verhöre zu ersparen und irrtümlich danunzierte laufen zu lassen. Aber ich habe meine direkten Befehle mißachtet, damit bin ich im Sinne der Anklage schuldig.“
„Es obliegt nicht Euch zu urteilen, wer im religiösen Sinne schuldig ist und wer nicht. Dazu seid Ihr nicht ausgebildet! Das obliegt der Preisterschaft! Ihr habt einen Lijananhänger und einen Lijanpriester laufen lassen! Das ist unentschuldbar!“
„Ja, Ihr habt recht. Ich sehe das jetzt ein und bitte untertänig bei den Göttern um Vergebeung!“
„Also seht Ihr die Sünden in Eurem Tun?“
„Ja das tue ich und ich bin bereue zutiefst.“
„Seid Ihre bereit Euch läutern zu lassen und öffentlich Buße zu tun?“
„Ja das bin ich in tiefster Demut.“
„Seid Ihr, höchste Richterrinnen dieser Welt gewillt diesm Mann zu glauben?“
Das ernste Nicken der Inquisitorinnen verheißt Callan die Buße im jetztigen Leben und nicht erst im Jenseits.

„So gebt seine Strafe kund!“
„Die Schandgasse.“ Entsetze Stille breitet sich aus. Callan Feinde aber lächeln ein feistes Grinsen. Endlichen haben sie die Möglichkeit es ihm heim zu zahlen. Zufrieden mit dem Urteil wendet sich Kadijah zu dem ehemaligen Hauptmann.
„Nehmt Ihr diese Strafe an?“
Merklich fahler im gesicht kömmt die Antwort zögerlich.
„Ja.“
„So werdet Ihr morgen gerichtet und bestraft. Führt ihn ab!“
Callan Selbstsicherheit schwindet mit jeden Gesicht in der Menge, daß ihm zufrieden angrinst. Als er von markt geführt wurde, vertagt Kadijah zum letzen mal das gericht und die kleine Prozession begibt sich vom Markt.


Siebenter Verhandlungstag


Noch fast in der Dunkelheit hört man den Klang von Hämmern auf dem Paltz. Ein Pranger nach dem Anderen wird am Rand des Marktes aufgestellt. Ein Pragner besteht aus zwei waagerechten Balken, die an einer Seite von einem Schanier zusammengehalten werden und auf der anderen Seite ein Schloß besitzen. Genau mittig auf der Kante, an der beide Balken zusammen treffen, sind drei kreisrunde Löcher herausgesägt. Das großte in der Mitte für den Kopf die zwei anderen außen für die Hände. Das ganze ist auf zwei Pfählen etwas erhöht angebracht. Ein Ausgewachsener Mann muß sich entweder tief bücken oder knien, damit er in den Pranger eingeschlossen werden kann.

Der 7. Verhandlungstag:

Am Morgen dieses Tages liegt etwas verheißungsvoll in der Luft. Alte spüren ihre morschen Knochen und Verwundete ihre alten Narben. Aus unerfindlichen Gründen suchen Tiere einen Unterschlupf und die meisten Frauen kaufen Vorräte für die nächsten Tage ein. Keiner kann es richtig begründen, aber jeder spürt das kommende Unheil in der Luft. Doch die meisten versuchen die anderen und voralllem sich selbst zu berruhigen, in dem sie einfach auf die schwüäöe stehende Luft verweisen, die das Atmen schwer macht.

Selbst das Dröhnen der Trommeln klingt anders, als die Inquisition den letzen Verhandlungstag einläutet. Schnleer rhythmischer, drohnender dringt dieser Klang an die Ohren der Menschen. Und erneut führt der ehrwürdige alte Preister die Prozession mit der inquisitiorischen Standarte an. Eine Zehnerschaft Reiter in ihren inquisitorischen Prachtgewändern, folgt ihm mit stolzer Haltung, gefolgt von einer Zehnerschaft Schwerträgern. Hinter ihnen reiten Kadijah und Ramon auf edlen Rappen. Ramons Gesicht trägt sein vernarbtes Lächeln zur schau. In seinen Augen leutet fanatischer Eifer und Stolz über seine Arbeit. Kadijah hingegen zeigt all ihre Arroganz und selbstgefälligkeit über der Ausmaß und den Erfolg ihrer Arbeit. So viele Verurteilte hat man nur selten bei einem Verhandlungszyklus. Im angemessenem Abstand folgt Rigol auf einer kleinen Stute. Über seiner Festtagskleidung trägt er einen seltsam gewirkten Umhang. Die Farbe ist vo neinem schönen Braun und wenn die Sonne auf ihn fällt, wird sie in schönen Rottönen reflektiert. Dennoch scheint er nicht aus nrmalen Fäden zu bestehen. Zu deutlich erkennt man dessen struktur selbst auf die Weite hin. Völlig überrascht stellen einige fest, daß Rigol sein Versprechen in der Schenke wahrgemacht hat. Seine Trophäe ist der aus den Haare der Hexe gemachter Umhang, den er jetzt stolz zur Schau stellt. Ihm folgt die inquisitorische Kutsche mit allem Pomp und Ehren. Den Abschluß bilden die mitgereisten Priester und die Nachhut eine weitere Zehnerschaft Schwerträger.

