Sanikas

ÜBERBLICK


Prinzip: Hostinos
auch genannt: Großer Atem, Der alles Berührende
Domänen: Wind, Sturm, Rauch, Wetter, Luftschiffahrt, Schutzgott der Unuim
Symbole: Feder, Weihrauch, weiße Rauchkerzen
Farbe/Element: weiß, Wind
Opfergabe: Weihrauch, Kerzen, in den Wind gestreute Asche, feine, helle Stoffe, filigraner Silberschmuck (aber Gold tut's auch...)



DETAILS


Sanikas ist der Herr der Lüfte. Sein von Osten kommender Atem wiegt die Felder und bringt Luftschiffer und Seeleute an ihr Ziel. Doch einmal im Jahr wenn er den Sturm bringt, ist er unerbittliche, zerstörerische Gewalt.
Sanikas ist die Luft. Scheinbar immer anwesend verheißt er Leben und ohne ihn kann nichts werden. Trotzdem ist er unauffällig und allzu oft wird seine Anwesenheit vergessen. Seine Weisheit kann nur der erlangen, der den mühevollen Weg in die inneren Zirkel der Priesterschaft beschreitet.
Während beispielsweise Vanor als milder, ruhiger, ja fast "gesetzter" Gott gilt, wird Sanikas als junger Gott betrachtet, eigenwillig, oft unberechenbar und unstet, bisweilen verspielt und manchmal auch zornig, alles in allem gilt er jedoch als ein Freund allen Lebens und so erzeugt seine Berührung auf der Haut oder dem Fell ein wohliges Schaudern.
Sanikas ist der Herr des Wetters. Wolken und Regen werden zwar Vanor zugeschrieben, doch Sanikas bringt sie herbei und treibt sie wieder fort, wenn es ihm gefällt, ja geradezu respektlos scheint er mit seinen Brüdern Vanor und auch Delvan, dem Herrn des Himmelfeuers umzugehen.
Diese rebellische Art zeigt sich auch in einer kleinen Geschichte, die gerne Kindern bezüglich des Großen Sturms erzählt wird. Es heißt, einst habe Hostinos Sanikas angewiesen Chrestonim den Sturm zu bringen um die Schöpfungen von Mra-Aggar zu strafen. Doch Sanikas blies nur einen stetigen Wind von Ost nach West. Ein Jahr später fragte ihn sein Vater, was er denn mache und wieso die schwachen Häuser der Bewohner Chrestonims denn nicht umfielen. Sanikas entschuldigte sich und blies mit voller Kraft den Sturm über das Land. Hostinos war zufrieden und wandte sich wieder seinen Geschäften zu, und prompt blies Sanikas wieder wie zuvor. So wiederholt es sich nun Jahr für Jahr und Mra-Aggars Kinder mussten sich darauf einstellen einmal im Jahr mit Sanikas' zorniger Seite konfrontiert zu werden. Doch auch außerhalb des großen Sturms packt ihn manchmal die Wut und dann geht ein kräftiges Gewitter über das Land nieder oder ein Sturm wirbelt durch die Welt.
Sanikas ist der Schutzgott der Unuim- kein Wunder, trägt das Volk der Luftschiffer unter den Unuim, die Sanikani, seinen Namen.



DIE PRIESTERSCHAFT


(Im Folgenden sei nur von der Priesterschaft innerhalb des Neuen Kultes gesprochen. Die Sanikasverehrung und Priesterschaft der Unuim sei hier außen vor gelassen.)
Die Priesterschaft des Sanikas im Neuen Kult ist klar in die sieben Aspekte des Gottes gegliedert, wobei die Aspekte jeweils durch einen Orden repräsentiert werden. Letztlich kann sich jeder Priester bei seiner Weihe für einen der genannten Aspekte entscheiden, die Wahl bleibt ihm überlassen und oft ist schlichtweg das Temperament des jungen Priesters entscheidend, welchen Weg er einschlägt. Die einzelnen Orden unterscheiden sich interessanterweise nur wenig voneinander und es ist nicht so, dass jeder Orden einen eigenen Tempel unterhält, sondern viele Tempel werden von den Angehörigen aller Orden gemeinsam unterhalten.
Nach der kurzen Novizenzeit von einem Jahr tritt der nun Schüler genannte Neuling einem der Orden bei. Als Novize wird niemand unter 15 Jahren aufgenommen, da die Aufnahme in den Kult aus eigener Entscheidung kommen muss. Innerhalb der 7 Orden gibt es eine klare Gliederung in sogenannte Zirkel, die von unten durchnummeriert werden. Wie die Einteilung, die Initiationen oder Regeln genau aussehen ist nur den Mitgliedern der einzelnen Kulte bekannt. Auch der Grad der Initiation wird vor Außenstehenden geheim gehalten.



