Zahnechse

Aus der "Cheleta jì vuela" des Naturforschers Kenan ap Lhazar

Ein gar mächtiges Tier ist die Zahnechse, die ihren Namen den drei großen, kegelförmigen, hornartigen Schuppen auf der Schnauze des erwachsenen Männchens verdankt. Alte Männchen sind übrigens auch noch durch einen mächtigen Wulst auf jeder Seite des Hinterkopfes und unterhalb des Ohres und durch den gewaltigen Kopf ausgezeichnet und machen einen wahrhaft imponierenden Eindruck, der durch die stolze, aufrechte Haltung des Vorderkörpers und das lebhafte Auge noch gesteigert wird. Das mächtige Gebiß, die beachtliche Größe von bis zu 2,5 Vat und der kräftige, stachelige Schwanz machen das Tier zu einem beachtenswerten Gegner. Die Haut von Zahnechsen ist von einer schier unverwüstlichen Stärke und Festigkeit, daß mich das Öffnen eines Tieres fast einen kompletten Satz Seziermesser gekostet hat.

Die Zahnechse ist eine bodenlebende Eidechse, die sowohl pflanzliche als auch tierische Nahrung zu sich nimmt und in Gefangenschaft leicht mit Obst und saftigen Blättern sowie mit rohem Fleisch ernährt werden kann.

Ich selbst habe auch beobachtet, wie eine Zahnechse eine Bulini-Spinnepackte und vor dem Verschlingen so lange schüttelte bis sie in Stücke zerriß. Die Bisse der Spinne konnten der imposanten Echse nichts anhaben. Die Zahnechse ist lebhaft, scheu und vorsichtig, legt ihre Scheu, besonders als Jungtier, in Gefangenschaft aber relativ schnell ab. Der Versuch, ein vermeindlich handzahmes Exemplar anzufassen, hat mich allerdings fast meine Hand gekostet.

Man findet Zahnechsen ausschließlich in den Sümpfen von Men-Achor, wo sie zu den einzigen Feinden der dortigen Riesenspinnen, zu der ja auch die Bulini-Spinne gezählt werden muß, gehört. Ich traf vereinzelte Einsiedler in dem unwirtlichen Land, die sich eine Zahnechse zum Schutz vor den Spinnen hielten.