Die Inquisitorinnen nehmen zum letzen Mal ihrem Platz ein und Kadijah eröffnet der 7. Verhandlungstag.

„Wardig.... (bitte ergänze dienen vollen Namen.) würdest ihr Bitte zu mir herantreten?“
(Deine Reaktion)

„Wir haben Euch und Eure Anstrengungen für die Inquisition genau beobachtet und bewertet. Dennoch kamen wir zu dem Schluß, daß Euer Bann nicht aufgehoben werden kann. Ihr bleibt ein „Hytranij“, ein Ausgestoßener“ Euer blutiger Angrif auf einen Priester bliebt unvergessen und unvergeben. Für jeden Chira und jeden Gläubigen bleibt es einer Sünde gleich mit Euch Abtrünnigen zu sprechen. Doch wegen Eurer unterstützuung in unserem Kampf werden Eure leiblichen Eltern von Diesem Bann ausgeschlossen.“
(Deine Reaktion.)

Nachdem Wardig das Podest verläßt wird eine junge Frau hinaufgezerrt. Die meisten erkennen sie als Vella Ortan. Ihre Fessseln werden gelöst und Kadijah richtet das Wort an sie.

„Ihr habt nur einen Frevel begangen. Ihr habt Euch unverheiratet in das Bett eines Ketzers gelegt und Euch ihm hingegeben. Ihr habt gegen die Sitten verstoßen, aber in unserem Sinne keine soclhe Sünde begangen, daß Wir uns darum kümmern werden. Das wird das Volk von esticha selbst tun. Nun geht! Ihr seid frei!“

Unsicher schaut Vella in die Menge, die Ihr nur verachtung entgegenbringt. Langsam geht sie die stufen herab und nicht nur einemal dringt ihr ein zischendes Wort ans Ohr. „Hure“, „Schlampe“ sind noch die nettesten Bezeichungen die ihr entegegen geworfen werden.

Kadijah ignoriert die Szene. „Bringt Hel, Orin und Medivh!“
Während die drei Mönner gefesselt auf den Markt gebracht werden, wir eine schäbige alte Statuette auf den markt gebracht. Mit weitaufgerissenen Augen machen die Leute der Statue Platz, als sie erkennen, daß sie Lijan darstellt. Sie wird vor den Verurteilen auf das Anklageposdest gestellt und ihnen die Hände entfesselt.
„sagt Euch von Ihr frei und lästert Ihr, damit Ihr und würdig erscheint!“ Fordert Kadjiah sie auf und wartet auf deren Handlung.

Usicher schauen sich die drei Männer an,. Der erste der genügend Mut aufbringt ist Medivh Alterac. Er wirkt sehr verkrampft und beisst nervoes auf seine Lippe. Dann atmet er nochmal tief ein und beginnt mit fester Stimme zu sprechen. "Hiermit distanziere ich mich vom Glauben zu Lijan." Er tritt an die Statue heran und spuckt vor ihr aus. "Ich verfluche den Tag an dem ich in deinen Bann gezogen wurde. Doch jetzt wurden mir die Augen geoeffnet.Weiche von mir, verdammte Hure von einer angeblichen Goettin." Er trittwieder zurueck und seine Augen funkeln. Er schaut aengstlich zur Grossinquissitorin.
Hel wiederum entdeckt am Fuße des Podestes einen Pferdeapfel. Er legt ihn in die zur einer Schlae geformten Hände der Göttin und spricht verächtlich aus. „Selbst das ist als Opfergabe ist noch zu gut für Dich, Dämpn des Bösen, Seuche für unsere Seelen!“ Etwas ratlos erscheint Orin. Unsicher verlagert er das Gewicht von einem bein auf das andere, bis ein leichter Anflug eines Lächeklns über sein gesciht huscht. Unter weit aufegrissenen Augen der Zuschauer und der Empörung der Weiblichkeit, öffnet er ungeniert seine Hosen und erleichter seine Blase über der statuette. Hel und Medivh springen einen Satz zur Seite, um nichts davon abzubekommen, grinsen Orin dennoch anerkenndn an. Unter Gekicher und Empörung des Volkes beendet Orin sine Schmäung Lijans und die Leute sehen fast schon mit leidig zu, wie ein Priester die Statuette von Platz bringt.
Die Inquisition scheint befriedigt zu sein.

