Jhoran

ÜBERBLICK


Prinzip: Hostinos
auch genannt: der Bote, der Überbringer, die Stimme Hostinos'
Domänen: Wunder, Charisma, Überzeugungskraft, das Unbekannte
Symbole: keine
Farbe/Element: violett, Leben
Opfergabe: der Kult des Jhoran nimmt keine Opfergaben an



DETAILS


Jhoran* ist wohl der Gott Chrestonims, dessen Verständnis sich wohl am stärksten dem Bewußtsein der Bewohner dieser Welt entzieht. Seien die Priester Vesanas um die Bewahrung der Geheimnisse bemüht, Jhoran selbst hat sie erst in die Welt gebracht. Er ist die Stimme des Hostinos, er eint die Götter in ihrem immerwährenden Streit.
Kein Wunder, welches er nicht überbracht hat. Jhoran ist der Sprecher der Götter, und doch ist er nicht ihr Anführer, sondern ihr Sendbote. Er kreiert keine eigenen Wunder, aber er ist ihr Bewahrer.
Dementsprechend erfährt dieser Gott auch kaum offizielle Huldigung und es gibt nur sehr wenige Tempel des Jhoran. Jhoran kommt eine interessante Mittlerrolle zwischen den Prinzipien zu. Die größte philosophische Strömung des Neuen Kultes besagt: Hostinos ist die Form. Mra-Aggar ist die Energie. Jhoran verwandelt Energie in Form, setzt göttliche Macht in Form um und macht sie damit dem Sterblichen zugänglich. In dieser Beziehung steht der Kult der Gemeinschaft der Lebensgöttin Mehdora nahe (zumindest theologisch), da auch Mehdora Energie in Form von Leben umwandelt.
Jhoran, da er so eine Einigung der Prinzipien ermöglichte, wird von Alten Kult als böse angesehen, da seine Existenz ein Beleg für die Kompromissnotwendigkeit von Hostinos darstellt und damit auch für die Grenzen der Macht Hostinos'.

*sprich: "Schoran" mit weichem "sch" wie der Anlaut von 'Journal', 'Genre' oder 'Jacques'



DIE PRIESTERSCHAFT


Die Priesterschaft des Jhoran ist eine kleine, streng hierarchische Institution, nur Kinder ehemaliger Priester werden zugelassen. Oberhaupt der Kirche ist der "Hüter", dessen Existenz sich hinter der Maske des Hohepriesters in der Tempelstadt Jhorantarra verbirgt.
Niemand kennt sein Gesicht, da er direkt vom letzten Hohepriester erwählt wurde, wie auch er den nächsten erwählen wird.
Dieser Tempel, der sich unter dem Erdboden befindet, wird von den anderen Glaubensgemeinschaften unterhalten, auch wenn sie keinen Zugang zu ihm erhalten.
Gerüchten zufolge soll Jhorantarra ein Hort geheimen Wissen sein, und gleichzeitig als Informationszentrale und Aufbewahrungsort der Artefakte dienen, auf denen die Wunder der Priesterschaften beruhen. Eine besondere Gruppe von Tempelangehörigen zieht durch das Land, um von ortsansässigen Jhoranpriestern unbenötigte Artefakte in Empfang zu nehmen.
Jhoranpriestern ist es verboten, Opfergaben für ihren Kult anzunehmen, es sei denn es handelt sich um Artefakte. Durch die dadurch notwendige Unterstützung (welche fast ausschließlich durch den Hostinos-Kult geleistet wird) ist ihr Einfluß innerhalb der Priesterschaft des Neuen Kultes begrenzt, wenn auch durch die gewisse Kontrolle über Artefakte nicht unterlegen. Oft verdingen sich die Priester unerkannt in weltlichen Berufen.
Seine Priester können normalerweise Unterschlupf und Verpflegung in fremden Tempeln der anderen Gottheiten des wahren Glaubens verlangen, ein Großteil der Priesterschaft verrichtet dort sogar Dauerhaft seinen Dienst in den größeren Anlagen, wo sie sich um die Anpassung und Reperatur der Artefakte und sich um den Kommunikation zwischen einzelnen, räumlich voneinander entfernten Tempeln kümmern.
Ein gewöhnlicher Priester kümmert sich dabei um die Informationen einer einzelnen Stadt, während ein Hohepriester überregionale Nachrichten weitergeben wird.