ORNAT UND GEBOTE


Die klassischen Farben der Sanikas Priester sind grau und weiß, wobei das weiß in ihrer Kleidung überwiegt das Grau hingegen oft in Form von Schmuckleisten, in einem grauen Bund oder grauen Krägen erscheint. Sie tragen einen breiten Gürtel in der Farbe ihres Aspektes. Die Farbe der Novizen ist schlichtes weiß, wobei eine graue Kappe, die die Ohren (so vorhanden, bei Sragon schließlich nicht der Fall) freilässt, Pflicht ist.
Kein Priester des Sanikas wird einem Suchenden seine Hilfe verweigern. Ebenso sind sie zur ausgesprochenen Milde aufgerufen, und Gewalt ist ihnen fremd.
Die weiteren Gebote, neben denen des allgemein verbindlichen, priesterlichen Gesetzbuches, sind recht subtil. So werden Sanikas Priester immer mit dem Haupt nach Osten schlafen und keine Nahrung zu sich nehmen, die nicht vom Wind berührt werden konnte. (In der Erde wachsende Früchte wie Posheytos oder Rüben fallen darunter, aber auch viele Nüsse, die ja eine Schale haben, die man nicht mitisst. Fleisch gilt als von Sanikas berührt, da das Wesen atmete. Fisch ist ihnen aber ein Greuel.)
Alle zehn Tage wird in den Tempeln Gottesdienst durchgeführt. Diese nehmen bisweilen recht kuriose Formen an, denn so streng der Sanikas-Kult in seiner Hierarchie organisiert ist, so wenige Konventionen gibt es bei den Gottesdiensten. Schließlich halten sich die Winde, die angebetet werden, ja auch keine strengen Regeln ein. So wird also stets improvisiert, die Reihenfolge der Heiligen Handlungen wie Meditationen, Gesänge und Gebete täglich umgestellt.



ORDEN UND GLAUBENSSTRÖMUNGEN


Im Gegensatz zu den anderen Göttern Chrestonims werden die sieben Kinder Sanikas' nicht als seine Kinder sondern als Aspekte seiner selbst betrachtet. Sanikas selbst wird immer als einer dieser Aspekte dargestellt, das heißt, je nach Lust und Laune des übermütigen, fast verspielten Gottes schlüpft er mal in die eine, mal in die andere Rolle und gibt sich als einer seiner Söhne aus.

Sanmas - der Allgegenwärtige. Er ist die Luft die wir atmen. Er ist überall und ohne ihn kann nichts sein. Seine Farbe ist das dunkle Grün.
Savenlas - der Ostwind. Er trägt Schiffe und Luftschiffe nach Westen und erschwert ihnen doch unbestechlich den Rückweg. Seine Farbe ist das Grau.
Sashoras - der Sturm. Manchmal schlüpft Sanikas in diese Rolle, um seine Wut auszulassen oder aber auch nur um dem Willen seines Vaters, des Ewigen Hostinos, zu folgen. Seine Farbe ist das Violett.
Sanuas - der Behüter. Sanikas trägt, umhüllt, dämpft. Er hält die Luftschiffe der Unuim in der Luft, er legt sich unter die Schwingen der Vögel und legt sich in die Segel der Schiffe. Seine Farbe ist das Dunkelblau.
Sanpas - der Rauch, der Dampf, das Verwehen. Sanikas Macht ist groß: Er vermag, Wasser in Luft zu verwandeln oder Feuer in verwehenden Rauch. Vergänglich und unbeständig ist dieser Aspekt, der die Schwarze Farbe trägt.
Sakiras - der Wettermacher. Sanikas hüpft auf Vanors Wolken und reitet sie, er bläst in den Regen, um ihn zu verwehen und gegen die Scheiben klopfen zu lassen, ja ohne ihn gäbe es keinen Regen, denn wie sollte das Element seines großen Bruders denn in die Himmel kommen, wenn nicht durch den den Gott des Wetters? Seine Farbe ist das Hellblau.
Saminas - der Chaotische, Unstete, Verspielte. Sanikas greift in herumliegende Blätter und wirbelt sie durcheinander, er stürzt sich Berge hinab, um Schaumkronen auf die Wellen zu zeichnen, erhebt sich wieder und tanzt zwischen Wolken. Er fliegt unaufhaltsam über Berge und Täler, über Wälder und Meere, unhaltbar, ungreifbar. Seine Farbe ist das Rot.



TEMPEL DES SANIKAS


Tempel des Sanikas werden meist auf einsamen Hügeln gebaut, wo man dem Wind lauschen kann. Wie seine Diener sind auch die Tempel des Sanikas meist nicht sehr auffällig. Die Haupthalle ist normalerweise ein Atrium. Des weiteren gibt es kleine abgetrennte Räume für die einzelnen Aspekte.
Fast immer sind Windspiele an Säulen und Bögen angebracht, die Sanikas Kraft hörbar machen.



WICHTIGE TEMPEL UND HEILIGE STÄTTEN


Die wichtigsten Heiligtümer des Sanikas liegen in Ravunua, dem Gebirgszug, der Heimat der Unuim ist. Der bekannteste Ort ist hier der Himmelsdom, ein großer Felsvorsprung, der mit Säulen umkränzt ist.
Des weiteren gibt es auch in der Allianz wichtige Tempel. Allen voran die Halle des ersten Lichts, die in den Osthang eines der Stadtberge geschlagen ist, und nur über eine steile Treppe erreicht werden kann.



HEILIGE DES SANIKAS


Der Kult des Sanikas hält nicht viel von Heiligsprechungen und so ist auch keine einzelne Person bekannt, die in irgend einer Form als großer Heiliger verehrt werden würde. In manchen Regionen bleiben gewisse Priester, die aus der Gemeinschaft herausstachen, in guter Erinnerung und manchmal wird auch eine kleine Statue für einen jener Geweihten errichtet, doch so weit, dass man ihn als Heilig bezeichnen würde, geht die Verehrung keinesfalls.



ALS SPIELCHARAKTER


Spielen Sie ihren Priester des Sanikas als kleinen Chaoten. Meist jung (aufgrund des kurzen Noviziats), unstet, ein wenig verträumt, aber guter Dinge machen sich viele Priester auf den Weg, die Welt zu erkunden und dorthin zu gehen, wohin der Wind sie trägt. Reich sind solche Priester selten - der Kult hat nicht sonderlich viel Geld. Aber glücklich sind sie...