„Bringt Matispas und Niven!“ Die zwei werden ebenfalls entfesselt und zusammen mit den anderen, immernoch stark bewacht, vor die 14 Statuetten der Wahren Götter und der Göttereltern gestellt.
„nun zeigt uns, wie sehr Ihr die Whren Götter schätzt und liebt, damit Wir Euch endgültig Glauben schenken.!“

Diemsla beginnt Hel Nergal. Selbsticher und gewandt, soricht er für jeden gott das entsprechende Gebet und entschuldigt sich bei jedem einzelnem Gott nicht die richtigen Opfergaben dabei zu haben. Mißtrauisch wegen seiner hervorragenden Kenntnisse wird er von der Inquissition beobachtet, aber man scheint ihm zu glaiben. Als er nach fast einer Stunde mit seinen Riten fertig ist, atmen selbst das Volk erleichter auf.
Orin fällt vor den Abbildungen der Götter auf die Knie und senkt seinen Kopf demütig. „Ihr allmächtigen Götter! Ich bin ein Soldat und kein leidenschaftlicher Tempelgänger. Ich erkenne Euch als die einzigen waahren Götter an und bin Euch nun mehr für immer treu ergeben. Unischer erhebt er sich wieder.

Niven tritt vor Statuetten. Im Geiste dankt er seinen Eltern, die ihn in den Tempel schleiften, als sein Bruder Berge erklomm.

"Hiermit huldige ich den Wahren Göttern" seine Stimme ist erstaunlich klar und Verständlich "Ich huldige Hostinos, der die Welt erschuf. Sowie Vanor für das Bewässern der Felder die uns alle ernährt. Ich huldige Jhoran, für die Magie die er den Priestern gibt, auf das sie den Glauben rein halten. Dann auch Vor allem Chiskel, in der Hoffnung das er mir gnädig ist und meiner Verirrten Seele am Siebten Tage Ruhe schenkt. Ich huldige Delvan, da er uns jeden Tag die Wärme spendet die das Leben zur Entfaltung bringt. Ich huldige Yorom und hoffe das er meiner Seele gnädig ist und sie in die Zwischenwelt läßt." Niven stutzt einen Moment. Der Name des sechsten Gottes fällt ihm zunächst nicht ein. "Dann huldige ich auch Gracot..." Niven verneigt sich vor den Göttern zu. "Ich huldige auch Mra-Aggar, die die leere Welt mit Leben füllte. Ich huldige Mehdora die mir und allem das Leben schenkte. Ich huldige Vesana die so gnädig war- die zu entlarven die den Göttern vrevelten. Ich huldige Arivara, die der heiligen Inquisition den Verstand gab, die Verschwörung gegen den wahren Glauben aufzudecken. Ich huldige Kelida, die mir die Kraft gibt die Wahrheit zu erkennen und ihre zu folgen. Ich huldige Mayeva, die das Leben erst erträglich macht. Ich huldige Jhoulana die das Leben schön werden läßt."

Niven ist Glücklich endlich fertig zu sein. Er zählt noch mal durch und fügt dann hinzu: "Und ich huldige Endrakha, die der heiligen Inquisition die Kraft gab die Ketzer zu bestrafen."
Niven blickt einen flehenden Blick auf die Inquisitorin und hofft auf Gnade.

Nun ist Medivh an der Reihe den wahren Goettern zu huldigen. Er laesst sich auf die Knie fallen und man sieht ihm deutlich an, dass er es nicht gewohnt ist den Goettern oeffentlich zu huldigen. Er schliesst demuetig die Augen und beginnt leise und erst spaeter lauter zu sprechen:
"Hostinos Erschaffer der Welt und Mra-Aggar Erschafferin des Lebens, ich bin Euer demuetiger Diener und verehre Euch. Ich bitte den allmächtigen Götterpantheon um Gnade und Vergebung fuer meine Suenden." Danach senkt er ehrfurchtsvoll den Kopf.
Mantispas tritt hervor mit der rechten Hand flach auf seinem Herzen.

