Yorom

ÜBERBLICK


Prinzip: Hostinos
auch genannt: Der Kalte, Der Letzte Richter, Der Schweigsame, Der Unergründliche, Hüter der Verdammten.
Domänen: Der Tod, alle Sterbenden, Das Schweigen, Das Vergessen, Die Ruhe, Mittler zwischen Toten und Lebenden
Symbol: Vamua yorogan, die gefrorene Blüte (Eiskristall)
Farbe/Element: Grau, Kälte



DETAILS


„Leben ist Werden und Entstehen, doch ohne Vergehen und Enden fehlt ihm jeglicher Sinn. Wer alle Zeit der Welt hat, kennt nicht den Wert der Zeit. Ein Leben, das um sich selbst kreist, schreitet nicht fort. Der Tod jedoch zerbricht den Kreis und gibt dem Leben Richtung und Ziel.“

Yorom ist der Gott, vor den jedes sterbliche Wesen Chrestonims nach dem Tode tritt, um sein Urteil zu erwarten.Yorom entscheidet in seinem großen Gerichtssaal aus grauem Stein, ob die Seele ein gutes Leben geführt hat, und begleitet sie dann in das Reich Chiskels oder er verdammt die Seele zum ewigen Leiden in seiner eigenen Eiswüste, wo die Seele für ihn arbeiten muss bis an das Ende aller Zeiten. Yorom erkennt alle Sünden mit seinem durchdringenden Blick, den man zuweilen abends als kühlen Windhauch spürt, oder mit Jhorans Hilfe, der ständig berichtet, was auf der Welt vor sich geht. Doch Yorom befreit die Geschöpfe Chrestonims nicht allein von der Bürde der Unsterblichkeit, die nur Götter zu tragen wissen, sondern schenkt ihnen auch das Vergessen, damit sie erlittenes Leid nicht auf immerdar tragen müssen.Yorom ist sehr launisch und holt zuweilen neue Opfer vollkommen unvorbereitet, die dann in der Blüte ihrer Jahre unerklärlicherweise sterben, er kann aber auch gnädig sein und diejenigen, die ihn darum bitten, weil sie das Leben nicht mehr aushalten, frühzeitig in seinen Saal holen.

Allgemein ist Yorom bei der Bevölkerung Chrestonims nicht der Beliebteste, eben weil er so unberechenbar und der Verkörperer des unangenehmeren Lebens nach dem Tode ist. Andererseits würde es wohl kein Bewohner Chrestonims wagen, Yorom zu erzürnen, weil er schließlich der Entscheidende ist.



DIE PRIESTERSCHAFT


Yorompriester gibt es überall dort, wo der neue Kult existiert. Sie sind in einfache graue Roben gehüllt, die je nach innerer Hierarchie unterschiedlich dunkel oder hell sind. Wer zum Priester Yoroms werden will, durchläuft eine recht kurze Novizenausbildung, in der ein straffes Programm alle nötigen Dinge beibringt, die zur Ausübung der Aufgaben nötig sind. Sie übernehmen die Bestattungsriten und untersuchen auch bei zweifelhaften Todesumständen die Toten und stehen Hinterbliebenen mit Trost und Rat, zuweilen auch mit finanzieller Unterstützung, zur Seite.



ORNAT UND GEBOTE


Die Kleidungsordnung des Yoromordens ist streng und schreibt eine genaue Farbabstufung für die Roben und Gewänder der Priester und Novizen vor. Nur Hohepriester besitzen eine mit dem Eiskristall verzierte, fast weiße Robe. Manchmal trifft man Wanderpriester an, die aus Ermangelung an Kontrolle manchmal ein etwas bequemeres Gewand tragen - oder zeitweise ganz auf Ordenszeichen verzichten und als normale Reisende auftreten!

Ein metallenes Amulett ihres Herrn tragen sie indes nahezu immer, um als Jünger des Yoroms erkannt zu werden.Yorompriester sind angehalten, in Ruhe und Würde aufzutreten, in gut geführten Tempeln herrscht meist sogar fast vollkommene Stille. Die Gefühlsregungen eines Yoromdieners zu erkennen ist sehr schwierig. Die verschlossenen Diener Yoroms scheinen keine Gefühle zu haben und da sie aufgrund ihres Gelübdes nur das Allernötigste reden, ja, sich oftmals zu völligem Schweigen verpflichtet haben, meiden normale Sterbliche den Umgang mit ihnen, es sei denn der bedauerliche Umstand ist eingetreten, dass ein Bekannter den Weg in den Saal Yoroms angetreten ist.

Bestattung: Kein Diener Yoroms darf es zulassen, dass ein Leichnam, aber auch ein Toter ohne auffindbaren Leib, unbestattet und eine Seele ohne den Segen Yoroms oder eines anderen Gottes bleibt.
Schweigen: Das Schweigen ist der Urzustand der Welt: Der Priester spricht nur das Allernotwendigste.



ORDEN UND GLAUBENSSTRÖMUNGEN


Seit dem Großen Dekret der Hohepriesterin Sarshija im Jahre 202 der Allianz gibt es nur noch einen Orden des Yorom, den der Priesterschaft, der streng aufgebaut ist und nur wandernde Priester als Ausnahme vom regulären Tempeldienst toleriert und unterstützt.