ORNAT UND GEBOTE


Priester des Jhoran tragen während ihrer Ordenstätigkeiten ein festes Ornat, dessen Farbwahl sich in dunkeleren, unauffälligen Tönungen von Braun, Grau und dunklem Violett/Purpur bewegt. Die Stoffe zeugen von schlichter Herkunft und sind üblicherweise eine schlichte Kapuzenrobe, deren Innenschleier nur die Augenschlitze freiläßt.
Es ist ihnen verboten, Geheimnisse der Priesterschaft außerhalb des Ordens preiszugeben. Ebenso müssen sie jeden Mißbrauch von Artefakten durch weltliche Mächte ranghöheren Priestern melden.



ORDEN UND GLAUBENSSTRÖMUNGEN


Der Kult des Jhoran ist zu klein, als dass er über interne Glaubensströmungen verfügen würde. Wie allen Religionen des Neuen Kultes werden auch Jhoran Kinder zugeschrieben, doch erfahren sie so wenig Verehrung und Beachtung wie die Kinder keiner anderen Gottheit, so dass viele Priester nicht einmal ihre Namen aufzuzählen vermögen. Die sieben Söhne Jhorans gelten allgemein als Sendboten zwischen den Göttern.



TEMPEL DES JHORAN


Es gibt in Jhoran neben dem Haupttempel von Jhorantarra nur sieben weitere Tempel: drei in der Allianzhauptstadt und jeweils einen in Chiàn, Rash-Magapur, Ashrabad und Estichá. Äußerlich sind sie meist nicht als solche zu erkennen, da die Tempel des Kultes kaum Besuch von Gläubigen erhalten. Oft sind es eine Reihe von beunruhigend wirkenden Kammern in den ältesten Stadtvierteln der Städte.



WICHTIGE TEMPEL UND HEILIGE STÄTTEN


Überragende Bedeutung innerhalb des Kultes kommt wohl der Tempelstadt Jhorantarra zu. Sie liegt inmitten des Weltenwalls, der das Gebiet der Allianz von der Wüste Atorac trennt. Gänzlich aus schwarzem Material erbaut mutet die Tempelstadt mit ihren in die breite gewölbten Türmen, schrägen Fensterreihen und nachtschwarzen, kreisrunden Öffnungen an wie ein Objekt aus einer anderen Welt vor der Kulisse des erbarmungslosen Landes des Ewigen Staubes. Was sich hier an Geheimnissen verbergen mag, bleibt im Interesse aller Bewohner Chrestonims wohl besser im Unbekannten.
Direkt bei Jhorantarra liegt der Weltenwall und die Flammende Wand, generell als das größte Wunder des Hostinos und des Jhoran gelten. Der Weltenwall gilt als unüberwindlich, bietet die Oberfläche dieser gar nicht mal so hohen Mauer nicht nur keinem Haken, keinem Schritt und keinem Leim halt, sondern gleißt über ihr auch noch die Flammende Wand auf, sobald etwas versucht, den Wall zu überwinden und sei es nur ein Vogel oder ein geworfener Stein.



ALS SPIELCHARAKTER


Wenn Sie sich mit der Rolle eines Jhoranpriesters vertraut machen wollen, so halten Sie sich vor Augen, das diese Priester über Fähigkeiten verfügen, die sie nicht offen einsetzen können.
Die meisten ihrer Fähigkeiten sind deshalb zum Unterhaltserwerb NICHT geeignet. Seien Sie sich gewiß, dass andere Priesterorden dies aus eigenem Interesse verfolgen werden. Misstrauen ist ständiger Wegbegleiter dieser Glaubensbrüder. Als Abenteurer ist er oft ein Sonderling, auf der Suche nach Kristallen oder Artefakten, die er seinem Orden übergeben kann und wird. Neugierig wird er sich auf jede Unerklärlichkeit stürzen, um ihre Herkunft zu bestimmen. Und obwohl er keine Auskunft geben wird, was er herausgefunden hat, so hat sein Verhalten schon mancher Gruppe das Überleben ermöglicht.