"Oh allmächtiger, heiligster Herr Hostinos, oh heilige, wunderbare Herrin Mra-Aggar, ich bin nicht würdig, Euren Namen auszusprechen, nachdem ich es in Verblendung wagte, mich gegen Eure Gesandten so
schmächlich in Wort und Tat zu versündigen. Vergebt einer armen Seele, daß sie nicht vermag, Eure Herrlichkeit oh Götter zu erfassen. Möge mir Mehdora ein langes Leben bescheren, auf daß ich ihr und Euch noch lange huldigen kann, möge Vesana mir mit ihrer Dunkelheit den Wert der göttlichen Erleuchtung vor Augen führen, möge Jhoulana meinen Geist beflügeln, um Eure Herrlichkeit zu besingen, möge Arivara mir in ihrer Weisheit meine Sünden und die Versuchungen klar erkennen helfen und Endrakha mir die Kraft verleihen, sie zu überwinden, möge Kelida meine Hände leiten, auf daß ich würdig opfern kann im Tempel der wahren Götter, möge Mayeva mir den Weg zeigen zurück in die Gemeinschaft der Rechtglaubenden, möge Vanor meine Stimme erhalten, damit ich ihm danken kann für den Trank des wahren Glaubens, der mich errettet wie ein Kelch Wasser einen Verdurstenden, möge Sanikas mir gnädig sein und ich gelobe, daß der Glaube für mich wichtiger sein wird als die Luft, die ich atme, möge Yorom mir vergeben und mich eines Tages sicher aus dieser Welt führen, möge Jhoran mich daran erinnern, wie groß die Macht der Götter alltäglich die Schöpfung durchdringt, möge Gracot meinen Willen, dem rechten Pfad zu folgen festigen und ihn zu einem harten Fels wider die falschen Götzen machen, möge Chiskel meine Seele loslösen von der schrecklichen Tat meines Zweifels am Heiligen Göttergericht und möge Delvan das Feuer der Reue in mir auf ewig lodern lassen. Dies ist mein innigster Wunsch, oh Götter, vergebt eurem untertänigsten Diener. Eure Macht in Ewigkeit."

Als letzter steht nur noch tobin da. Ungelenkigen Schrittes tritt er zu den Götterstauten und verbeugt sich teif.\
„Ihr Götter, ich wuchs im Dhscungel auf und keier brechte mir den Unterschied zwischen jeden einzelnen von Euch bei. Doch mein ganzes Leben war erfüllt von der Ehrfurcht vor der Perfektion und Schönheit Eurer Werke und das wird für immer so bleiben. Vergebt einen Unwissenenden, daß er die Gefühle sines herzens nicht in Worte kleinden kann und vieles Neues mißversteht.“
Dann tritt er zu den anderen zurück.

Kadijah nicht zufrieden.\
Die Wachen treten an die Männer heranund stekcne jeden einzelnen in einen Pranger. Ihre Händen werden am Rücken zerissen, sodaß er nackt in der Sonne glänzt. Einer der Scharrichter tritt an den Anfang der Reihe und tätowiert Hel Nergal, das Makel unter das rchte Auge.

„Dies Zeichen makiert Dich,
Dies Zeichen spricht Dich frei,
Dies Zeichen bezeugt Deine Strafe,
Dies Zeichen erinnert alle an deine Süden,
Dies Zeichen verpflichtet alle auf Dich zu achten,
Dies Zeichen bringt jeden dazu Deinen neuen Sünden zu verkünden,
Dies Zeichen zwingt Dich zur Redlichkeit.
Du bist nun für immer mit ihm verbunden, handle so, daß es nie wieder die Richterlichkeit auf Dich zieht.“

Als die Tätowirnadel wieder senkt, prangt eien stilisierte schwarte Lilie unter dem Auge des Apothekers. Er tritt zu dem nöchsten in der Reihe und beginnt seine Arbeit von neuen, bis alle das Makel tragen. Der wzeite Scharfrichter tritt mit einem Bündel unter dem Arm zu Hel. Das Leder, in das es gewickelt ist, ist ungewöhnlich wiech und fein, aber dennoch robust. In den Händen des Mannes hat es genau die selbe Farbe wie seine Haut. Erschauernd denkt Ihr an den gestriegen Tag, als er langsam das Bündel ausrollt. Er entnimmt ein Paar Handschueh gleichen Leders und zieht sie beedächtig an. Finger für Finger zieht er nach und läßt das Leder geräuschvoll knistern, als er zur Probe seine Hände ballt. Dann hebt er die Göttespetische auf. Das gleich Leder, die gleiche Farbe jeden Menschen zu vertraut, als es von einem Tier stammen konnte. !6 Lange Geisel hängen von Lder umbundenen Griff herab. Zwei Daon sind mit nieten beschlagen und stehen für Mra-Aggar und Hostinos. Dies restlichen 14 für die Hauptgötter. Langsam schließen sich die Hände des Scharfrichters um den Griff. Leder knarrt auf Leder, als den richtigen Griff sucht. Die Peitsche hebt sich in die Luft. Hunderte Augen starren auf das Werkzeug der Züchtigung. Der Scharfrichter senkt seine Arme und die Geiseln legen sich auf den Rücken von Hel. Murren, Erstauneen schwingt durch die Menge. Der zweite Schlag erfolgt ebenso leicht. Hels Oberkörper hebt und senkt sich erstaunt und erleichtert. Der dritte „Schlag“ legt sich auf seinen Rücken und nicht mal dieser hinterläßt seien Striemen. Ärger schwappt aus der Menge Hel entgegen. Buh.Rufe und energisches geschimpfe brehcen auf ihn ein. Der Scharfrichter geht ungerührt weiter. Nur noch die, die am nächsten bei ihm stehen können bei dem Lärm das Geräusch von Leder auf Leder hören, als sich die Arme des Scharfeichters erneut heben. Die Luft schwirrt in einemdünnen Ton, als die Geiselln sie zerschneiden. Ein schmerzahft überraschter Sufschrei Orins bringt alles wieder zum Schwigen. Nur für den Bruchteil einer Sekunde ist es still, dann schreit die Menge Jubelnd „Eins!“ Die Luft surrt erneut. „Zwei!“ Dünne Rinnsale frischen Blutes laufen an Orins Rücken herab. „Drei!“ Sein Atem keucht schwerfällig, als die Finger der Peitsche sich um seine Rippen legen. „Vier!“ Schweiß bildet im Dreck seines Gesichtes Spuren, „Fünf!“ und vermischt sich mit dem Blut der aufgebissenen Lippe. „Sechs!“ Orins gesicht wird fahl blaß, seine Wunden beginnen seine Hose dunkelrot zu färben. „Sieben!“ Sine Knie zittern, seine Hände sind zu Fäusten geballt. „Acht!“ Seine Beine Tragen ihn nicht mehr und er fällt auf die Knie. „Neun!“ Wieder umarmt die Peitsche seine Rippen und raubt ihm erneut den Atmen. „Zehn!“ Demütig und gedemütigt hängt Orin blutend im Pranger die schweißperlen, die an seinem gesicht herablaufen erwecken fast den Anschein, als ob dieser große Block von mann weine.