Vor diesem Dekret gab es einen geheimen Orden, „Schatten Yoroms“ genannt, der Sklaven zu lautlosen Kampfmaschinen ausbildete, die jahrzehntelang über ganz Mradoshan verteilt waren. Als sich jedoch die Unfälle mit ausgebrochenen „Schattenjägern“ häuften, wurde dieser Orden abgeschafft und alle seine Anhänger zu Ketzern erklärt. Es wird vermutet, dass es noch einzelne Tempel in zurückgezogenen Regionen gibt, die sich Schattenjäger halten, doch ist das wohl reine Spekulation, da die wenigsten dieser Jäger zwanzig Jahre überleben können. Selten sind Yorompriester in anderen Angelegenheiten als der Bestattung von Toten unterwegs. Nur wenn Gebeinfelder entweiht wurden oder andere Dinge den wahren Glauben betreffend sie dazu zwingen, finden sich die meisten Yorompriester bereit ihre Tempel zu verlassen. Aber auch die wandernden Priester sind unerlässlich, um auch die auf dem Land Lebenden zu segnen. Sie erwarten stets Respekt und Aufnahme, wo immer sie auch einkehren, und bleiben oft für eine Weile an einem Ort.

Manchmal bleiben sie auch endgültig und schließen sich einem örtlichen Tempel an oder - wenn es ihre Stellung innerhalb des Ordens erlaubt - gründen sie selbst einen neuen Tempel.



TEMPEL DES YOROM


Yoromtempel sind in allen großen Städten Mradoshans - außer Vorovis - zu finden. Sie sind große, aber relativ niedrige graue Gebäude, die nach oben hin leicht schmaler werden. Sie haben kaum Fenster und sind im Inneren dunkel und kühl. Sie sind durchzogen von sinnlos erscheinenden Labyrinthen, wo meist Hinweisschilder nötig sind, um Besuchern den richtigen Weg zu zeigen. Ihr Zentrum bildet stets die große Gebetshalle, die bis auf einen auch als Bahre dienenden Altar und eine große Statue, meist vollkommen leer sind und spärlich von einem kalten, unangenehmen Licht erleuchtet werden.

Außerdem gibt es noch tausende kleinerer Räume, die unterschiedlichsten Zwecken dienen, ob als Schlafraum für Priester und Novizen, als Büro oder Kampfplatz, für alles gibt es besondere Räume, die irgendwo im Labyrinth liegen. Es wird erzählt, dass diese Tempel sich auch unterirdisch fortsetzen, aber niemand kann dort die Orientierung behalten, der nicht selbst eine Weile in dem Tempel gelebt hat.



HEILIGE DES YOROM


Varikjàl ca. 600 bis ca. 515 v.A.
Varikjàl war ein einfacher Priester in der Allianzhauptstadt, der sich darum bemühte, den fast zerfallenen Orden zu vereinheitlichen, und an vorderster Front für die endgültige Durchsetzung des Neuen Kultes mitkämpfte. Der Legende nach vernichtete er - als letzte Tat - allein eine ganze Stadt, die sich dem Kult widersetzte, wurde dabei aber getötet.

Elnijà Ajeridas Akkrijel ca.540 bis 409 v.A.
Elnijà war eine Schülerin Varikjàls, die zur zweiten Obersten Hohepriesterin wurde und unter ihrer Herrschaft das Wissen und die Lehren Varikjàls sammelte und die Zentralisierung des Ordens vervollständigte. Sie verbrachte lange Jahre mit der Forschung nach dem ewigen Leben, bereiste eine Vielzahl der heiligen Stätten und pflegte die Beziehungen zu den anderen Tempeln des Pantheons. Sie wird auch Elnijà die Alte genannt, da sie von allen Hohepriesterinnen die längste Amtszeit innehatte und drei ihrer Nachfolgerinnen überlebte.



HEILIGE STÄTTEN


Neben dem Haupttempel des Kultes in der Hauptstadt der Allianz gelten vor allem die höchsten Gipfel des Votràyis-Gebirges östlich von Elùrien als heiliger Ort des Yoromkultes, da sich dort sein kaltes Reich befinden soll.



ALS SPIELERCHARAKTER


Als Tempelpriester
Tempelpriester sind meist die ernsteren, ruhigeren Vertreter des Ordens, die stets auf Eleganz und korrektes Aussehen achten. Seien Sie ein wenig abgehoben vom normalen Geschehen in der Stadt und befolgen Sie die Anweisungen des Yoromtempels. Sie brauchen sich aber nicht vollkommen vom Leben zurückziehen.

Als Wanderpriester
Wanderpriester sind eher jene Priester, die sich ein wenig dem Druck der Tempelstruktur entziehen wollen. Daher kommt es häufig vor, daß Tempelpriester eine Weile lang wandern. Wanderpriester treten nicht so ernst und korrekt auf, obwohl sie Bestattungsriten und andere Gebote so ausführen, wie es erwartet wird. Sie müssen sich jedoch, sollten sie in einer Stadt mit einem Yoromtempel sein, diesem unterordnen.