Selbstgefällig tirtt der Scharfrichter an den nächsten heran. Immer wieder wiederholt sich das Schauspiel der Auspeitschung. Immer wieder sinden die Männer auf ihre Knie. Am ende steht nur noch Hel nergal. Der Ärger des Volk auf ihn ais aber noch nicht verflogen. Immer noch wird er beschimpft und nich nur eine Faule Frucht fliegt in seine Richtung. Die Inquisitio naber sieht seelenruhig zu, ohne jemanden daran zu hindern.
Die beiden Scharfrichter bleiben am letzen leeren Prange stehen und warten geduldig.
Kadijah steht elegant von ihrem Paltz auf und tritt zum Volk.
„bringt Callan Eichbart!“

Mit versteinertem gesicht, gerader Haltung und festem Schritt triit er auf dem Markt. Doch nichts dessen überspielt sein etwas fahles Gesicht. Er wird genu vor die Richterinnen und die Statuen gestellt. Ein auffordender Blick Kadijahs legt sich auf den mann. Erst nach drei vier Atmenzügen fällt er auf die Knie und verbeugt sich ehrfürchtig vor jedem gott.

„Ihr Götter ich bin ein einfacher Mann, kein Gelehrter. Ich huldige Euch alle als die Hüter unserer Welt, ich verehre Euch als unsere Führer und ich lebe euch als unsere Götter. Vergebt meine Vermessenheit und führt mich mich bis in alle Eweigkeit im wahren Glauben.“

Kadijah nickt langsam kaummerklich und Callan wird mit einem Ruck auf die beine Gestellt. Man führt ihn aufs Anklagepodest, woein kleiner aber robuster Pflok steht. Sine Fesseln werden Gelöst und ein kurzer Dolch in die Hände gedrückt. Ein knapper Blick läßt ihn erkennen, daß zehn der Scharfschützen auf ihn zielen.

„Ihr wißt, Was Ihr zu tun habt?“ Fragt Kadijahs klate Stimme. Callan erwiedert den Blick genauso kalt, als er nickt. Er kniet sich lnagsam vor den Pflock und legt seine linke Hand flach drauf. Sine kleiner Finger ist weit von dem Rest der Hand bagespreitzt. Callan atmet lansam und bedächtig durch. Mit einem Langen schabenden geräuschzieht eine der Wachen hinter ihm das Schwert und erhebt es schlagbereit über Callans Kopf. Der ehemalige Kommandant der Wache versucht dem Mann hinter sich zu igrnorieren und onzentirert sich auf sein Tun. Er stellt die Dolchspitze zwischen den kleinen Finger und den Ringfinger auf den Pflock. Die Schneide ziwegt in die Richtung des kleinen Fingers exact auf der Höhe des zweiten Gelenks. Er atmet bewußt die Luft ein, als ob das sein letzeter atmenzuug wäre und schließt langsam die Augen. Er läßt sich Zeit. Sehr viel zeit. Die Wache mit dem erhobenen schwert verlagert sein gewicht. Schneller blick werden mit Kaidjah getauscht. Ein kurzes Kopfnicken und erholt mit der Waffe aus. Die Hand suast herab und das Volk schreit jubelnd auf. Die Wache steckt das Schwert wieder weg und entnimmt Callan den Dolch auf der verkrampften Hand. Blut strömt über das Holz, doch die andere Wache zieht einen Wickel aus der Tasche und bindet Callan den übrig gebliebenen Fingerstumpf ab. Bleich und schaudernd kniet er vor seinem abgetrenntem Finger und kann immer noch nicht die Augen öffnen. Die andere Wache aber tritt schon von Podest herab und läßt Die Leute ein Spalier um den Platz bilden. Es beginnt am Fuße des Anklagepodestes und endet an den Prangern. Anfang und Ende werden jeweils mit einem dicken Strich weißer Farbe makiert. Ungeachtet seiner zittrigen Knie wird Callan vor den Anfang der Scahndgasse gebracht. Die Menschen, die sie bilden tragen alle Knüppel, lange Stöcke, Besenstiele und vieles mehr. Kein metal und keine Dornen sind erlaubt, dennoch sieht der Rand des gebildetens Ganges wein eine langegezogenen Hau eines Stachelschweines aus. Haßerfüllt, sadistische Geischter starren in die Richtung Callans. Die Rache ist ihre und sie freuen sich göttlich darauf alles was Callan ihenen angetan hat zurück zu zahlen, egal ob es in recht passiert ist oder nicht.

„Renn!“ Eine Wache schucbst den Verurteilten über die Linie. Ein wahres geschrei von Anfeuerungen erhebt sich über dem Platz und überdeckt das hunderfache Nierderprasseln der Knüpel auf den fliehenden Körper. Keienr hört das brechen der Rippen, den keuchenden Atmen, keine sieht in die panisch entsetzen Augen und keienr hört auf, solange dieser Mensch in der Reichweite seine Knüppel ist. Aber einer, anstatt mit seinem Knüppel zu zu schlagen, wirt er ihn Callan zwischen die Beine. Er stolpert und verliert unter den heruntersuasenden Schlägen das Gelichgewicht. Der Dreck der Straße klebt sich an die blutgetränltr Binde um seine Hand, als er unter nimmer aufhörenden Schlagen, auf Knien die Endlienie erreicht. Sobald er gänzlich hinter der Lineie ist, verklingen die Schläge und Callan bricht auf dem dreckigen Boden zusammen.

Ungerührt des Keuchens und der augeplatzen Wunden ergreifen ihn zwei Wachen der Inquisition und schleifen ihm zum letzen freiem Pranger, um ihn dort ein zu schließen. Erneut ertönt die Litanie der Tätowierung und erneut knierscht Leder auf Leder, als der zweite Scharfrichter die Peitsche erhebt. Der halb bewußtlose Körper zuckt nicht einmal mehr unter dem 14 Peitschenhieben und hängt kraftlos im Pranger.
Genüßlich langsam verstaut der Scharfrichter seine Peitsche wie auch die Handschuhe wieder im Bündel und tirtt mit dem Tätowierer in den Hintergrund.

Zum letzen mal tirtt Kadijah vor das Volk.

„tagamoga Perital!“
Die Heilerin wird bewußtlos auf den markt gebracht. Die zwei Wachen fesseln ihren gefolterten ausgemergelten Körper an den Pfahl, so daß er nur noch durch die Stricke stehen bleibt. Eine der Wachen hollt eine Kelle kalten Wasser und schüttet es ihr ins gesicht. Sie schnappt wegen der Kälte halb entsetzt nach Luft. Das Wasser läuft an irher kleidung herab, durchnäßt es und läßt die Kleidung leicht durchsichtig naß auf ihere Haut legen. Die dunkeln Spuren und streimen der verletzungen lassen sich überdeutlich von ihrem ausgehungerten Körper ablesen.

„Ihr habt nun eine letze Chance wenigstens Eure Seele zu retten Hexe!“ spricht sie kadijah verächtlich an. Eine lange Pause entsteht, als die Angeklagte sie völlig übermüdet betrachtet. Doch nicht die kleinste Reaktion ist zu entdecken.
„Also gut! Tagamoga Perital, Bekennt Ihr euch schuldig?“
„Nein, ich bin mir keiner Schuld bewußt.“ Kommt er wie erlösend.
Eine kruze handbewegung setzt sie wachen in Bewegung. Sie holen Brennholz und beginnen es unter der jungen Frau zu stapeln. Das stumme entsetzen des Volkes wird durch kadijahs Stimme unterbrochen.

„Ihr wahren Götter! Wir haben 7 Tage und 7 Nächte lang versuchtihrem Körper, durch Überzeugen..“
Tagamoga leht ihrn Kopf nach hinten an den Pfahl und beginnnt leise zu Flüstern:
„in Demut und um meine nichtigkeit wissend, richtie ich mich an Euch allmächtige der Welt..“
die gesammte Priesterschaft Estichas wie auch die Inquisitorinnen horchen auf. Kadijah sieht sie zunächst verwirrt an, aber anstatt zu zuöhoren versucht sie die Angeklagte zu übertönen:
„..durch Schmerz, durch Drogen und durch Magie von dem Dämonen zu trennen!“
tagamoags Stimme bleibt ruhig und leise, dennoch wird sie von vielen noch gehört.
„.. Ich bitte Euch Hostinos, Erschaffer der Welten, den mir vorgehsehen Zweck in Eurer Welt zu erfüllen, Ich bitte Euch Mra.Aggar..“

Kadijahs Stimme schreit über den Platz:
„Dich er ist so stark, daß wir nichts gegen ihn ausrichten konnten! Deshlab übergeben wir ihm den reinigendem Feuer!“ Die Soldaten bringen Reisig und trockenes Holz und stopfen es zwischen die großen Holzstücke. Mit geschlossenen Augen Spricht Tagamoga ihr gebet weiter:
„.. Erschafferin des Lebens, laß mich den vor Euch erdachten Sinn meiner Geburt erfüllen. Vanor und Mehdorah, möge mein leben Euer fruchtbarkeit gedient haben.“
„Schweig Du Dämonische Hexe!“ Kadijahs Stimme überschlägt sich.
„Sanikas und Versana, möge ich bei jeder verschleierung immernoch meinen Weg klar erkennen. Yoron und Jhouana möge ich immer offen sein für die herrlichkeit der erlösung und der Liebe.“

Kdiajahs Gesicht ist dunkel vor Zorn.
„Selbst im Angesicht des Todes besudels Du unseren glauben! Doch nicht merh alnge!“
verächtlich zuckt ihr kopf in ihre Richtung une eine Wache entfacht eine Fackel an den Feuerschalen. Sein Schritt stockt aber als Vrasista langsam aufsteht und ihm mit ihrem ruhigen emotionlosen Blick zum Stehen bringt.

„Jhoran du Arivara, möge ich nach der Suche um Wissen Euch nie mißfallen. Gracot und Endrakha, möge mein Körper hart und leidenschaftlich genug sein, um..“
Die Wache blickt nervös von dem ruhigen Blick der Großinquisitorin und wütenden Blick Kadijah hin und her, unsicher den Blick Vrasistas richtig gedeutet zu haben. Als Kadijah merkt, daß sie nicht seine ungeteilte Aufmerksamtkeit hat, dreht sie sich zu den Ziel seiner Blicke um und verliert ihre Selbstsicherheit.

„..jeder Herausforderung zu bestehen, Chiskel und Kelida möge ich immer aufrecht und Euren Blicken wandeln können in jetzigen leben, wie auch danach. Delvan und Mayeva..“
Die Wache bleibt wie angewurzelt stehen und guckt fragend aus der Wäsche.
„.. laßt mich würdig erscheinen Eure Wärme zu spüren. Ihr Götter helft mir diese Prüfung zu bestehen, helft mir Euch würdig zu erscheinen.“

Ein jungentlicher Novize starrt die Angeklagte ungläubig mit offenen Mund an. Als sie endete zwerreißt seine aufgeregte Stimme die Stille:

„Meister! Eine Catveya lantan!“

Auf einmal rufen hunderte von Stimmen durcheinander. Aus der Preisterschaft kommt immer wider der Begridd „Catveya lantan.“, währned aus dem einfachen Volk das Wort „gnade! Der Inquisition entgegenschwappt. Eine kruze Handbewegung der Großinquisitorin läßt die Leute augenblicklich verstummen. Ihr blick und ihre stimme richten sich an die Angeklagte.
„Woher kennt du dieses gebet?“

Langsam gleitet tagamogas Blick von Himmel und ruht nu nauf der Großinquisitorin.
„Meine Krrastrossza brechte es mir bei..“
„SEHT IHR!?!?!?“ Ruft Kadijah übereifrig aufgeregt. „Selbst jetzt hällt sie an ihrem heidnischen Glauben bei!“ Sie tritt an Vrasista haran. „Ihr Dämon..“
Der beringte Handrücken der großinquisistorin saust durch die Luft und hinterläßt auf Kadijahs Geischt zwei saubere Schnitte, wie auch einen erschrockenen gesichtsausdruck zurück. Vrsotas Stimme bleibt weiterhin ruhig.

„Jede Novizin weiß, die ihr Übergeordneten nicht in ihrem verhören zu unterbrechen. Ich hoffe, Dich nicht noch einmal darna erinnern zu müssen.“

Vor dem ganzen Volke belehrt sie Kadijah und läßt die erschüttert erbliechen. Vrasista dreht sich gefährlich langsam zu der Sragon um, als diese hastig antwortet.
„Danke Oberin, daß Ihr Euch die Zeit nehmt mein unwürdiges Handeln zu beibachten und mich auf meine Fehler aufmerksam macht.“

Die Demütige Verbeugung der Sragon minnt Vrasista garnicht mehr wahr, sie hat sie wieder zu Tagamoga gewendet und nimmt wieder ihre Befragung auf.
„Bei welher Gelegenheit, hast Du dieses Gebet zum ersten Mal gesprochen?“
„Als sie sie die Prüfungen und den Schwir abnahm. „Antwortet sie erschöpft.
„Welchen Schwur?“

Tagamoag blinzelt sie leicht verwudert an, dann aber spricht sie ihn aus.
„Ich schwöre bei Mra-Aggar, bei Mehdorah, Melnergal und Aklidia sowie unter Aufrufung aller Götter und Göttininen als Zeugen, daß ich nach Kraften und gemäß meinem Urteil diesen Eid und diesen vertrag erfüllen werde:
Denjenigen, der mich diese Kunst gelehrt hat, werde ich meinen Eltern gelichstellen und das Lben mit ihm teilen, falls es nötig ist werde ich ihm mitversorgen. Seine Nachkommen werde ich wie meine geschwister achten und sie ohne Honorar und ohne Vertrag diese Kunst lehren, wenn sie sie erlenen wollen. Mit Unterricht, Vorlesung und allen ünrigen Aspekten der Ausbildung werde ich meine eigenen Kinder, die Kinder meines Lehrers und die jenigen Schüker versorgen, die nach ärztlichen Brauch den vertrag unterschriben und den Eid abgelegt haben, aber sonst niemanden.

Die diätetischen Maßnahmen werde ich nach Kräften und gemäß meinem Urteil zum Nutzen der Kranken einstetzen, Schädigung und Unrecht aber ausschließen.
Ich werde niemanden, nicht einmal auf ausdrückliches Verlnagen, ein tödliches Medikament geben, und ich werde auch keinen entsprechenden Rat erteilen,; ebenso werde ich keiner Frau ein Abtreibungsmittel aushändigen.

Lauter und gewissenhaft werde ich mein Leben und meine Kunst bewahren.
In wieviele Häuser ich auch kommen werde, zum Nutzen der Kranken will ich eintraten und mich von jedem vorsätzlichen Unrecht und jeder anderen Sittenlosigkeit fernhalten, auch von sexuellen Handlungen mit Frauen und Männern, sowohl freien als auch Sklaven.
Über alles, was ich während oder Außerhalb der behandlung im Leben der Menschen sehe oder höre und das man nicht nach draußen tragen darf, werde ich schweigen und es geheimhalten.
Wenn ch diesen meinen Eid erfülle und ihn nicht antaste, so möge ich mein Leben und meine Kunst genießen, gerühnt bei allen Menschen für alle zeiten; wenn ich ihn aber übertrete und meineidig werde, dann soll das gegenteil davon geschehen.“
Vrasista nickt wissend. Über Kadijahs Oberlippe haben sich Schweißperlen gebildet und ihre augen wollen offensichtlich aus ihren Augenhöhlen springen.

„Wieviele Prüfungen hast Du abgelegt?“
„Drei.“
„Warum hast Du Deine Ausbildung nicht beendet?“
„Meine Krrastrossza Starb vorher, als Sklavenjäger versuchten sie zu fangen.“
„Wie hieß die Mehdorah.Priesterin?“
Verständnislos überrascht blickt die heilerin der inquisitorin entgegen. Doch diese Schürtzt nur etwas verächtlich die Lippen, als sie die Frage neu formuliert.
„Wie hieß Deine Krrastrossza?“
„Szzersta.“ Ein feiner Windhauch von Osten streich tsanft über die Seide von Vrasistas kleid, als die zu Sskima blickt. Diese nickt leicht. „Ja der Name ist mir bekannt, großinquisitorin.“
Vrasista hällt die Hand vor Kadijah auf. „Die Akte!“ Sofort springt sie Sragon und reicht ihr das gewünschte. Die Inquisitorin blättert darin heurm und liest. Der Wind böhnt auf und reißt ein Pergament mit sich. Es wird zwar sofort von einer der Wachen geschnappt, dennoch raunt das Wort „Sturm“ durch die Menge. Vrasista blickt langsam zum dem sich mit Wolken verdunkelnden Himmel und spricht Ihr Urteil.

„Sie ist über jeden zweifel erhaben. Schneidet sie frei!“
Tagamoga fällt mit einem dumpfen Ton kraftlos auf das Holz. Erleichterter Jubel und der Klang scharrender Füße erfüllt die Luft. Die Inquisition zieht genauso prachstvoll, allerdings viel schneller, von Platz wie sie gekommen ist. Nur noch einer der Scharfrichter steht vor Dagon. Er zieht mit versteinertem geischt sein Krummschwert und gibt Dagon den Gandenstoß. Als nun auch das letze Urteil vollstreckt ist, verschwindet jede Wache und auch der letze Matrose, um sich vor dem Sturm einen unterschlupf zu suchen.